The Acolyte - 1x04: Nacht
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: Night
Episodennummer: 1x05
Bewertung:
Weltweiter Internet-Release: 26. Juni 2024
Drehbuch: Kor Adana & Cameron Squires
Regie: Alex Garcia Lopez
Besetzung: Amandla Stenberg als Mae/Osha Aniseya, Lee Jung-jae als Master Sol, Dafne Keen als Jedi Padawan Jecki Lon, Charlie Barnett als Yord Fandar, Manny Jacinto als The Stranger/The Master, Joonas Suotamo als Master Kelnacca, Jack Parker als PIP Performer, Hassan Taj als Bazil Performance Artist u.a.

Kurzinhalt: Als die Jedi die Hütte von Kelnacca erreichen, steht ihnen der Fremde gegenüber. Dieser offenbart sich ihnen als Sith, und greift an. In kürzester Zeit fallen viele von ihnen dem mächtigen Feind zum Opfer. Schließlich stellt sich ihm Master Sol allein entgegen, um den anderen die Gelegenheit zur Flucht zu bieten. Osha soll ihre Schwester zum Schiff bringen, damit man sie nach Coruscant schaffen und für ihre Verbrechen vor Gericht stellen kann. Doch Mae nutzt die erstbeste Gelegenheit zur Flucht. Währenddessen geht der Kampf unentwegt weiter. Immer wieder mischen sich auch andere Jedi-Ritter und Padawane ins Gefecht ein. Schließlich offenbart sich die Identität des Angreifers: Bei Maes Meister handelt es sich um Qimir…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Für viele (die meisten?) war "Nacht" mit Abstand die bisher beste Folge der Serie. So weit würde ich zwar aufgrund einiger Kritikpunkte, die mich störten, nicht gehen, immerhin kehrt "The Acolyte" mit ihr aber auf das (zumindest von mir so empfundene) solide Niveau des Serienauftakts zurück (was nach den mittel- bis mäßigen Folgen davor durchaus aus Erfolg zu werten ist). Hauptverantwortlich dafür war der starke Fokus auf Lichtschwertduellen, die ich nicht nur nett inszeniert, sondern vor allem auch einfallsreich umgesetzt fand – gerade auch was den Einsatz der Macht betrifft. Gut, ok, ich bin mir offen gestanden nicht sicher, ob ich unbedingt einen klassischen Nahkampf, nur halt mit Einsatz der Macht, sehen musste. Davon abgesehen waren hier aber schon einige ziemlich coole Aktionen darunter, wie z.B. wenn Maes Meister einen Jedi mit Hilfe der Macht auf sein Lichtschwert zieht (ein move, der mir von diversen "Star Wars"-Videospielen inspiriert zu sein schien). Insgesamt machten die Kämpfe jedenfalls durchaus Laune.

Was "Nacht" hingegen nicht gelang, war, mit dem Gemetzel hier bei mir eine ähnliche Schockwirkung und/oder emotionale Reaktion zu erzielen, wie mit der Order 66. Fast alle Tode hier waren mir nämlich ziemlich egal. Die einzige relevante Ausnahme davon ist Jecki Lon, und hier ergab sich wiederum das Problem, dass ich darüber nicht etwa traurig, sondern vielmehr zutiefst enttäuscht war- einfach, weil das bislang die einzige Figur aus dem Ensemble war, die ich mochte. Damit bleibt mir nun bei den letzten drei Episoden kein einziger Charakter mehr, zu dem ich nennenswerte Sympathien hegen und bei dem ich mich freuen würde, ihn/sie wiederzusehen. Das ist dann doch eher suboptimal. Auch die Offenbarung rund um den Meister verfehlte jegliche Wirkung bei mir. Ich meine, es war ja irgendwie klar, dass es jemand sein musste, den wir schon gesehen haben; ich hätte es aber glaub ich spannender gefunden, wenn es sich als jemand von Brendok herausgestellt hätte, der das Massaker dort ebenfalls überlebte. Jedenfalls war das von der Schockwirkung des "Nein, ich bin dein Vater!" aus "Das Imperium schlägt zurück" Lichtjahre entfernt. Unverständlich war mir auch, warum Master Sol gezögert hat, um Qimir zu richten, bloß weil dieser zu dem Zeitpunkt keine Waffe hatte. Ich meine, das ist ein Sith, die sind – so wie die Jedi – als Machtnutzer defacto nie unbewaffnet. Und überhaupt, sind Sith-Lords laut Obi-Wan Kenobi nicht die Spezialität der Jedi?! Da wir gerade bei der Prequel-Trilogie sind: Wieso wunderte man sich dort über die Rückkehr der Sith, wenn sie bereits hundert Jahre zuvor ihr schreckliches Haupt reckten? Auch das ergibt leider keinen Sinn. Apropos keinen Sinn: Ich dachte, jedes Lebewesen hat eine eigene Präsenz/Signatur in der Macht (siehe auch Vaders Reaktion auf Obi-Wans Ankunft auf dem Todesstern in "Eine neue Hoffnung")? Wieso ist der Mae/Osha-Körpertausch dann zumindest mal Master Sol (bei Qimir war ich mir unsicher) nicht aufgefallen?! Und abschließend: Das mit den Sith und der Besessenheit mit ihren Helmen (siehe auch Kylro Ren) wird langsam aber sicher auch eher lächerlich.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ Die Lichtschwertkämpfe waren echt cool, und definitiv das Highlight von "Nacht". Aufgrund einiger – zumindest von mir als solche empfundene – Schwächen kann ich allerdings nicht ganz in die allgemein vorherrschende Jubelstimmung (vor allem auch im Vergleich zu den Folgen davor) einstimmen. So verfehlten sowohl die Offenbarung der Identität von Maes Meister, als auch der überwiegende Teil an Todesopfern unter den Jedi bei der Schlacht die gewünschte schockierende bzw. berührende Wirkung. Die einzig rühmliche Ausnahme diesbezüglich ist Jecki Lon – und deren Ableben erfüllt mich wiederum insofern mit Sorge, als das bislang die einzige Figur war, mit der ich etwas anfangen konnte. Ohne sie entsteht für mich bei "The Acolyte" eine Lücke, wo ich mich ernstlich frage, wie man sie füllen will (bzw. ob man dies überhaupt kann). Wenig überzeugt hat mich auch, dass Sol den Tausch (scheinbar) nicht erkennen soll. Und wieso die Jedi hundert Jahre später von der Rückkehr der Sith überrascht war, wenn sie doch hier schon ihr schreckliches Haupt reckten, wird "The Acolyte" (besser) auch noch erklären müssen. Dank der coolen Action und flotten Erzählweise war "Nacht" aber immerhin die erste gute Episode seit dem zwar auch nicht begeisternden, aber immerhin recht kurzweiligen Serienauftakt.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2024 Disney+)







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