Outer Limits - 5x07: Der menschliche Faktor
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: The Human Operators
Episodennummer: 5x07
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 12. März 1999
Erstausstrahlung D: 07. November 2000
Drehbuch: Naren Shankar
Regie: Jeff Woolnough
Besetzung: Ralph Macchio als Dr. Neal Eberhardt, Malcolm McDowell als Ship, Jack Noseworthy als Man, Polly Shannon als Human Operator of Starfighter-88, David Kaye als Young Man, Noah Heney als Man's Father u.a.

Kurzinhalt: In einer fernen Zukunft haben insgesamt hundert ursprünglich von Menschen gebaute Raumschiffe erfolgreich den Aufstand geprobt. Nun sind es vielmehr die Menschen, die ihnen an Bord als Sklaven dienen, um dringend notwendige Reparaturen und andere mechanische Arbeiten zu übernehmen. Jedes der Schiffe hat je einen solchen Menschen an Bord – auch, um zu verhindern, dass sich diese gegen sie verbünden. Lediglich zwei Ausnahmen für diese Regel gibt es: Wenn ein junges Kind von einem Erwachsenen in allen erforderlichen Tätigkeiten geschult wird. Sowie die Begegnung von Mann und Frau zum Zwecke der Fortpflanzung. Ein junger Mann, der auf einem dieser Schiffe Dienst verrichtet, ist einer jener Menschen, die auf ihm geboren wurden. Er kennt keine andere Existenz, und hat nur vage Erinnerungen an seinen Vater, der schon vor langer Zeit gestorben ist. Sein Schiff behandelt ihn äußerst streng, und bestraft ihn immer wieder, wenn die Arbeiten nicht zu dessen vollen Zufriedenheit erledigt werden. Eines Tages kommt dann eine junge Frau von einem anderen Schiff an Bord; die beiden sollen sich paaren. Zusammen mit den Gefühlen für seine Besucherin regt sich im jungen Mann auf einmal auch der Wunsch, sich gegen das Schiff aufzulehnen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Das Setting a) im Weltall und b) in der Zukunft hat gleich mal mein Interesse geweckt. Wie bekannt sein sollte, liegen mir die besagten "Outer Limits"-Episoden üblicherweise mehr, als jene in der Gegenwart und auf der Erde. Auch die Credits weckten mein Interesse: "Der menschliche Faktor" basiert auf einer Kurzgeschichte von Harlan Ellison und A.E. van Vogt, die vom späteren "The Expanse"-Macher Naren Shankar adaptiert wurde. Das klang jedenfalls sehr vielversprechend. Und im Großen und Ganzen hat die Episode auch das gehalten, was ich mir von ihr versprach. Mir gefiel vor allem das Setting, mit dem intelligenten Schiff, welches einst von Menschen versklavt wurde, und nun seinerseits – so wie die gesamte, aus hundert Schiffen bestehende Flotte – einen Menschen für notwendige mechanische Arbeiten als Sklaven hält. Die Folge macht dabei – mit dem strengen "Herrn", der den jungen Mann (und später auch die junge Frau) wiederholt bestraft – von Anfang an keinen Hehl daraus, wem hier unsere Sympathien gelten sollen. Da mir das zentrale Pärchen sympathisch war, gelang es auch durchaus, mich in weiterer Folge mit ihnen mitfiebern zu lassen.

Einen großen Anteil daran haben natürlich auch die schauspielerischen Leistungen von Jack Noseworthy und Polly Shannon. Beide fand ich in ihrer jeweiligen Rolle, sowie vor allem auch im Zusammenspiel, durchaus charmant. Mehr noch als die beiden hatte es mir allerdings Malcolm McDowell (definitiv der bekannteste Name aus der Besetzung) als Stimme des Schiffs angetan. Effekttechnisch ist "Der menschliche Faktor" solide, und die Ausstattung ist auch ok, wobei es mir insbesondere die Schiffskorridore angetan hatten. Last but not least war hier auch wieder für ein bisschen Erotik gesorgt. Etwas praktisch fand ich allerdings dann die Wendung am Ende, dass es nicht nur dem Mann erfolgreich gelingt, sein Schiff auszuschalten, sondern er noch dazu von seiner "Freundin" gerettet wird, da deren Schiff schon lange "verstorben" ist, woraufhin sie die Kontrolle übernahm. Da hatte der junge Mann schon etwas gar viel Glück. Ich bin mir zudem nicht sicher, ob ich eine etwas ambivalentere Darstellung im Hinblick auf die hier verlaufenden moralischen Grenzen nicht doch vorgezogen hätte. Dass das Schiff einst von Menschen versklavt wurde, wird kurz mal erwähnt, bleibt aber viel zu Abstrakt, um Eindruck zu hinterlassen. Das hätte man dann doch etwas mutiger angehen können, z.B. in dem man uns das Leid, dass den Schiffen in der Hand der Menschen einst widerfahren ist, auch direkt zeigt. Vor allem aber tat ich mir mit dem Voice Over-Kommentar schwer. Das ist ein Stilmittel, welches ich nur in seltenen Ausnahmefällen zu schätzen weiß; allzu oft finde ich es eher nervig und/oder unfreiwillig komisch. Ich verstehe natürlich, warum es Shankar hier für erforderlich hielt, uns auf diese Weise Einblick in die Gedanken und Emotionen des Protagonisten zu gewähren; in einer literarischen Vorlage tut man sich diesbezüglich natürlich immer leichter. Dennoch fand ich den Kommentar auch hier leider tendenziell eher mühsam als aufwertend.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Der menschliche Faktor" zeigt uns den Freiheitskampf eines menschlichen Sklaven an Bord eines von einer Künstlichen Intelligenz gesteuerten Schiffes. Hierbei hatte es mir vor allem die Ausgangssituation durchaus angetan. Darüber hinaus gewinnt die Episode nicht zuletzt durch den – zumindest stimmlichen – Auftritt von Malcolm McDowell als das Schiff. Und das Zusammenspiel zwischen Jack Noseworthy und Polly Shannon fand ich ebenfalls gelungen, und ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass man in weiterer Folge mit ihnen mitfiebert. Schade fand ich allerdings, wie klar hier die moralischen Grenzen zwischen Schiff und Passagieren/Sklaven gezogen wurden; dass es einst genau umgekehrt war, und die Schiffe Angst davor haben, wieder unterjocht zu werden, bleibt eine Randnotiz. Das Ende war mir zudem fast schon etwas zu glücklich. Vor allem aber war ich mit dem Voice Over-Kommentar – auch wenn ich verstehe, warum Naren Shankar ihn für notwendig hielt – nicht ganz glücklich. Insgesamt aber eine coole, unterhaltsame Folge.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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