Andromeda - 3x20: Der Patriarch
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Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel

Originaltitel: Twilight of the Idols
Episodennummer: 3x20
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 28. April 2003
Erstausstrahlung D: 19. November 2003
Drehbuch: Ashley Miller & Zack Stentz
Regie: Richard Flower
Besetzung: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka Valentine, Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Laura Bertram als Trance Gemini, Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper, Lexa Doig als Andromeda Ascendant, Michael Ironside als The Patriarch, Dean Choe als Lt. Chang, Sarah-Jane Redmond als Jane Rollins, D. Neil Mark als Alexandros u.a.

Kurzinhalt: Dylan und Tyr befinden sich gerade im Kampf gegen die Ritter der genetischen Reinheit – und geraten dabei zunehmend in Bedrängnis – als sie auf einmal unerwartete Unterstützung erhalten. Ihr Retter stellt sich als der Patriarch vor, dieser führt eine Gruppe an, die sich als Tempelritter bezeichnet. Der Patriarch offenbart Dylan, dass sie seine Bemühungen, das Commonwealth wieder aufleben zu lassen, von Anbeginn unterstützen, und schon mehrmals im Hintergrund Hilfe geleistet hätten, ohne dass es ihm aufgefallen wäre. Der Orden selbst geht auf Admiral Constanza Stark zurück; eine frühere Kameradin von Dylan, die den Untergang des Commonwealth miterlebt hat. Man beschließt, sich für den nächsten geplanten Angriff auf eine Basis der Geniten zusammenzutun. Dann jedoch offenbart sich, dass der Patriarch Ziele verfolgt, die sich mit Dylans moralischen Grundsätzen nicht vereinbaren lassen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Die größte Stärke von "Der Patriarch" war für mich definitiv der Gastauftritt von Michael Ironside. Der ist im Genre ja generell immer wieder mal gern gesehener Gast, und hatte u.a. bei "SeaQuest DSV" in der dritten Staffel ja auch eine Hauptrolle. Zudem war er davor und danach in zahlreichen Genrefilmen zu sehen. Ich mochte ihn ja generell schon immer gern, noch mehr aber nach seinem Besuch beim SLASH Filmfestival im letzten Jahr, wo er bestens gelaunt mehr als zwei Stunden aus dem Nähkästchen geplaudert und von seinem Leben und seiner Karriere erzählt hat. Ein wirklich sympathischer, bodenständiger, humorvoller Typ. Insofern habe ich mich über das Wiedersehen mit ihm hier sehr gefreut. Umso mehr, als man ihm hier eine wirklich interessante, amivalente Rolle mit auf dem Weg gegeben hat. Sein Patriarch – der sich in weiterer Folge als Constanza Stark selbst herausstellt, deren Bewusstsein über die dreihundert Jahre hinweg immer wieder in einen neuem Körper übertragen wurde – ist dabei ein bisschen das dunkle Gegenstück zu Dylan: Sie verfolgen das gleiche Ziel, allerdings ist der Patriarch in seiner Vorgehensweise um einiges skrupelloser.

Eben dies führt dann auch unweigerlich zum Bruch zwischen den beiden, als der Patriarch – der schon ahnt, dass Dylan da nicht mitmachen wird – Dylan hintergeht, und dieser schließlich erkennt, dass er vor hat, einen genetischen Virus der Ritter an sich zu bringen, mit dem sich alle Nietzscheaner mit einem Schlag ermorden ließen. Etwas, dass er – vermeintlich – "nur" zur Abschreckung verwenden will; zugleich macht der Patriarch aber keinen Hehl daraus, dass er auch nicht zögern würde, den Virus im Notfall auch wirklich freizusetzen. Völkermord ist jedoch eine Grenze, die Dylan nicht einmal ansatzweise zu überschreiten gedenkt. Die aus eben diesem Konflikt resultierenden Szenen zählen zum Besten, was "Andromeda" in letzter Zeit abgeliefert hat. Nicht zuletzt, als es einige wirklich starke Dialogzitate gab (u.a. "Dylan, you woke up one day and civilisation was gone. Admiral Stark watched it fall."), und insbesondere Kevin Sorbo und eben Michael Ironside auch schauspielerisch einiges zu tun gab. Mir gefiel zudem die düstere Betrachtung, was der Untergang des Commonwealth und die drei Jahrhunderte an Dunkelheit, die damit einhergingen, mit Constanza gemacht haben – bis sie schließlich eines Tages, wie es Dylan so schön festhält, eine Grenze zu viel überschritten, und ihren moralischen Kompass verloren hat. Und auch die Offenbarung, dass die Genites eine Splittergruppe der Templer sind, war interessant. Im Mittelteil verlor "Der Patriarch" zwar ein bisschen an Tempo. Und die Rüstungen der Ritter der genetischen Reinheit sehen mir nach wie vor etwas gar zu sehr nach den Sturmtruppen bei "Star Wars" aus. Insgesamt fand ich "Der Patriarch" aber wirklich gelungen.

Fazit: Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel "Der Patriarch" profitierte – insbesondere in meinem Fall – nicht zuletzt vom coolen Gastauftritt von Michael Ironside; umso mehr, als man ihm hier eine coole, moralisch herrlich ambivalente Rolle mit auf dem Weg, und damit eben auch wirklich etwas zu tun gab. Mir gefiel auch die Offenbarung, dass es sich beim Patriarch in Wahrheit um Admiral Constanza Stark selbst handelt, deren Bewusstsein seit hunderten von Jahren in das Gehirn von Freiwilligen transferiert wird. Vor allem aber bot die Figur ein herrliches, ins dunkle verzerrte Spiegelbild von Dylan selbst, und eben diesen Kontrast fand ich sehr spannend. Jedenfalls zählten die gemeinsamen Momente von Kevin Sorbo und Michael Ironside mit zum Besten, was "Andromeda" in letzter Zeit abgeliefert hat. Kleinere Kritikpunkte verhindern zwar den ganz großen Wurf, trotzdem konnte mir "Der Patriarch" insgesamt ausgesprochen gut gefallen.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © The Sci-Fi Channel)







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