Star Trek - DTI: Forgotten History
Unterhaltsam, aber kein Vergleich zum Vorgänger Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 18 Juni 2012
 
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Titel: "Star Trek - Department of Temporal Investigations: Forgotten History"
Bewertung:
Autor: Christopher L. Bennett
Übersetzung: -
Umfang: 346 Seiten
Verlag: Pocket Books
Veröffentlicht: 2012 (USA)
ISBN: 1-4516-5725-8
Kaufen: Taschenbuch (E)
 

Klappentext:The agents of the Department of Temporal Investigations are assigned to look into an anomaly that has appeared deep in Federation territory. it's difficult to get clear readings, but a mysterious inactive vessel lies at the heart of the enomaly, one outfitted with some sort of temporal drive disrupting space-time and subspace. To ghe agents' shock, the ship bears a striking resemblance to a Constitution-class starship, and its warp signature matches that of the original Federation starship Enterprise NCC-1701 – the ship of James T. Kirk, that infamous bogeyman of temporal investigators, whose record of violations is held up by DTI agents as a cautionary tale for Starfleet recklessness toward history. But the vessel's hull markings identify it as Timeshop Two, belongig to none other than the DTI itself. At first, Agents Lucsly and Dulmur assume the ship is from some other timeline... but its quantum signature confirms that it came from their own past, despite the fact that the DTI never possessed such a timeship. While the anomaly is closely monitored, Luscly and Dulmur must search for answers in the history of Kirk's Enterprise and its many encounters with time travel – a series of events with direct ties to the origins of the DTI itself…

Kurzinhalt: Die beiden Agenten Ranjea und Garcia werden auf ein Schiff aufmerksam, dass offensichtlich aus der Vergangenheit in die Gegenwart gereist ist. Die Kennzeichnung des Schiffes weißt es als "Timeship Two" aus – doch über ein solches Raumschiff existieren keine Aufzeichnungen. Noch mysteriöser wird es, als man die Warpsignatur des Schiffes überprüft – und diese der U.S.S. Enterprise NCC-1701 entspricht. Völlig ratlos wenden sie sich an die beiden erfahrensten und erfolgreichsten Agenten der Abteilung: Gariff Lucsly und Marion Dulmur. Doch auch diese stehen vor einem Rätsel. Schließlich wenden sie sich an die langlebige Leiterin der Abteilung, ihrerseits Zeitzeugin der betreffenden Ära – die nicht nur an Captain Kirks Ruf als negatives Beispiel für willkürliche Zeitreisen rüttelt, sondern auch die lange in Vergessenheit geratene Vergangenheit der Abteilung für temporale Ermittlungen wieder ans Licht bringt…

Review: Mit "Forgotten History" gelingt es Christopher L. Bennett leider nur bedingt, an den großartigen ersten DTI-Roman "Watching the Clock" anzuknüpfen. Bereits als ich diesen gelesen habe, hatte ich gegenüber einer potentiellen Fortsetzung die Befürchtung, dass eine ähnlich kongeniale Verknüpfung und Aufarbeitung so vieler Zeitreise-Geschichten aus den diversen Serien wohl nicht mehr möglich sein würde – was sich hier nun leider bestätigen sollte. Bei "Watching the Clock" hat Christopher L. Bennett, im Unwissen, ob er je die Gelegenheit erhalten würde, einen weiteren Roman über die Abteilung für temporale Ermittlungen zu schreiben, diesbezüglich einfach schon aus den vollen geschöpft, und sich so gut wie nichts mehr für eine mögliche Fortsetzung aufgehoben. Ein Aspekt, der "Watching the Clock" zwar enorm aufgewertet hat, der jedoch zugleich auf Kosten von "Forgotten History" geht. Allerdings muss man dem Autor zugestehen, sein Möglichstes versucht zu haben: Nachdem sich "Watching the Clock" so ziemlich jedes einzelne Zeitreise-Ereignis aus der "Next Generation"-Ära und danach vorgeknöpft hat, wendet er seine Aufmerksamkeit diesmal in erster Linie Captain Kirk und den entsprechenden Erfahrungen der (ersten) U.S.S. Enterprise zu.

