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Kurzinhalt: Die Voyager steuert die Nabe, ein Handelszentrum des Delta-Quadranten an, wo in erster Linie mit Informationen gehandelt wird. Trotz der Warnungen von Neelix, dass der Handel auf dem dortigen Schwarzmarkt verboten und streng bestraft wird, versucht Captain Janeway über eben diesen eine Sternenkarte zu erwerben, in der die Wurmlöcher des Sektors eingezeichnet sind. Doch ein entsprechender Handel mit einem tutopanischen Frachter erweist sich als Falle, als die Crew betäubt und der Computerkern der Voyager gestohlen wird. Angeschlagen schleppt sich die Voyager zur Nabe, um die Urheber des Angriffs ausfindig zu machen und das Prozessormodul wieder zurückzuholen. Doch dabei wird die Crew der Voyager in einen politischen Umsturz auf dem Planeten Min-Tutopa hineingezogen…
Review: "Verletzungen" ist ein solider und durchaus unterhaltsamer Roman ohne Besonderheiten. In negativer Hinsicht fällt in erster Linie auf, dass sich der Doktor hier immer noch Zimmerman nennt – ich weiß, dass dies ursprünglich auch in der Serie so geplant war und auf die entsprechende "Bibel" zurückgeht, aber es wäre dann doch ganz nett gewesen, wenn man dies vor dem Druck nochmal korrigiert hätte – und der intelligente und vielleicht sogar sich seiner selbst bewusst gewordene Computer der Voyager in weiterer Folge in der Serie nie wieder thematisiert wurde (etwas, mit dem Susan Wright eigentlich hätte rechnen müssen). Davon abgesehen macht "Verletzungen" nichts falsch und so manches richtig, jedoch ohne dabei übermäßig zu begeistern. Die Figuren sind allesamt gut getroffen, und es gelingt der Autorin auch ausgezeichnet, allen von ihnen etwas Sinnvolles zu tun zu eben und ihnen mindestens einen Moment zu schenken, in dem sie so richtig glänzen können. Die Handlung ist nett ausgedacht und durchaus unterhaltsam. Der Diebstahl des Computerkerns weckte rasch mein Interesse, und mit dem nett erdachten und beschriebenen Handelszentrum der Nabe, sowie dem politischen Umsturz auf dem Planeten, ist auch danach für Abwechslung und gute Unterhaltung gesorgt. Wenn es überhaupt etwas gibt, dass mich einerseits nicht ganz so überzeugen konnte und andererseits ein bisschen hinter den vorhandenen dramaturgischen Möglichkeiten zurückblieb, dann ist das Paris' Gefangennahme und seine darauffolgende "Prüfung". Ich hatte einfach den Eindruck, dass man, hätte man sich diesem Handlungsstrang noch etwas ausführlicher gewidmet und den Roman stärker auf Paris zugeschnitten, hier noch mehr an Spannung und auch emotionaler Wirkung hätte herausholen können. Der Grundgedanke konnte mir jedoch durchaus gefallen (wenn er auch nur bedingt neu war), und insgesamt erwies sich "Verletzungen" als Lesestoff für die mehrstündige Wartezeit auf den Start des Viennale-Vorverkaufs als durchaus gute Wahl.
Fazit: "Verletzungen" ist ein grundsolides "Voyager"-Einzelabenteuer, dass mit einer unterhaltsamen und abwechslungsreichen Geschichte aufwarten kann. Dank des Diebstahls des Computerkerns gelang es dem Roman rasch, mein Interesse zu wecken, und auch der Rest des Romans war flott erzählt, abwechslungsreich, und kurzweilig. Vor allem aber gelang es Susan Wright sehr gut, das doch recht große Ensemble zu "handeln" und auch wirklich jeder Figur seinen oder ihren Moment im Rampenlicht zu gönnen. Übermäßig spannend war das Geschehen zwar nicht, alles rund um Paris' Prüfung blieb in meinen Augen hinter dem vorhandenen Potential zurück, dass sich der Doktor immer noch Zimmerman nennt fand ich etwas irritierend, und das am Ende erfolgende Upgrade des Computers wurde in weiterer Folge nie wieder erwähnt. Wer nach kurzweiliger Zerstreuung sucht, kann es als "Voyager"-Fan aber definitiv schlechter treffen, als mit "Verletzungen".
Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel
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