Star Trek - COE: Kalte Fusion
DS9 braucht einen neuen Fusionskern Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 20 Februar 2015
 
Cover (c) Cross Cult
Titel: "Star Trek - Corps of Engineers 6: Kalte Fusion"
Originaltitel: "Star Trek - S.C.E.: Cold Fusion"
Bewertung:
Autor: Keith R.A. DeCandido
Übersetzung: Susanne Picard
Umfang: 100 Seiten (ePub-Format)
Verlag: Cross Cult
Erstveröffentlichung: 27. Juli 2001 (E) bzw. 29. Dezember 2014 (D)
ISBN: 978-3-86425-483-3
Kaufen: Kindle (D), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Während Sonya Gomez auf Sarindar im Einsatz ist, wird die U.S.S. daVinci unter dem Kommando von Captain Gold damit beauftragt, Lieutenant Nog, dem Chefingenieur von Deep Space Nine, dabei zu helfen, einen neuen Fusionskern für die Station zu besorgen. Dafür begibt man sich zu ihrer Schwesterstation Empok Nor. Diese ist jedoch nicht, wie erwartet, verlassen, sondern wird vielmehr von den Androssi – eine Art dunkle, verzerrte Version des Ingenieurskorps der Sternenflotte, die fortschrittliche Technologie sammeln und anderen ihre Dienste zum Verkauf anbieten – als Lager verwendet. Kurz nach der Ankunft findet das Team heraus, dass sie offenbar planen, Empor Nor in eine warpfähige Kampfstation zu verwandeln. Als die Androssi den Eindringlingsalarm der Station empfangen, kommt es zum Showdown…

Review: Nachdem die abtrünnigen Jem'Hadar die Station im zweiten "Deep Space Nine"-Fortsetzungsroman "Offenbarung – Buch II" sabotierten, sah sich Colonel Kira dazu gezwungen, den Fusionskern abzustoßen. Im darauffolgenden Band "Sektion 31 – Der Abgrund" wurde dieser dann eingebaut. "Kalte Fusion" erzählt nun die Geschichte, wie Nog diesen mit Hilfe des COE-Teams der Sternenflotte besorgt hat. Diesen Zeitsprung in die Vergangenheit fand ich durchaus interessant. Natürlich spielt in Wahrheit die gesamte COE-Reihe in diesem Zeitraum, aber bei den bisherigen Abenteuern spielte die zeitliche Einordnung keine so große Rolle, weshalb man sie leicht ignorieren oder übersehen konnte. "Kalte Fusion" ist aber nun mal eben kein unabhängiges, losgelöstes Abenteuer, sondern spielt unmittelbar zwischen zwei "Deep Space Nine"-Romanen. Und auch wenn mir die kurzen Informationen, wo man den Fusionskern her hatte, in "Der Abgrund" grundsätzlich ausgereicht haben, bzw. man "Kalte Fusion" sicherlich auch als Einzel-Geschichte genießen kann, wenn man die betreffenden DS9-Romane nicht kennt, so hatte dies nichtsdestotrotz für mich einen gewissen Reiz, da es die literarischen "Star Trek"-Abenteuer näher zusammenrücken lässt. Positiv überrascht war ich auch vom Schreibstil, den ich für Keith R.A. DeCandido doch eher ungewöhnlich empfand. Die ersten paar Seiten lesen sich teilweise mehr wie ein Peter David-Abenteuer, aufgrund der teils flapsigen Kommentare und des Wortwitzes und Humors. Mit DeCandido verband ich bislang eigentlich eine eher trocken-sachliche Schreibweise. Generell ist die Geschichte flott erzählt, kurzweilig, und mit dem einen oder anderen spannungstechnischen Höhepunkt verziert. Zugleich war dies aber leider wieder eine neuer Geschichten, wo ich es eigentlich schade fand, dass diese als e-Novelle umgesetzt wurde; denn ich denke, die Story hätte – fusioniert mit "Unbesiegbar", mit Schauplatzwechseln zwischen Sonya Gomez und der Crew der DaVinci bei den Kapitelsprüngen – durchaus Potential für einen vollständigen Roman geboten. Dies hätte es erlaubt, sich noch etwas näher mit den Figuren sowie der Vorgeschichte bzw. den Hintergründen auseinander zu setzen; und auch aus der Auseinandersetzung zwischen den Androssi und der DaVinci-Crew hätte sich mit etwas mehr Platz wohl auch noch mehr machen können. Denn so wirkt der Kampf doch ein wenig überhastet, und sein Ausgang ein wenig antiklimaktisch. Ach ja, und die Szene, wo Scotty Nog lobt, fand ich doch ziemlich aufgesetzt und ansatzweise kitschig. Davon abgesehen hat mich aber auch "Kalte Fusion" wieder gut unterhalten.

Fazit: Mehr noch als den bisherigen e-Novellen der "Corps of Engineers"-Reihe hatte ich bei "Kalte Fusion" das Gefühl, dass diese Geschichte das Potential für einen vollwertigen Roman geboten hätte. Irgendwie konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass diese etwas gar flotte und teilweise überhastet wirkende Erzählweise dem Potential der Story nicht voll und ganz gerecht wurde. Davon abgesehen hat mir aber auch "Kalte Fusion" wieder sehr gut gefallen. Das eBook war von Keith R.A. DeCandido überraschend gewitzt geschrieben, die Story entwickelte sich flott weiter, war mit dem einen oder anderen packenden Moment gespickt, und machte insgesamt auf mich einen zwar kurzen, aber dafür wenigstens auch kurzweiligen Eindruck. Und dank der netten Verknüpfung zu den "Deep Space Nine"-Fortsetzungsromanen ist "Kalte Fusion" wohl gerade auch für DS9-Fans der perfekte Zeitpunkt, um in die Abenteuer des Ingenieurskorps der Sternenflotte einzusteigen – so man dies nicht ohnehin schon längst getan hat.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel


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