Star Trek - Mirror Universe: Rise Like Lions
Kann Spocks Vision Wirklichkeit werden? Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 19 November 2012
 
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Titel: "Star Trek - Mirror Universe: Rise Like Lions"
Bewertung:
Autor: David Mack
Übersetzung: -
Umfang: 395 Seiten
Verlag: Pocket Books
Veröffentlicht: 2011 (USA)
ISBN: 1-4516-0719-2
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle Edition (E)
 

Klappentext:Miles "Smiley" O’Brien struggles to hold together his weary band of freedom fighters in their war against the overwhelming might of the Klingon-Cardassian Alliance. Each day pushes the rebels on Terok Nor one step closer to defeat, but with nowhere left to run, the time has come to make their last stand. Light-years away, Mac Calhoun and his Romulan allies harass Klingon forces with devious hit-and-run attacks. But Calhoun has a grander ambition: he intends to merge his fleet with the Terran Rebellion and lead it to victory — or die trying. Meanwhile, a bitter feud threatens to shatter the Alliance from within. The old rivalry between the Klingons and the Cardassians erupts into open warfare as each vies for the upper hand in their partnership. Manipulating events from its hidden redoubts, Memory Omega — the secret operation initiated by Spock a century earlier — sees its plans come to fruition sooner than expected. But striking early means risking everything — and if the revolution fails, Spock’s vision for the future will be lost forever.

Kurzinhalt: Vor mehr als 80 Jahren ist das terranische Imperium, nachdem es von Imperator Spock in eine Republik umgewandelt wurde, untergegangen, und wurde kurz darauf von der klingonisch-cardassianischen Allianz unterworfen. All das gehörte jedoch zum Plan von Spock, um seine Vision von einem Universum der friedlichen Koexistenz – auf das er an jenem schicksalhaften Tag, als es ein Außenteam eines anderen Universums auf die I.S.S. Enterprise verschlug, einen kurzen Blick erhaschen konnte, und ihm Kirk und Co. auf aufzeigten, dass es nicht nur einen anderen Weg gibt, sondern dieser zudem der logischere ist – zu verwirklichen. Nun steht das Endspiel von "Memory Omega" kurz bevor. Es sieht u.a. ein Bündnis vereinzelter Rebellengruppen vor, wie jener von Smiley O'Brien und Mac Calhoun, die unter dem Kommando von Luc Picard unter einer Flagge gegen die Streitmacht der Allianz antreten soll. Auch andere von langer Hand geplante Aktionen sorgen für Unruhe innerhalb der Allianz. Doch um die Widerstandsbewegung zu retten, muss Spocks Plan um mehrere Jahrzehnte vorverlegt werden – was Risiken mit sich bringt, die seine Vision einer besseren Welt gefährden…

Review: "Rise Like Lions" ist der vorläufige Abschluss der "Mirror Universe"-Saga, der die Geschichte zwar grundsätzlich abschließt, jedoch auch die Tür für einen weiteren Besuch im Spiegeluniversum offen hält. Geschrieben wurde er, wie schon "The Sorrows of Empire", wieder von David Mack. Dass dieser ein Händchen für epische Stoffe hat, hat er ja bereits bei der "Destiny"-Trilogie gezeigt. Auch hier schafft er es auf beeindruckende Art und Weise, auf die bisherigen Arbeiten der Mirror Universe-Saga aufzubauen, die unzähligen darin ausgelegten Fäden aufzunehmen, und zu ihrem triumphalen Abschluss zu führen. Es gibt kaum eine Geschichte und/oder eine (überlebende) Figur aus den bisherigen (offiziellen) "Mirror Universe"-Geschichten, die nicht auch in "Rise Like Lions" einen Auftritt bekommt bzw. referenziert wird – was zugleich auch bedeutet, dass er seine volle Wirkung nur dann entfaltet, wenn man die bisherigen Einträge in die Reihe kennt.

Zwar ist "Rise Like Lions" grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse zu verstehen, der Roman profitiert aber zweifellos enorm davon, wenn man die Vorgänger gelegen hat – vor allem natürlich "The Sorrows of Empire", aber auch die anderen drei Novellen- und Kurzgeschichtenanthologien halte ich für wichtig. Aufbauend auf die bisherigen Geschichten schafft David Mack mit "Rise Like Lions" einen epischen, hochdramatischen, actionreichen und sogar teilweise berührenden vorläufigen Abschluss der "Mirror Universe"-Saga. Neben der in den bisherigen Geschichten geleisteten Vorarbeit profitiert "Rise Like Lions" dabei vor allem auch von der Unberechenbarkeit dieses Spiegeluniversums. Während in "unserem" Universum viele Figuren in Sicherheit zu sein scheinen und ein Tod fast ausgeschlossen ist, ist im Spiegeluniversum alles möglich. Es gibt keinerlei Beschränkungen, jeden kann es jederzeit erwischen – was enorm zur Spannung des Romans beiträgt.

