Star Trek - Doppelhelix: Überträger
Dr. Pulaski im Einsatz auf Terok Nor Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 27 August 2012
 
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Titel: "Star Trek - The Next Generation: Doppelhelix - Überträger"
Originaltitel: "Star Trek - The Next Generation: Double Helix - Vectors"
Bewertung:
Autoren: Dean Wesley Smith & Kristine Kathryn Rusch
Übersetzung: Stephanie Pannen
Umfang: 257 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 2012 (Deutschland) bzw. 2000 (USA)
ISBN: 978-3-86425-012-5
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Sammelband (E), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Klappentext: Wie die verdrehten Stränge mutierter Chromosomen erstreckt sich eine perfide Verschwörung fremder Mächte durch den gesamten Alpha-Quadranten, genau wie über mehrere Jahre Sternenflottengeschichte - selbst bis in die cardassianische Raumstation, die eines Tages als Deep Space Nine bekannt sein wird.

Auf Terok Nor hat sich eine ansteckende Krankheit ausgebreitet, die sowohl die versklavten Bajoraner als auch ihre cardassianischen Unterdrücker dahinrafft. Die beiden Gruppen geben sich gegenseitig die Schuld an der wachsenden Epidemie. Dr. Katherine Pulaski, die ehemalige Chefärztin der U.S.S. Enterprise, muss sowohl mit dem tyrannischen Gul Dukat als auch mit einer Spionin der Rebellen namens Kira Nerys zusammenarbeiten, um die wahre Herkunft der Infektion aufzudecken, die sie alle bedroht!

Kurzinhalt: Auf der cardassianischen Station Terok Nor, die sich im Orbit von Bajor befindet, ist eine Seuche ausgebrochen, die sowohl Bajoraner als auch Cardassianer befällt, und binnen 24 Stunden nach den ersten Symptomen mit dem Tod endet. Die beiden Ärzte Dr. Kellec Ton, ein Bajoraner, und Narat, ein Cardassianer, tun sich zusammen, um die Krankheit zu bekämpfen, doch schon bald ist klar, dass die Hilfe von außen brauchen werden. Kellec schlägt daraufhin vor, seine Ex-Frau Dr. Pulaski hinzuzuziehen. Diese ist gerade dabei, die Krankenstation der U.S.S. Enterprise zu räumen, als sie der Hilferuf ihres Gatten ereilt. Gemeinsam mit einem kleinen Team an Medizinern fliegt sie nach Terok Nor, um nach einem Heilmittel für die Seuche zu forschen. In der Zwischenzeit beklagt Quark den Rückgang seiner Geschäfte, und sieht sich in Gedanken schon im Ruin. Gul Dukat wiederum hat ein genaues Auge auf Dr. Pulaski und ihr Team – befürchtet er doch, dass diese für die Sternenflotte spionieren könnten. Und auf Bajor beschließt Kira Nerys, zur Station zu reisen, um in Erfahrung zu bringen, was dort vor sich geht…

Review: Wie es die Inhaltsangabe deutlich macht, haben wir hier ein zartes Crossover zwischen TNG und DS9 – wobei von ersterer lediglich Dr. Pulaski in einer größeren Rolle vertreten ist, und der Rest (Schwester Ogawa, Dr. Crusher, Captain Picard) auf Gastauftritte reduziert werden. Etwas besser ergeht es der Besetzung von "Deep Space 9", sind doch immerhin Quark (mit seinem Bruder Rom und seinem Neffen Nog im Schlepptau), Gul Dukat, Kira und Odo mehr oder weniger prominent vertreten. Und ich muss zugeben, auch wenn ich nicht der größte DS9-Fan ist, so hatte es durchaus seinen Reiz, einen Blick auf und in die Station Terok Nor zu werfen, ehe diese in Föderationshand überging, und somit ein wenig in die Vorgeschichte der Serie einzutauchen. Zudem ist der Roman doch etwas länger, und der Schreibstil nicht so oberflächlich wie noch beim Vorgänger "Infektion". Und Dr. Pulaski, der lediglich eine Staffel an Bord der Enterprise gegönnt war, und danach sowohl am TV-Schirm als auch in der "Star Trek"-Literatur de facto völlig in Vergessenheit geriet, kommt so zumindest noch zu einer Abschiedsvorstellung.

Ein richtiges "Highlight" ist aber leider auch der zweite Roman der Reihe nicht. So wirkt der eine oder andere Auftritt einer Figur doch etwas verkrampft – allen voran von Kira Nerys, die zuerst auf die Station kommt, dann wieder nach Bajor zurückfliegt, und dort zwar erfährt, dass Teile des bajoranischen Widerstands für die Verbreitung des Virus zuständig ist, diese Erkenntnis (die man dem Lesern leider bereits viel zu früh im Roman vorsetzt, und dem Roman damit einiges an Spannung raubt) dann jedoch im Grund nirgends mehr hinführt. Und das, obwohl sie Dr. Pulaski dezidiert darum gebeten hat, nachzuforschen und den Ursprung der Seuche zu finden; thematisiert wird es leider trotzdem nicht mehr. Generell wirkt das Figurenensemble etwas willkürlich zusammengestellt, und es ergibt sich kein überzeugendes, packendes Zusammenspiel zwischen ihnen. Selbst die Tatsache, dass Dr. Pulaski auf ihren bajoranischen Exmann trifft, entpuppt sich rückwirkend als billiger Versuch, ihr etwas mehr Profil zu verleihen und sie uns etwas besser vorzustellen, der jedoch narrativ ins Nirvana hinführt.

Fazit: "Überträger" bleibt zwar durchgehend unterhaltsam, hat etwas mehr Inhalt und "Fleisch" auf den literarischen Rippen als der Vorgänger, und bietet einen interessanten Einblick in das Leben auf Terok Nor vor "Deep Space 9". Dafür wirkt jedoch das Figurenensemble etwas willkürlich zusammengestellt, und führen die sich daraus ergebenden interessanten Konstellationen leider nirgendwo hin. Vor allem der Auftritt von Kira Nerys erfüllt keinen narrativen Zweck und offenbart sich rückwirkend als reiner Fan-Service. Und so nett es auch ist, etwas mehr von Dr. Pulaski zu erfahren und ihr einen Abgesang zu spendieren, für einen TNG-Roman vermisst man doch etwas die Stammcrew, die hier zu Statisten verkommen. Insgesamt bewegt sich "Überträger" somit, trotz seiner individuellen Stärken und Schwächen, im Endeffekt auf Augenhöhe mit dem leicht überdurchschnittlichen Vorgänger, der so wie "Infektion" seinen Reiz in erster Linie aus der Nostalgie bezieht, die er beim geneigten "Star Trek"-Fan heraufbeschwört.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel


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