Mission Erde - 4x06: Selbstmordkommando
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Take No Prisoners
Episodennummer: 4x06
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 06. November 2000
Erstausstrahlung D: 23. Oktober 2001
Drehbuch: Marcus Miller
Regie: John Stead
Besetzung: Robert Leeshock als Liam Kincaid, Jayne Heitmeyer als Renee Palmer, Von Flores als Ronald Sandoval, Melinda Deines als Juliet Street, Leni Parker als Da'an, Anita La Selva als Zo'or, Christina Cox als Haley Simmons, Derwin Jordan als Justin Kalen, Bill Lake als Colonel Bastian, Nadia Capone als Dr. Alison Curzon, Alon Nashman als Dr. Sitro, John Watson als Volunteer Guard, Michael McLachlan als Volunteer Trooper, Michael Leder als Test Subject, Jean Pearson als Holo Waiter, Ksenia Solo als Kathy Simmons, Paul Wu Paul Wu als Mikola u.a.

Kurzinhalt: Die Atlantic National Alliance drängt die Taelons dazu, den Mitgliedern des Widerstands Amnestie anzubieten. Offiziell lassen sich sie dazu überreden; wer sich zu einem vereinbarten Treffpunkt freiwillig ergibt, soll begnadigt werden. In Wahrheit denkt aber natürlich insbesondere Zo'or gar nicht daran, den Widerstand einfach so ungestraft davonkommen zu lassen. Da kommt ihm der Fortschritt des Wissenschaftlers Dr. Sitro gerade recht. Diesem ist es mutierten, wurmartigen Parasiten der Erde gelungen, die freiwilligen Probanden zu willenlosen Sklaven zu machen – ehe sie in etwa eine Stunde später verenden. Ein eben solches Selbstmordkommando lässt Sandoval nun bei der vereinbarten Kapitulation des Widerstands los. Vor allem Liam und Renee sind erschüttert, haben diese doch auf die Mitglieder – und insbesondere die Anführerin der lokalen Gruppe, Haley Simmons, eingewirkt, damit sie das Angebot annehmen. Insofern setzen sie nun alles daran, die Verantwortlichen zur Strecke zu bringen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Das größte Plus von "Selbstmordkommando" war zweifellos die späte und von mir auch nicht mehr erwartete Rückkehr von Christina Cox als Haley Simmons. Als zu Beginn der letzten Staffel beiläufig erwähnt wurde, dass die Taelons praktisch den gesamten Widerstand gefangengenommen haben, fand ich zwar die Idee, sie auf diese Weise (wie eben damals von mir so interpretiert) aus der Serie zu schreiben, eher unwürdig. Andererseits konnte ich aber auch verstehen, dass Cox nicht mehr für nur ein oder zwei kurze Szenen die ihre Verhaftung zeigen zurückgekommen wäre. Hier aber stellt sich nun generell heraus, dass sie und ihre Zelle von den damaligen Verhaftungen nicht betroffen waren. Zwar bin ich mir nicht sicher, wie stimmig ich "Mission Erde" im Hinblick auf diesen fortlaufenden roten Faden finde, allerdings habe ich mich über dieses Wiedersehen jedenfalls gefreut. Vor allem aber scheint man der Darstellerin und Figur mit "Selbstmordkommando" nun jenen ausführlichen, tragischen und eben auch würdigen Abschied zu bescheren, der ihr ohne diese Rückkehr verwehrt geblieben wäre (natürlich unter der Voraussetzung, dass sie ihren Tod nicht wieder nur vorgetäuscht hat; wovon ich aber erstmal nicht ausgehe).

Allerdings: Dass Liam am Ende in das leere Krankenzimmer kommt und von ihrem Tod erfährt, fand ich dann wiederum nicht optimal umgesetzt. Ich verstehe den Grund dahinter; auch uns trifft der Tod von geliebten Menschen leider manchmal sehr unerwartet; dieses Gefühl fängt "Selbstmordkommando" an dieser Stelle sehr gut ein. Und doch gab uns dieses plötzliche Ende erst recht wieder nicht die Gelegenheit, uns von ihr zu verabschieden. Am meisten hat mir dabei aber eigentlich ihre junge Schwester leid getan. Das muss man sich mal vorstellen: Jahrelang hat sie geglaubt, Haley wäre tot, nur um hier nun zu erfahren, dass diese ihr Ableben nur vorgetäuscht hat. Und dann, nur kurz nach dem Wiedersehen, wo sie langsam damit beginnt, sich an die Vorstellung zu gewöhnen, ihre ältere Schwester wieder in ihrem Leben zu haben, stirbt sie. Das war schon ziemlich bitter. In jedem Fall hat mir alles rund um Haley insgesamt bei "Selbstmordkommando" am besten gefallen – was jedoch nicht heißt, dass der Rest nicht auch gut gewesen wäre. Das Auftreten vor allem des seinen Selbstmordattentäters im Krankenhaus schien mir zwar ein bisschen gar von Terminator beeinflusst zu sein (was allerdings möglicherweise, aufgrund der fast identen Kameraeinstellung, durchaus eine bewusste Hommage gewesen sein könnte), aber alles rund um die wurmartigen Parasiten, welche diese Menschen zu – kurzlebigen – willenlosen Sklaven machen, fand ich doch ziemlich erschreckend. Recht spannend verlief dann auch die Mission von Liam in der geheimen Einrichtung, wo diese gezüchtet wären. Zwar war irgendwie von vornherein klar, dass er dort infiziert werden und das nur eine Minute lang wirksame Heilmittel brauchen würde, und kann man die Art und Weise, wie ihm dieses durch einen Schuss von Renee verabreicht wurde, durchaus übertrieben finden. Und vor allem die Explosion hinter ihnen beim Weglaufen war wieder eher suboptimal umgesetzt. Trotzdem: Mich hat das gut unterhalten. Last but not least sei auch noch der Sandoval-Handlungsstrang vorgehoben, angefangen bei der Art und Weise, wie man uns hier zu Beginn mit Kalen eine vermeintlich ab sofort wichtige Figur vorstellt, über ihr Gespräch im Wagen, wo Kalen erkennen lässt, dass er weiß, dass Sandoval hinter dem Anschlag auf ihm steckte, bis hin zum abschließenden Twist, als das wegfahrende Auto explodiert, und Sandoval somit eben doch noch erfolgreich war. Insgesamt hat mir "Selbstmordkommando" jedenfalls wirklich gut gefallen.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Dass die geplante Kapitulation des Widerstands nicht gut ausgehen wird, war vielleicht etwas gar absehbar; dass Liam und Renee trotz all ihrer bisherigen Erfahrungen tatsächlich geglaubt haben, die Taelons würden ihr Wort halten, ließ sie doch etwas naiv erscheinen. Von diesem Punkt abgesehen war ich von "Selbstmordkommando" aber sehr angetan. Gefreut habe ich mich darüber nicht zuletzt über das – unerwartete – Wiedersehen mit Haley. Schade zwar, dass dieses nur von kurzer Dauer war; und ein bisschen plötzlich war ihr Ableben dann schon (vorausgesetzt, es ist auch wirklich alles so, wie es scheint). Trotzdem sah ich darin die größte Stärke von "Selbstmordkommando". Aber auch alles rund um die titelspendenden willenlosen Attentäter hatte es mir durchaus angetan. Der Einbruch in die Militäranlage war zudem spannend umgesetzt. Und auch den Nebenplot rund um Sandoval und Kalen fand ich gelungen. Insgesamt eine runde, unterhaltsame Folge.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Baton Broadcasting Company)







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