Star Trek - DS9: Kriegspfad
Die Rückkehr des Reset-Knopfes Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 10 Juni 2013
 
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Titel: "Star Trek - Deep Space Nine: Kriegspfad"
Originaltitel: "Star Trek - Deep Space Nine: Warpath"
Bewertung:
Autor: David Mack
Übersetzung: Christian Humberg
Umfang: 342 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 18. März 2013 (D) bzw. 28. März 2006 (USA)
ISBN: 3-8642-5168-9
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nach Taran'atars schockierendem Angriff ringen Ro Laren und Kira Nerys mit dem Tod. Julian Bashir und sein Team von Ärzten tun ihr Möglichstes, um das Leben der beiden zu retten. Währenddessen stiehlt der Jem'Hadar ein Runabout, auf dem Prynn gerade zu einer Routinemission aufbrechen wollte, und nimmt sie als Geisel. Als Elias Vaughn von den Vorfällen hört, nimmt er mit der U.S.S. Defiant sofort die Verfolgung auf. Als Prynn bei einer Falle Taran'atars scheinbar ums Leben kommt, droht Vaughns Weltbild zu zerbrechen. Währenddessen findet Nog auf der Station Hinweise, dass Taran'atar möglicherweise nicht aus freien Stücken gehandelt hat, sondern in seinen Träumen Befehle erhielt, die ihn auf seinen düsteren Pfad brachten, und sein mörderisches Verhalten ausgelöst haben. Doch wer steckt dahinter?


Review: Wie die Leser meiner DS9-Romanreviews mittlerweile wissen sollten, bin ich – aus verschiedensten Gründen, auf die ich eines Tages ausführlicher eingehen werde – nicht der größte Fan der Serie. Eines muss aber selbst ich "Deep Space 9" zugestehen: Sie war die erste Serie, wo Entscheidungen und Taten auch längerfristige Konsequenzen hatten, und somit der jahrelang die "Star Trek"-TV-Unterhaltung dominierende Reset-Knopf am Ende der Folge in Pension geschickt wurde. Vermutlich ist es genau deshalb, dass ich "Kriegspfad" irgendwie als bedauerlichen Rückschritt empfinde. Am Ende von "Fall der Götter" wurden Ro Laren und Kira Nerys von Taran'atar angegriffen und lebensbedrohlich verletzt. Und am Ende von "Kriegspfad" sind beide, der "modernen" Medizin sei Dank, wieder putzmunter. Gerade auch angesichts der Tatsache, dass DS9 ursprünglich damit begann, sich nicht vor nachhaltigen Entwicklungen zu fürchten, und dieses Beispiel in den letzten Jahren auch zunehmend in der weiteren "Star Trek"-Fortsetzungsliteratur Schule machte, finde ich es doppelt und dreifach schade, dass man nun just im ersten Roman der 9. "Deep Space Nine"-Staffel auf den guten alten Reset-Knopf zurückgreift.

Leider ist dies nicht der einzige Kritikpunkt, den ich gegenüber "Kriegspfad" vorzubringen habe. So empfand ich auch den kompletten Handlungsstrang rund um den – umsonst – trauernden Elias Vaughn bzw. den angeblichen Tod seiner Tochter höchst entbehrlich. Zumindest ich habe Mack diese angebliche tragische Wendung zu keinem Zeitpunkt abgekauft, weshalb die entsprechenden Szenen bei mir wirkungslos verpufften. Noch deutlich kritischer sehe ich Kiras Propheten-Vision, mit der ich aber so überhaupt rein gar nichts anfangen konnte. Ich bin ja generell kein Freund dieser gottähnlichen Wesen, aber diese ganze Geschichte rund um die Festung (ich nehme mal an, dabei soll es sich um den "himmlischen Tempel" aka das Wurmloch handelt), die Propheten und den Angriff der Aszendenten fand ich einfach nur laaaaaangweilig. Vom vorhersehbaren Ausgang (Messer in die Brust, was wiederum das wiederspiegelt, was ihr in der realen Welt widerfahren ist) ganz zu schweigen. Und auch mit den in der Gestalt von bekannten Figuren auftretenden Propheten konnte ich mich neuerlich nicht anfreunden. Jedenfalls verspürte ich bei den betreffenden Stellen des Romans den Drang, ein paar Seiten weiterzublättern.

Fazit: Die Auflösung des fulminanten Cliffhangers aus "Fall der Götter" hat mich doch eher enttäuscht. Gerade bei "Deep Space 9", der Vorreiterserie innerhalb des "Star Trek"-Universums wenn es darum ging, Ereignisse mit echten Konsequenzen zu präsentieren, tut mir der Reset-Knopf der in "Kriegspfad" gedrückt wird doch ziemlich. Auch mit den Visionen von Kira und/oder dem vermeintlichen Tod von Prynn konnte ich wenig bis gar nichts anfangen. Und bei Taran'atar hätte ich es vorgezogen, wenn der Angriff auf Kira und Ro auch wirklich aus seiner neu gewonnenen Freiheit heraus erwachsen wäre, und man ihn nicht einfach dazu manipuliert hätte. Die Verknüpfung mit dem Spiegeluniversum und die Auflösung, wer im Hintergrund die Strippen des Jem'Hadars zog, wussten dann aber wieder ansatzweise zu gefallen, und dank Macks kompetenten Schreibstils kam wenigstens auch nie Langeweile auf. Meine Erwartungen – die zugegebenermaßen gerade auch bei einem Roman von David Mack besonders hoch sind – konnte "Kriegspfad" aber leider nicht so recht erfüllen.
Christian Siegel

Bewertung: 2.5/5 Punkten


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