Generell hatte ich von der ersten Seite an keine Ahnung, was mich hier wohl erwarten würde, was viel vom Reiz des Romans ausmacht. Man traut Mack, gerade auch im Spiegeluniversum, alles zu. Und so ließ ich mich wie schon bei "The Sorrows of Empire" vom überaus kompetenten Autor und Erzähler bei der Hand nehmen und durch seine Geschichte führen, stets gespannt, was er sich als nächstes für uns ausgedacht hat. Eben diese Handlung dann sehr wendungsreich und hält die eine oder andere Wendung parat – die ich hier natürlich nicht vorwegnehmen will. Die Charakterisierung der Figuren ist ausgezeichnet, und Mack findet erneut die richtige Mischung aus spannenden, actionreichen und ruhigen, charakterorientierten Passagen. Auch sein flüssiger Schreibstil erweist sich erneut als wesentliche Stärke. Ohne oberflächlich zu sein, schafft es Mack, seine Geschichte sehr temporeich zu erzählen, so dass man förmlich durch den Roman fliegt. Vor allem die letzten 150 Seiten sind absolut phantastisch.

Zugegeben, es gab eine Wendung, aus der ich kurzzeitig gehofft hatte, dass man mehr machen würde; war diese doch fast so plötzlich wieder vorbei, wie sie gekommen ist. Und wenn ich schon beim Meckern auf hohem Niveau bin, möchte ich auch den Epilog erwähnen, den sich Mack meines Erachtens hätte sparen können. "Rise Like Lions" war ein so runder und gelungener Abschluss, dass ich es schön gefunden hätte, man hätte den Roman auch so ausklingen lassen, statt noch einen doch etwas typisch (und überflüssig) wirkenden Cliffhanger dranzupappen. Falls die Geschichte im "Mirror Universe" tatsächlich noch einmal aufgegriffen wird, hätte man dieses kurze Kapitel genauso gut an den Anfang des nächsten Romans stellen können. Bei "Rise Like Lions" empfand ich es hingegen als störend. Das ist aber auch mein einziger relevanter Kritikpunkt, den ich gegenüber Macks ansonsten grandiosen Abschluss der "Mirror Universe"-Saga vorzubringen habe – und das allein sollte nun wahrlich kein Grund sein, ihn sich entgehen zu lassen!

Fazit: "Rise Like Lions" ist zweifellos einer der besten "Star Trek"-Romane der letzten Jahre. Zugegeben, zumindest zu einem Teil verdankt er dies der großartigen Vorarbeit, die in den bisherigen Anthologien geleistet wurden – wobei es David Mack auch phantastisch versteht, auf diese aufzubauen und praktisch jeden darin ausgelegten losen Faden aufzugreifen und zu einem grandiosen Lesevergnügen zu verknüpfen. "Rise Like Lions" ist spannend, episch, wendungsreich, bietet einiges an Action, jedoch auch viele ruhige Szenen und Charaktermomente. Die Figuren sind perfekt gezeichnet, mit der richtigen Mischung aus bekannten und fremden bzw. verzerrten Charaktereigenschaften der Spiegelbilder uns bekannter Protagonisten. "Rise Like Lions" erzählt eine famose, faszinierende und packende Geschichte darüber, wie die Figuren im Spiegeluniversum versuchen, jene erstrebenswerte, optimistische Zukunftsvision zu schaffen, die ihren Gegenparts in "unserem" Universum quasi in den Schoß gefallen ist. David Mack besticht dabei mit seinem Einfallsreichtum mindestens genauso wie mit seinem gewohnt flüssigen Schreibstil. Kurz und gut: "Rise Like Lions" ist ein triumphaler Abschluss der "Mirror Universe"-Saga.
Christian Siegel

Bewertung: 4.5/5 Punkten


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Weiterführende Links:
Review zu "Raumschiff Enterprise - 2x10: Ein Parallel-Universum"
Review zu "Star Trek - Mirror Universe: The Sorrows of Empire"





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