Star Trek - New Frontier: Menschsein
Das Geheimnis von Mark McHenry wird enthüllt Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 16 April 2012
 
Cover (c) Cross Cult
Titel: "Star Trek - New Frontier: Menschsein"
Originaltitel: "Star Trek - New Frontier: Being Human"
Bewertung:
Autor: Peter David
Übersetzung: Helga Parmiter
Umfang: 256 Seiten
Verlag: Cross Cult (D), Pocket Books (E)
Veröffentlicht: November 2014 (D) bzw. 2001 (USA)
ISBN: 978-3-86425-441-3
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nach der Zerstörung der U.S.S. Excalibur hat die Sternenflotte einem neu gebauten Schiff der Galaxy-Klasse diesen Namen übertragen – und Mackenzie Calhoun wieder als Captain eingesetzt. Seine frisch vermählte Ehefrau, Captain Elizabeth Shelby, wurde indes das Kommando über die U.S.S. Trident übertragen. Beide Schiffe werden nun in den Raum des ehemaligen thallonianischen Imperiums zurückbeordert. Die Danteri, gegen die Calhoun sein Volk einst aus der Unterdrückung geführt hat, unterbreitet dem ehemaligen thallonianischen Lord, Si Cwan, ein verlockendes Angebot, dass ihn wieder zum Anführer eines großen Imperiums machen könnte. An Bord der Excalibur weiht Sicherheitschef Zak Kebron unterdessen die vulkanische Wissenschaftsoffizierin Soleta über seinen Verdacht bezüglich ihres gemeinsamen Studienkollegen und Freundes Mark McHenry ein. Als die Excalibur schließlich Besuch von Wesen mit gottähnlichen Fähigkeiten erhält, die der Föderation ein vermeintlich verlockendes Angebot unterbreiten, wird McHenrys Geheimnis schließlich enthüllt…

Review: In der dreiteiligen "Excalibur"-Reihe hat sich Peter David nicht nur mit den Auswirkungen der Zerstörung der vorangegangenen U.S.S. Excalibur – und dem vermeintlichen Tod ihres Captains Mackenzie Calhoun – auseinandergesetzt, sondern zudem auch kleinere Köder für die Zukunft der "New Frontier"-Reihe ausgelegt. Einer davon, nämlich die geheimnisvollen Fähigkeiten von Mark McHenry, rückt nun im darauffolgenden Roman in den Mittelpunkt, und wird auch sogleich aufgeklärt: Es handelt sich bei ihm um das Enkelkind des Gottes Apollo und einem weiblichen Crewmitglied der U.S.S. Enterprise (siehe Episode "Der Tempel des Apoll"). Während Apollo am Ende der TOS-Episode diese Existenzebene verlässt, stellt sich in "Menschsein" nun heraus, dass einige andere jener Wesen, die von verschiedensten Völkern der Menschheit früher als Götter verehrt wurden, immer noch in unserer Galaxis ihr Unwesen treiben. Nachdem sie sich längere Zeit nicht um die Menschheit gekümmert haben, kehren sie nun mit einem Angebot zurück: Sie wollen der Föderation ein Wundermittel namens Ambrosia überlassen. Die einzige von ihnen gewünschte Gegenleistung: Die Menschen sollen sie wieder verehren und anbeten.

Auch wenn die Rückkehr der Götter angesichts der Ereignisse in "Der Tempel des Apoll", wo er ja angeblich der letzte zurückgebliebene Gott war, nicht 100%ig stimmig wirken mag, beweist Peter David damit doch wieder seine Stärke, sich aus dem reichhaltigen Kanon der Star Trek-Serien zu bedienen. Aufgrund solcher Verknüpfungen fühlen sich seine Werke auch irgendwie mehr wie Star Trek-Romane an, als wenn man sich – wie dies viele andere Autoren tun – "nur" der Figuren bedient, und darüber hinaus eine gänzlich losgelöste Geschichte erzählt. Eine weitere konstante Stärke, die auch in "Menschsein" wieder vorhanden ist, ist sein gehobener, wortgewandter und witziger Schreibstil voller Wortspiele, köstlicher Dialoge etc. Im Vergleich zu den ersten Romanen der Reihe finde ich auch die Beziehungen nun deutlich besser, da nicht mehr gar so peinlich/kitschig. Zudem wurde die "Stammbesetzung" um ein paar interessante neue Figuren an Bord der U.S.S. Trident erweitert. Und am Ende beweist David erneut viel Vorstellungskraft und beweist, dass jene Bilder, die beim Lesen eines phantastischen Romans im Kopf entstehen, manchmal imposanter und beeindruckender sein können als so manches, was auf der Leinwand und/oder dem TV-Schirm präsentiert wird.

Trotz dieser positiven Aspekte… der ganz große Wurf ist ihm mit "Menschsein" aus meiner Sicht nicht geglückt. So überstürzen sich zum Ende hin zwar die Ereignisse, und die Raumschlacht überzeugt vor allem mit der soeben erwähnten Vorstellungskraft des Autors – aber bis es einmal soweit ist, plätschert die Handlung noch eher gemächlich vor sich hin. Die Offenbarung rund um Mark McHenry war zwar sicher nett, für sich allein genommen aber zu wenig, um auf den ersten 200 Seiten für durchgehend gute Unterhaltung zu sorgen. Vor allem auch die Handlung auf der U.S.S. Trident vermag – noch? – nicht so recht zu überzeugen, bemerkt man doch etwas zu deutlich, dass hier in erster Linie später folgende "pay-offs" vorbereitet werden, darob jedoch die Handlung in der Gegenwart etwas vernachlässigt wird. Am Kritischsten sehe ich aber die – vermeintlichen? – Tode gleich zweier Figuren. In beiden Fällen handelt es sich um Personen, wo man dies wohl so ziemlich am wenigsten erwartet hätte, weshalb zumindest ich es zu Beginn einfach nicht glauben konnte. Schon gar nicht, nachdem in der "New Frontier"-Reihe ja schon einige wieder von den Toten zurückgekehrt sind. Eben dies macht es schwer, derartige Wendungen ernst zu nehmen – was aber notwendig wäre, um eine emotionale Wirkung zu erzielen. Der Cliffhanger am Ende sorgt aber wieder einmal dafür, dass man schon darauf gespannt ist zu erfahren, wie es weitergeht.

Fazit: "Menschsein" ist eine gute, solide Fortsetzung der "New Frontier"-Reihe, bei der vor allem die Offenbarung rund um Mark McHenry, die für Peter David so typischen Referenzen auf den Kanon, sein wieder einmal amüsanter Schreibstil, sowie die packenden letzten 60 Seiten zu gefallen wissen. Leider können aber die Kapitel zuvor, wo sich die Handlung noch etwas schleppend vorwärts bewegt, hier nicht ganz mithalten, und auch zwei üble Wendungen am Ende konnten mich, da ich sie Peter David irgendwie nicht so recht abgekauft habe, nicht so recht überzeugen. Das Ende verschafft uns jedoch – zum wiederholten Mal innerhalb der Reihe – eine spannende Ausgangssituation für die Fortsetzung, und macht somit durchaus Lust auf mehr.

Christian Siegel

Bewertung: 3/5 Punkten


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