For All Mankind - 1x06: Dunkle Machenschaften
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Episodenbild (c) Apple TV+

Originaltitel: Home Again
Episodennummer: 1x06
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 22. November 2019 (Apple TV+)
Drehbuch: Stephanie Shannon
Regie: Sergio Mimica-Gezzan
Besetzung: Joel Kinnaman als Edward Baldwin, Michael Dorman als Gordo Stevens, Sarah Jones als Tracy Stevens, Shantel VanSanten als Karen Baldwin, Jodi Balfour als Ellen Waverly, Wrenn Schmidt als Margo Madison, Chris Bauer als Deke Slayton, Colm Feore als Wernher von Braun, Eric Ladin als Gene Kranz, Wallace Langham als Harold Weisner, Krys Marshall als Danielle Poole, Olivia Trujillo als Aleida Rosales, Nate Corddry als Larry Wilson, Meghan Leathers als Pam Horton, Ben Begley als Charlie Duke, Leonora Pitts als Irene Hendricks, James Urbaniak als Gavin Donahue, Noah Harpster als Bill Strausser, Nick Toren als Tim 'Bird Dog' McKiernan, Ryan Kennedy als Michael Collins, Spencer Garrett als Roger Scott, Megan Dodds als Andrea Walters, Martin Grey als Scott Kraus, Tait Blum als Shane Baldwin, Mason Thames als Daniel Stevens, Michael James Bell als Principal Mike Russell u.a.

Kurzinhalt: Zwei Jahre nach der erfolgreichen Mission von Apollo 15, bei der Ed Baldwin und Molly Cobb Eis in einem Mondkrater gefunden haben, kehrt Ed Baldwin zum Mond zurück. Als Kommandant von Apollo 22 zieht er zusammen mit seinem Freund Gordo Stevens und der Astronautin Danielle Poole in die zuvor nahe des Kraters platzierte Jamestown-Basis ein. Von dort aus führen sie zahlreiche weitere Erkundungen und Experimente durch, und statten insbesondere dem Krater mehrmals einen Besuch ab. Für Aufregung sorgt dann nicht nur die Entdeckung, dass die Russen ebenfalls an diesem Krater ihr Camp aufgeschlagen haben, sondern vor allem auch die Explosion der Apollo 23, welche die Astronauten auf dem Mond eigentlich hätte ablösen sollen. Während man auf der Erde fieberhaft nach der Ursache des verheerenden Unfalls sucht – was Margo Madison, nach einem unfreiwilligen Besuch bei ihrem früheren Mentor Werner von Braun, dann auch ein As in ihren Ärmel spielt – müssen sich Ed, Gordo und Danielle damit abfinden, dass ihr Aufenthalt in Jamestown länger dauern wird, als geplant…


Review: Episodenbild (c) Apple TV+ Ich muss zugeben, zu Beginn ein bisschen enttäuscht gewesen zu sein. Wie im Review zu "In den Abgrund" erwähnt, hatte ich dort noch die Hoffnung, dass die Jamestown-Szene ein Ausblick auf die Zukunft wäre, man aber nun doch wieder direkt an die dortigen Ereignisse anknüpfen würde. Stattdessen bleibt es beim Sprung zwei Jahre in die Zukunft. Mir persönlich wurde hier zu viel übersprungen, welches ich gerne "live" gesehen hätte. Dafür muss ich "Dunkle Machenschaften" zugutehalten, dass es ihnen mit dem Unfall von Apollo 23 rasch gelungen ist, mein Interesse zu wecken. Mir gefällt, wie die Serie zwar auf der einen Seite zeigt, wie der hier eben nicht gleich mit der ersten Mondlandung erledigte Wettlauf mit den Russen zu einem deutlich umfangreicheren Weltraumprogramm führte, dabei aber eben auch nicht verhehlt, dass dieses eben aufgrund des Konkurrenzkampfes mit großen Risiken einhergeht. Die USA haben in dieser alternativen Zeitlinie einfach nicht den Luxus, immer auf Nummer sicher zu gehen. Im Falle von "Dunkle Machenschaften" bezahlten dies zwölf Personen der Bodencrew mit dem Leben.

Dass man – zumindest zuerst – Sabotage nicht ausschließt, bringt in weiterer Folge auch die beiden homosexuellen NASA-Mitglieder Ellen Waverly und Larry Wilson in Bedrängnis. Letzterer wird – nachdem man ihn in einer Schwulenbar gesichtet hat – verhört, da jemand mit einem solchen Geheimnis, welches ihn erpressbar machen würde, ein Sicherheitsrisiko darstellt. Dies zwingt wiederum auch Ellen dazu, ihre Beziehung mit Pam zu hinterfragen. Eben dieser Handlungsstrang hat mir an "Dunkle Machenschaften" mit am besten gefallen. Anfänglich noch nicht ganz so angetan war ich von jenem rund um Margo, die hier von Werner von Braun quasi dazu gezwungen wird, ihm einen Besuch abzustatten. Im Verlauf des Abends den sie bei ihm verbringt steigerte sich dieser dann aber zunehmend, und letztendlich fand sich dort in Werners Offenbarung, dass Margos Vater am Manhattan-Projekt gearbeitet hatte, das emotionale und dramaturgische Highlight der Folge. Stark fand ich dann auch, wie sie die von ihm übergebenden Informationen nutzt, um ihren Vorgesetzten dazu zu erpressen, sie zum neuen Flugdirektor zu ernennen. Schade fand ich allerdings, dass man ob dieser ganzen Faxen auf der Erde die auf dem Mond gefangenen Astronauten doch ziemlich aus den Augen verliert. Und das, obwohl die unerwartete Wendung rund um ihren längeren Aufenthalt eigentlich die ideale Gelegenheit geboten hätte, einen Blick auf ihren Charakter zu werfen, und sie uns dadurch, wie sie mit dieser Situation umgehen, auch wieder näher und besser vorzustellen. Aber generell verlor mir "Dunkle Machenschaften" den Sci-Fi- bzw. auch "alternative Geschichte"-Aspekt (auch wenn es diesbezüglich durchaus wieder einige interessante Details gab, wie z.B. im Hinblick auf Bobby Kennedy als Nachfolger von Richard Nixon) etwas zu sehr aus den Augen. So nett die Szenen rund um Ellen, Larry und/oder Margo auch waren, könnten die letztendlich in so ziemlich jeder – auch in unserer Vergangenheit angesiedelten – Serie stattfinden. Jedenfalls hoffe ich, dass sich "For All Mankind" nach diesem sehr bodenständig-weltlichen Ausflug in der nächsten Folge wieder mehr auf ihre (in meinen Augen) Stärken besinnen wird.

Fazit: Episodenbild (c) Apple TV+ "Dunkle Machenschaften" konnte mich leider doch eher nur punktuell überzeugen. Dies galt insbesondere für den starken Moment, wo Margo von Werner von Braun erfährt, warum ihr Vater seiner Familie gegenüber so distanziert war. Aber auch in der Storyline rund um Ellen und Larry gab es ein paar starke Momente. Und auch aus der Betrachtung der Unterschiede dieser alternativen im Vergleich zu unserer Geschichte konnte die Episode wieder einiges an Reiz beziehen. Für meinen Geschmack verlor man hier allerdings die Science Fiction-Elemente einerseits, und die Notlage der Apollo 22-Crew in der Jamestown-Station auf der anderen Seite etwas zu sehr aus den Augen.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Apple TV+)







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