3 Body Problem - 1x07: Das Projekt
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Only Advance
Episodennummer: 1x07
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 21. März 2024 (Netflix)
Drehbuch: David Benioff & D.B. Weiss
Regie: Jeremy Podeswa
Besetzung: Jovan Adepo als Saul Durand, Rosalind Chao als Ye Wenjie, Liam Cunningham als Thomas Wade, Eiza González als Auggie Salazar, Jess Hong als Jin Cheng, Marlo Kelly als Tatiana, Alex Sharp als Will Downing, Sea Shimooka als Sophon, Zine Tseng als Young Ye Wenjie, Saamer Usmani als Raj Varma, Benedict Wong als Da Shi, Adrian Edmondson als Denys Porlock, Gerard Monaco als Collins, Hélène Viviès als Lecompte, Stephen Rahman Hughes als Anwar Suleiman, Aidan Cheng als Reg, Bea Svistunenko als Laeticia, Bilal Hasna als Edgar, Mitya Savelau als Dr. Peter Demikhov, Sarah Malin als Doctor, Jim Howick als Harry, Florence Bell als Roxanne u.a.

Kurzinhalt: Die erste Euphorie im Hinblick auf Jins Plan, eine Kapsel mit Hilfe von mehreren nuklearen Explosionen hintereinander, die von einem Strahlungssegel aufgefangen werden und diese so auf ein Viertel Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, ist verflogen. Denn Berechnungen zeigen, dass ein Mensch einfach zu schwer ist, um diesem Ziel zu erreichen. Thomas Wade ersinnt daraufhin einen noch verrückteren Plan, um das Treppenhaus-Projekt doch noch umzusetzen: Er will nur das – eingefrorene – Gehirn eines Menschen schicken, davon ausgehend, dass die San-Ti die Technologie haben, entweder direkt mit diesem zu kommunizieren, oder den Körper drumherum zu rekonstruieren. Jin ist erschüttert – umso mehr, als sie mitbekommen, dass Wade dafür ihren sterbenskranken Freund Will im Sinn hat. Ye kehrt indes für eine sehr persönliche – und letzte – Mission wieder in ihre Heimat zurück. Und Tatiana bekommt von den San-Ti eine neue Aufgabe…


Review: Episodenbild (c) Netflix Ah, jetzt verstehe ich! Bisher dachte ich, die Storyline rund um Will wäre nur dazu da, um der teilweise doch etwas kopflastigen Science Fiction-Story eine gewisse menschlich-emotionale Erdung zu geben. In "Das Projekt" wird nun aber vielmehr klar, dass Wills tödliche Krebserkrankung in direktem Zusammenhand mit dieser steht – macht ihn dies doch zum perfekten Kandidaten für Wades Treppenhaus-Projekt. Ich muss gestehen, die Szenen rund um Will und seine Entscheidung, insbesondere dann auch das mit dem Tablet, hat mich durchaus berührt. Ein bisschen zwiespältiger sehe ich das mit dem schlechten Timing von Jin, weil das fand ich wiederum doch fast schon etwas zu überdramatisiert und aufgesetzt. Nicht zuletzt auch deshalb, als Will ihr ja eh davor eben doch noch seine Liebe gestanden hat. Wieso ihr da erst beim Hinweis, dass auch der Stern von ihm kam (so als wäre Liebe nur dann etwas wert, wenn sie mit einer gewissen monetären Zuwendung einhergeht) der Knopf aufging, und sie auf einmal ins Krankenhaus gestürmt ist – wo sie dann natürlich ums zu spät kam – war mir nicht wirklich klar. Aber ok.

Ein bisschen seltsam fand ich auch alles rund um Auggie, die Ende der letzten Folge das Angebot von Wade angenommen hat, und hier nun sein Projekt wieder verlässt. Es ist nicht so, dass ich ihre Entscheidung nicht nachvollziehen konnte; und ich weiß, dass sie es in "Sternenkauf" in erster Linie aus Loyalität zu Jin tat. Trotzdem halte ich die Zerstörung der Judgment Day mit allen Unschuldigen an Bord für die deutlich schlimmere Tat, als einem todkranken Menschen eine – wenn auch noch so kleine – Chance auf ein zweites Leben zu geben (wenn wir auch nicht darüber diskutieren müssen, dass Wade dabei nicht in erster Linie an Will denkt, sondern an sein Projekt). Insofern war mir das als letzter Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, nur bedingt plausibel. Die Szene mit ihrem Chef, wo sie parallel zum Gespräch alle Daten zu ihrer Forschung hochlädt, ehe sie zu einem unbekannten Ziel aufbricht, fand ich aber cool. Schön war auch alles rund um Ye, der vermeintlich erst durch den Selbstmord ihrer Tochter so richtig bewusst wurde, was sie da eigentlich vor Jahrzehnten angestellt hat, als sie die San-Ti zu uns einlud. Die Erkenntnis, dass sie zur Radioteleskop-Station zurückgekehrt ist, um zu sterben, gab auch ihren Szenen davor rückblickend noch einmal mehr emotionales Gewicht. Und vor allem die abschließende Szene mit Tatiana – wo diese auf Befehl der San-Ti dafür sorgt, dass Ye "ruhen" kann, dies aber fast schon eine zärtliche Note erhält – hatte es mir angetan. Insgesamt war "Das Projekt" somit schon ok, dennoch setzt sich für mich mit ihr – nach dem bisherigen Höhepunkt "Das Schiff", der Abwärtstrend fort. Wäre schön, wenn "3 Body Problem" zum Staffelfinale nochmal aufdreht.

Fazit: Episodenbild (c) Netflix Spät aber doch hat in "Das Projekt" der Handlungsstrang rund um Will doch noch eine direkte Bedeutung für die zentrale Geschichte bezüglich der im Anmarsch befindlichen San-Ti erhalten. Einige Momente rund um seine Entscheidung, insbesondere sein letztes Gespräch mit Saul, fand ich dabei durchaus berührend. Demgegenüber erschien mir das schlechte Timing von Jin etwas überdramatisiert zu sein; zumal er ihr davor ja eh nun doch schon seine Liebe gestanden hat. Dafür hat der Abschluss der Storyline rund um Ye Wenjie für mich sehr gut funktioniert; insbesondere natürlich ab jenem Moment, wo einem der Zweck ihrer Rückkehr nach China bewusst wird. Und auch Auggie bekam rund um ihre Kündigung zumindest einen wirklich starken Moment spendiert. Für die letzte Folge der Staffel hoffe ich allerdings, dass alles rund um die San-Ti noch einmal stärker in den Mittelpunkt rückt.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2024 Netflix)







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