Star Trek - DTI: The Collectors
Ein weiteres Abenteuer von Lucsly und Dulmur Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 20 März 2015
 
Cover (c) Simon & Schuster
Titel: "Star Trek - Titan: The Collectors"
Bewertung:
Autor: Christopher L. Bennett
Übersetzung: -
Umfang: 165 Seiten (ePub-Format)
Verlag: Simon & Schuster
Erstveröffentlichung: 08. Dezember 2014
ISBN: 978-1-4767-8259-1
Kaufen: Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Auf einem Planeten dem in Kürze ein Kataklysmus droht findet ein Föderationsschiff ein Artefakt, von dem eine starke Chroniton-Strahlung ausgeht. In der Befürchtung, der Obelisk könnte durch die bevorstehende Katastrophe beschädigt werden, ruft man die Behörde für Temporale Untersuchungen, die ihn daraufhin bergen und in ihrem streng geheimen Archiv für temporale Artefakte verwahren. Kurz darauf erscheint eine Zeitagentin aus dem 31. Jahrhundert, die den Obelisken in ihre Zeit bringen will, da er dort besser verwahrt werden kann. Doch dabei geht etwas schief, und zusammen mit ihr werden die beiden Agenten Lucsly und Dulmur in die Zukunft geschleudert. Jedoch handelt es sich bei dem Jahr 3031, in dem sie ankommen, nicht um jenes, dass Jena Noi kennt. Aus irgendeinem Grund wurde die Vergangenheit verändert. In der neuen Zeitlinie ficht die Föderation gegen andere Feinde offen Zeitkriege aus, anstatt Zeitreisen zu unterbinden. Die einzige Hoffnung der drei Agenten, die ursprüngliche Zeitlinie wieder herzustellen, besteht darin, eine Reise in die ferne Zukunft zu wagen, zum Ursprung des Obelisken…

Review: Nach einem brillanten epischen Roman und einem schon deutlich kürzerem und nicht mehr ganz so tollen, aber immer noch unterhaltsamen Roman kehren die beiden DTI-Agenten Lucsly und Dulmur nun in einer e-Novelle zurück. Dass man sich von einer solchen keine ähnlich komplexe und vielschichtige Handlung erwarten darf, sollte wohl klar sein. Interessanterweise fand ich, wenn überhaupt, dass die Kurzgeschichte fast noch einen Hauch zu lang war. Ich hätte es vorgezogen, wenn man sich wirklich nur auf Lucsly, Dulmur und Noi konzentriert hätte; die Erlebnisse von Ranjea und Garcia in der "Gegenwart" fand ich nämlich relativ überflüssig. Ich sage nicht, dass die beiden nicht auch interessante Figuren wären, und ich kann mir durchaus vorstellen, mal ein Abenteuer nur mit den beiden zu erleben, wo Lucsly und Dulmur dann wenn überhaupt nur einen Gastauftritt hinlegen. Aber dies schien nun mal in erster Linie deren Geschichte zu sein, sowie jene von Jena Noi; Ranjea und Garcia hatten letztendlich einfach nichts Wesentliches zur Handlung beizutragen, weshalb ihr Auftauchen auf mich nach einer Alibi-Aktion roch.

Sieht man von diesem Kritikpunkt ab, konnte mir "The Collectors" aber sehr gut gefallen. Der Mittelteil im 31. Jahrhundert leidet zwar etwas darunter, dass a) uns hier nicht die tatsächliche, sondern nur eine alternative Zukunft gezeigt wird, und wir b) dessen düster-schockierenden Charakter insofern nicht so recht nachfühlen können, da uns der Vergleich fehlt, aber die spannende Handlung sowie vor allem auch die gemeinsamen Szenen der beiden Jena Nois glichen das für mich locker wieder aus. Vor allem ihre Konfrontation war ungemein faszinierend geschildert, mit utopischen Technologien wie z.B. einem Gerät, mit dem sich Zeitdoubles anfertigen lassen, man ein paar Sekunden in die Vergangenheit springt, und so weiter. Herzstück von "The Collectors" war dann aber das Finale, wo die drei dann schließlich auf die titelspendenden Sammler trafen. Kurz erinnerte mich diese Stelle ein wenig an die TAS-Episode "Auf der Suche nach Überlebenden", jedoch in deutlich größerem Rahmen. Sehr spannend wird es dann auch nochmal, als die "böse" Zeitbehörde aus dem alternativen 31. Jahrhundert ihnen folgt. Während des Showdowns kommt es dann schließlich zu einem ungemein coolen und originellen Moment, der sich ins Gehirn des geneigten Lesers einbrennen dürfte – und förmlich nach einer Verfilmung schreit. Mehr sei an dieser Stelle aber nicht verraten. Zahlreiche Anspielungen auf die bekannte "Star Trek"-Kontinuität sowie der gefällige Epilog runden das überwiegend positive Gesamtbild dann schließlich ab.

Fazit: Fans der DTI-Romane können auch bei "The Collectors" wieder bedenkenlos zuschlagen – und auch wenn ich "Watching the Clock" nach wie vor als das mit Abstand beste DTI-Abenteuer betrachte, ist die e-Novelle aufgrund des praktisch nicht erforderlichen Vorwissens auch als Einstieg für alle Neulinge der Reihe gut geeignet. "The Collectors" erzählt dabei eine interessante und spannende Geschichte mit einigen faszinierenden, originellen und denkwürdigen Einfällen, wobei vor allem ein Ereignis während des Showdowns als ganz besonders inspiriert hervorsticht. Die Momente in der alternativen Zeitlinie des 31. Jahrhunderts verfehlten allerdings mangels Kenntnis, wie es dort denn sein sollte, ein bisschen die gewünschte schockierende Wirkung. Und zumindest in meinen Augen war die Perspektive der anderen beiden DTI-Agenten in der "Gegenwart" völlig überflüssig, und trug nichts zur Kurzgeschichte bei. Hier hätte man also ev. ein bisschen kürzen und den Fokus so schärfen können. Davon abgesehen hat mich "The Collectors" aber wirklich gut unterhalten.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel


Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Roman im SpacePub!





Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar: