Star Trek - Section 31: Control
Julian Bashir und Sarina Douglas gehen auf Angriffskurs Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 24 April 2017
 
Cover (c) PocketBooks
Titel: "Star Trek - Section 31: Control"
Bewertung:
Autor: David Mack
Übersetzung: -
Umfang: 386 Seiten
Verlag: Pocket Books
Veröffentlicht: 28. März2017
ISBN: 978-1-5011-5170-3
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nach ihrer Mission im Spiegeluniversum haben Julian Bashir und Sarina Douglas das Gefühl, dass sich die Schlinge von Sektion 31 immer enger um ihren Hals zieht. Zeit, in die Offensive zu gehen. Die Gelegenheit dafür ergibt sich, als sich die Journalistin L'Haan an sie wendet. Diese kam vor kurzem in den Besitz eines Chips, auf dem sich die künstliche Intelligenz Uraei befindet. Diese ist bereits seit rund 200 Jahren – also der Gründerzeit der Föderation – aktiv, und überwacht fast sämtliche Planeten und Raumschiffe der Föderation. Aus den gesammelten Informationen leitet sie wiederum potentielle Bedrohungen ab, und setzt Schritte, um diese einzudämmen. Bashir und Douglas vermuten sofort, dass Sektion 31 mit dem Programm in Verbindung steht – und sind ob der Offenbarung der vollständigen Kontrolle aller Bürger der Föderation erschüttert. Zusammen mit L'Haan, und mit Hilfe von Data und seiner Tochter Lal, setzen sie alles daran, um der zwielichtigen Organisation ein für alle Mal das Handwerk zu legen. Doch Uraei scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein…

Review: Mit "Control" setzt David Mack die Geschichte rund im Sektion 31 – und dabei insbesondere seine eigenen Romane "Nullsummenspiel", "Auf verlorenem Posten" und "Verleugnet" – fort, und führt diese vermeintlich nun auch zu einem Abschluss. David Mack beweist dabei wieder sein Gespür für packende Erzählungen – gerade auch solche in die Thriller-Richtung gehenden Geschichten scheinen ihm nun mal ganz besonders zu liegen – und setzt im Vergleich mit den zuvor genannten Vorgängern noch einmal eins drauf. Um meine Kritikpunkte gleich aus der Welt zu schaffen: Die Begegnung zwischen der K.I. und Data hat mich nicht 100%ig überzeugt. Das letzte, mit einem Twist aufwartende und doch sehr klischeehaft wirkende Kapitel hätte er sich, wenn's nach mir geht, auch besser sparen sollen. Vor allem aber überzeugt mich diese rückwirkende "Geschichtsumschreibung" nur bedingt. Die Grundthematik rund um Uraei mag ja gelungen und interessant sein (dazu gleich), aber musste das Programm wirklich schon so lange aktiv und konnte es keine relativ neue Erfindung sein? Weil so muss man sich doch unweigerlich fragen, warum zahlreiche Katastrophen, Angriffe, Verräter usw. die sich in den unzähligen "Star Trek"-Episoden und -Büchern zugetragen haben, nicht verhindert bzw. aufgehalten wurden. Was die Borg-Krise betrifft tut Mack zwar sein Bestes, um dies zu erklären, aber wirklich überzeugt hat mich das Argument nicht. Von den ganzen anderen Krisen, denen sich die Besatzungen der Enterprise, Voyager oder auch von Deep Space Nine stellen mussten, ganz zu schweigen. Ein bisschen schwer zu schlucken fand ich das leider schon.

Von diesem nicht unerheblichen Manko abgesehen ist David Mack mit "Control" jedoch wieder einmal ein gelungener Abschluss einer lange währenden, fortlaufenden Handlung (siehe auch die Bedrohung durch die Borg in "Destiny" – wobei er an die Qualität seiner Trilogie mit "Control" zugegebenermaßen nicht herankommt) gelungen. Die Überwachungsthematik erweist sich dabei als überaus zeitgemäß, und mir gefiel, wie ambivalent er sich dem Thema annähert – nämlich, ohne Überwachung gänzlich zu verdammen bzw. nur die Schattenseiten zu zeigen. Dadurch zwingt er den Leser dazu, die eigenen Überzeugungen – ganz egal, in welche Richtung diese gehen – zu hinterfragen. Auch die Geschichte an sich fand ich gut geschrieben und interessant aufgebaut. Sehr gefreut habe ich mich auch über den Auftritt von Data, Lal, sowie vor allem auch Garak. "Control" zeichnet sich zudem durch ein nettes "David gegen Goliath"-Gefühl aus, welches viel zur Spannung des Romans beiträgt. Zugleich versteht es Mack aber halt auch, just solche Thriller- und/oder Action-Romane packend zu verfassen, was sich auch hier wieder zeigt. Genau in diesen Bereichen liegen letztendlich seine Stärken, und bei "Control" kann er diese eben wieder einmal voll und ganz ausspielen. Und – abseits des bereits angesprochenen, allerletzten Kapitels – konnte mir auch der Ausgang des Geschehens sehr gut gefallen. Dieser ist nicht unbedingt so, wie man sich das bei "Star Trek" vielleicht erwarten würde, was den einen oder anderen Trekkie auch stören mag. Doch so sehr ich Roddenberrys positive Zukunftsvision auch schätzen mag, so hab' ich doch auch hin und wieder nichts gegen einen kleinen Dämpfer. Und gerade auch angesichts der Bedrohung, die der Gegner darstellt hatte, fand ich den Ausgang sehr passend.

Fazit: In "Control" kommt es nun endlich zum großen Showdown zwischen Bashir und Douglas mit Sektion 31. Abseits der Offenbarung, dass eine künstliche Intelligenz die Föderation bereits seit rund 200 Jahren überwacht und nach Bedrohungen Ausschau hält – die es für mich etwas schwer machte, zu erklären, wie ein Großteil der Abenteuer der Enterprise-, Voyager- oder Deep Space Nine-Crew denn überhaupt noch zustande kommen konnten – konnte mir der Roman sehr gut gefallen. David Mack konzentriert sich hier wieder einmal auf seine Stärken, die im Bereich der packenden und actionreichen Thriller-Unterhaltung liegen. "Control" mag nicht zu seinen allerbesten Arbeiten zählen, ist aber nichtsdestotrotz ein sehr spannender und unterhaltsamer Roman geworden, der Fans der Sektion 31 hoffentlich einen zufriedenstellenden – vermeintlichen – Abschluss der Geschichte rund um die mysteriöse Geheimorganisation liefern wird. Zumindest, sofern man sich mit dem für "Star Trek" eher untypischen Ausgang des Geschehens abfinden kann.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel


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