Outer Limits - 5x04: Grell - Sklaven aus dem All
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: The Grell
Episodennummer: 5x04
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 12. Februar 1999
Erstausstrahlung D: 10. Oktober 2000
Drehbuch: Jeff King
Regie: Jorge Montesi
Besetzung: Ted Shackelford als High Secretary Paul Kohler, Maurice Dean Wint als Jesha, Britt McKillip als Sara Kohler, Blair Slater als Ken Kohler, Roger Cross als Lt. Lockhart, Marina Sirtis als Olivia 'Liv' Kohler, David McNally als Shak-El, Jane Spence als Female Rebel, G. Patrick Currie als Ep, Jake T. Roberts als Colonel Vaux u.a.

Kurzinhalt: In der Zukunft haben Menschen die außerirdischen Grell versklavt. Nun wird das Flugzeug mit Generalsekretär Paul Kohler und seiner Familie von Rebellen abgeschossen, und stürzt daraufhin in einem Waldgebiet ab. Während einer ihrer beiden Sklaven die Gelegenheit zur Flucht nutzt, bleibt Jesha seinem Meister treu, und rettet diesen und seine Familie aus den Trümmern. Zuerst hält sich deren Dankbarkeit sehr in Grenzen. Dann jedoch rettet Jesha zuerst ihre Tochter aus den Fängen der Rebellen, und heilt schließlich auch den beim Angriff schwer verletzten Paul. Dieser beginnt sich jedoch daraufhin in einen Grell zu verwandeln. Während Paul eben damit hadert, muss Jesha die Entscheidung treffen, ob er auch weiterhin bei den Kohlers bleibt, oder sich den Rebellen – die für die Freiheit der Grell kämpfen – anschließt…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox "Grell - Sklaven aus dem All" fährt wieder einige prominente Gaststars auf. Mit Ted Shackelford verbindet mich persönlich zwar wenig, als Gary Ewing aus der 80er-Kultserie "Dallas" war er damals aber zweifellos ein bekanntes Gesicht. Maurice Dean Wint (u.a. "Tek War") kommt hier indes zu seinem zweiten "Outer Limits"-Einsatz; da er diesmal jedoch unter einer Alien-Maske verborgen ist, fällt es nicht groß negativ auf (wenn ich auch seine Stimme sofort erkannte). Roger Cross war damals noch relativ unbekannt, sollte jedoch ein paar Jahre später dank seines Gastauftritts in "24" so richtig durchstarten, und blieb dem Science Fiction-Gerne u.a. mit Rollen in "Continuum" und "Dark Matter" treu. Den größten "Genre-Cred" hatte und hat aber natürlich Marina Sirtis, die hier als Kohlers Frau Olivia zu sehen ist. Nun war ich zugegebenermaßen noch nie der größte Fan von ihr (was sich rein auf ihre schauspielerischen Fähigkeiten bezieht; menschlich hat sie mich vor ein paar Jahren auf der FedCon mit ihrem charmant-lustig-energiegeladenen definitiv für sich eingenommen), und auch hier fand ich ihr Schauspiel stellenweise etwas gekünstelt. Da hat sie sich in meinen Augen bei ihren (wenigen) "Stargate"-Auftritten deutlich besser geschlagen.

Dass ich von "Grell - Sklaven aus dem All" insgesamt wenig begeistert war, lag allerdings kaum an ihr, sondern eher der Geschichte. Ich fragte mich nämlich schon bald, für wen die Story hier eigentlich gedacht bzw. was man damit aussagen will. Also natürlich außer, dass Sklaverei etwas Schlechtes ist – eine Message, die man nach fünf, spätestens aber zehn Minuten rübergebracht hatte, was den Rest der Folge ziemlich entbehrlich erscheinen ließ. Vor allem aber war meine Reaktion darauf ein achselzuckendes "Ja, eh?!". Mir ist einfach nicht klar, wen man mit dieser Geschichte hier erreichen und/oder überzeugen wollte. Ja, grundsätzlich liebe ich die Möglichkeit des Science Fiction-Genres, aktuelle Themen und/oder Problematiken anzusprechen, und ihnen durch die Verlagerung in ein SF-Setting neue Aspekte abzugewinnen, und/oder sie in einem klarerer Licht erscheinen zu lassen. Trotz ihrer Plakativität wird hier "Bele jagt Lokai" von "Raumschiff Enterprise" für mich immer das Paradebeispiel bleiben, wo man die Sinnlosigkeit von Rassismus aufzeigte. Mein Problem an "Grell – Sklaven aus dem All" ist aber halt, dass wohl kaum jemand Sklaverei gut finden wird. Was mich eben zu meiner Frage zurückbringt, für wen sie gedacht war, bzw. wen man hiermit bekehren wollte. Letztendlich verschwendet man hier vierzig Minuten Laufzeit auf eine Aussage, die 99% der Zuschauer:innen noch bevor das erste Bild über den Schirm flimmerte wohl bereits geteilt haben dürfte. Was uns eben wieder zu meiner "Ja, eh?!"-Reaktion zurückbringt. Mir gab das letztendlich nichts. Erschwerend kommt hinzu, dass das mit dem "Halsband" etwas gar von "Running Man" bzw. "Wedlock" abgekupfert wirkte. Die Heilung durch Jesha fand ich auch eher unfreiwillig komisch umgesetzt. Vor allem aber konnte ich zum – die Versklavung der Grell befürwortenden – Paul keine Bindung aufbauen, und habe dementsprechend auch bei der weiteren Entwicklung nicht mit ihm mitgefühlt. Und auch wenn mir bewusst ist, dass es Jeshas Wunsch entsprach, aber, ganz ehrlich: Letztendlich hatte er davon, dass ihm unmittelbar vor seinem Tod die Freiheit geschenkt wurde, auch nicht mehr wirklich was. All das macht "Grell - Sklaven aus dem All" zwar nicht grundsätzlich schlecht; zumal ich mit der Aussage – für so wenig kontrovers ich sie auch halten mag – zweifellos übereinstimme. Letztendlich dominierte für mich hier aber leider die Sinnfrage.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Wie oben schon geschrieben bestand meine Reaktion auf "Grell - Sklaven aus dem All" in erster Linie aus einem schulterzuckenden "Jo, eh". So sehr ich es grundsätzlich auch mag, wenn man Thematiken aufgreift und in einen SF-Kontext stellt, fehlte es mir hier einerseits aus sich daraus ergebenden neuen Facetten, und andererseits an einer Kontroverse – denn Unterstützer von Sklaverei sollten doch hoffentlich heutzutage in der absoluten Minderheit (wenn überhaupt vorhanden) sein. Somit stellte sich mir halt die Frage, für wen "Grell - Sklaven aus dem All" denn eigentlich gemacht ist, was das Ganze denn überhaupt soll. Es hilft auch nicht, dass die – wie gesagt wenig schockierende – Message nach 5-10 Minuten vermittelt war, man sich dafür aber eine knappe Dreiviertelstunde Zeit nahm. Zwar habe ich mich mit bzw. bei der Folge zumindest nicht übermäßig gelangweilt, weil aufgrund der verschiedenen Wendungen immer etwas los war. Und auch die (genre-)bekannte Besetzung hat ein bisschen geholfen. Trotzdem sehe ich leider nicht wirklich, wozu das gut gewesen sein soll.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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