Zwar wurde das eine oder andere entsprechende Abenteuer rund um die Crew der klassischen "Star Trek"-Serie bereits im Vorgänger thematisiert (und ein paar logische Inkonsistenzen ausgeräumt), allerdings wurden sie dort überwiegend nur kurz angesprochen. Hier wird so ziemlich jedes einzelne Ereignis aufgerollt – und auch Captain Kirks Rolle, der innerhalb der Abteilung als warnendes Beispiel für den rücksichtslosen Umgang der Sternenflotte steht, näher beleuchtet und in weiterer Folge auch ins rechte Licht gerückt. Wie Agent Lucsly, der in Kirk eine Art persönliche Nemesis sieht, durch die Erzählungen seiner Vorgesetzten sowie zuletzt auch seiner eigenen Erfahrung seine Meinung über Kirk langsam aber sicher revidieren muss, zählt sicher zu den größten Stärken des Romans. Generell ist auch "Forgotten History" grundsätzlich wieder gut geschrieben, und durchaus unterhaltsam. Es gibt einige wirklich gelungene Momente, wie die Katastrophe rund um "Timeship One", und auch das Finale verfügt über einige spannende Momente; und räumt zugleich einen sich aus "Watching the Clock" ergebenden potentiellen Kontinuitätsfehler aus dem Weg, als just Lucsly Kirk jene Spezifikationen übergibt, die es ihm später erlauben, den "Slingshot"-Effekt auch mit einem anderen Schiff außer der Enterprise durchzuführen.

Trotzdem, eine ähnliche Faszination wie "Watching the Clock" konnte "Forgotten History" für mich zu keinem Zeitpunkt verströmen. Zumal leider auch abseits der Verknüpfungen zu früheren, aus den Serien bekannten Ereignissen, ein paar Stärken aus dem Vorgänger fehlen. Der Roman ist deutlich kürzer (und somit weniger episch), und auch die Handlung ist längst nicht so komplex, sondern verläuft relativ geradlinig und – bis auf Szenenwechsel zwischen den beiden Zeitebenen – ohne große Zeitsprünge. Auch ist das Geschehen längst nicht so charakterbezogen – zumal die aus dem Vorgänger bekannten Agenten, wie Lucsly, Dulmur, Ranjea und Garcia, diesmal gegenüber den Personen aus der Gründungszeit der Abteilung deutlich zurückstehen. Der größte Schwachpunkt ist allerdings, dass das Mysterium rund um "Timeship Two" längst nicht so packend, interessant und faszinierend geraten ist, wie die epische Geschichte rund um den Temporalen Kalten Krieg – oder auch die Achse der Zeit – aus "Watching the Clock". Zwar würde ich nichtsdestotrotz in Zukunft gerne wieder mal von Lucsly und Dulmur hören, bzw. mit ihnen ein Abenteuer erleben – aber meine Erwartungshaltung an einen potentiellen weiteren Roman der "Department of Temporal Investigations"-Reihe ist durch "Forgotten History" nicht unwesentlich gedämpft worden.

Fazit: Nachdem sich "Watching the Clock" überwiegend mit der "Next Generation"-Ära auseinandergesetzt hat, richtet Christopher L. Bennett für die Fortsetzung seines Überraschungserfolges den Blick noch weiter in die Vergangenheit, und lässt die diversen Zeitreise-Abenteuer von Captain Kirk und seiner Crew Revue passieren. Das Ergebnis ist ein zwar unterhaltsamer Roman mit einigen guten Momenten, der sich jedoch mit dem grandiosen Vorgänger nicht wirklich messen kann. Die Handlung verläuft wesentlich geradliniger und ist damit weder so komplex, episch und/oder faszinierend wie beim Vorgänger. Auch die bei "Watching the Clock" liebgewonnenen Figuren spielen diesmal leider gegenüber ihren Vorgängern eine untergeordnete Rolle. Und vor allem die kongeniale Verknüpfung verschiedenster Zeitreisegeschichten vermisst man diesmal etwas – einfach, da "Watching the Clock" diesbezüglich für den Nachfolger kaum mehr etwas übrig gelassen hat. Trotzdem ist "Forgotten History" ein gut geschriebener, durchaus unterhaltsamer und vor allem erneut sehr gut recherchierter Roman, der vor allem für Fans der klassischen Serie und/oder Zeitreise-Abenteuern interessant sein dürfte.
Christian Siegel

Bewertung: 2.5/5 Punkten


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Weiterführende Links:
Review zu "Star Trek - Department of Temporal Investigations: Watching the Clock"






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