Outer Limits - 4x11: Mutanten
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Criminal Nature
Episodennummer: 4x11
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 23. Januar 1998
Erstausstrahlung D: 16. November 1998
Drehbuch: Brad Markowitz
Regie: Steve Anker
Besetzung: Gary Cole als Detective Ray Venable, Louis Del Grande als Detective Renfro, Jason Gray-Stanford als Dylan Venable, Lynda Boyd als Marie Venable, Jill Teed als Carolyn, Joel Palmer als Jesse Venable, Kavan Smith als Lt. O'Neill, Rachel Cronin als GRS Girl - Melanie, John Maclaren als Rosen, Judith Maxie als Mayor Grant, Fred Henderson als Acosta, David Cameron als Medic u.a.

Kurzinhalt: Seit einigen Jahren haben Eltern die Möglichkeit, bei ihrem Nachwuchs eine Therapie anzuwenden, die direkt ins Genom eingreift. Selten aber doch kommt es dabei zu Nebenwirkungen; die betreffenden Kinder kommen entstellt – und nicht selten mit erhöhter Gewaltbereitschaft – zur Welt. In weiterer Folge wird eine Sondereinheit der Polizei eingerichtet, die auf Ermittlungen gegen eben diese sogenannten GRS-Mutanten spezialisiert ist. Detective Ray Venable, der dieser Einheit angehört, hat ebenfalls einen Sohn, der von GRS betroffen ist. Als er zu einem Tatort gerufen wird, findet er Hinweise darauf, dass sein Sohn Dylan in den Vorfall involviert sein könnte. Zudem fällt ihm ein experimentelles Serum in die Hände, welches einen – angeblich nur kurzfristig – ebenfalls mutieren lässt. Da die Mutanten teilweise über besondere Kräfte, vor allem aber eine spezielle Verbindung zueinander verfügen, wagt Ray den Selbstversuch – in der Hoffnung, so Dylan aufspüren zu können, ehe dieser noch mehr Verbrechen begeht…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox In den USA war "Mutanten" doch tatsächlich der Auftakt der vierten Staffel. Man sollte meinen, dass man gerade auch bei einer solchen Anthologie-Serie, bei der sich die Episoden beliebig reihen/ausstrahlen lassen, für die Rückkehr nach längerer Pause eine besonders starke Folge auswählt. Aber entweder stimmt einfach meine Meinung mit jener der Serienverantwortlichen nicht überein, oder aber, sie hatten vielmehr die Taktik, mit einer schwächeren Episode zu beginnen, quasi um es so rasch als möglich hinter sich zu bringen. So oder so: Ich war von "Mutanten" leider nicht wirklich begeistert. Am positivsten machte sich für mich noch der Auftritt von Gary Cole bemerkbar. Den mag ich seit "Alles Routine" bzw. dem "Babylon 5"-Ableger "Crusade" sehr gerne, weshalb ich mich immer über ein Wiedersehen mit ihm freue. Wobei ich auch gleich sagen muss, dass ich von ihm auch schon stärkere Leistungen gesehen habe. Trotzdem profitiert "Mutanten" grundsätzlich von seinem Auftritt.

Ich kann auch grundsätzlich schätzen, dass man am Ende quasi in letzter Sekunde doch noch versucht, die Kurve zu kratzen. Insofern, als dort dann offenbart wird, dass zumindest in Dannys Fall seine erhöhte Gewaltbereitschaft nicht etwa mit GRS zu tun hat, sondern er diese von seinem Vater geerbt hat. Aus meiner Sicht – und damit haben wir auch schon die Brücke zu den negativen Aspekten geschlagen – war das für mich aber "zu wenig, zu spät". Man kann nicht die ganze Folge über behaupten, die GRS-Kinder wären ganz besonders gewalttätig, uns eine Sondereinheit der Polizei vorstellen, die nur auf ihre Verbrechen spezialisiert ist, und dann am Ende versuchen im Hinblick auf "diese Mutanten sind besonders gewaltbereit" einen Rückzieher zu machen. Und in eben dieser Verbindung zwischen Mutation/Andersartigkeit und erhöhter Gewaltbereitschaft sah ich schon einen eklatanten Schwachpunkt der Folge. Aus meiner Sicht hätte man die Mutanten viel stärker als die Opfer darstellen müssen, die dann noch dazu – nicht etwa, weil sie tatsächlich gewalttätiger sind und mehr Verbrechen begehen, sondern von der Gesellschaft geächtet sind – von der Polizei ganz besonders gejagt werden. Falls die Folge vielleicht eh genau dort hin wollte, hat es allein mit dem Twist rund um Dylan am Ende leider nicht funktioniert. Apropos Ende: Ich schätze die teilweise sehr düsteren Enden von "Outer Limits" grundsätzlich ja durchaus, hier hat man aber in meinen Augen aber übers Ziel hinausgeschossen. Das wirkte auf mich derart aufgesetzt, dass ich es eher unfreiwillig komisch fand. Schade ist all dies insofern, als sich nicht zuletzt mit Jays Mutation im Kern der Geschichte die durchaus gefällige Aussage "Wenn du vom Feind besessen bist, wirst du selbst zum Feind" finden lässt. Die in meinen Augen misslungene Umsetzung machte für mich aber leider sämtliche interessante Ansätze zunichte.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Ich mag Gary Cole, und habe mich dementsprechend sehr über seinen Auftritt hier gefreut. Leider aber so gut wie nichts anderes an "Mutanten". Dabei gibt es durchaus einige gelungene Ansätze, sei es nun bei der Offenbarung, dass Dylans Gewaltbereitschaft nicht etwa auf GRS, sondern seinen Vater zurückgeht, oder auch, wie Jay letztendlich genau das wird, was er ja eigentlich verabscheut, und sein ganzes Leben bekämpfte. All diese positiven Elemente werden jedoch davon überschattet, dass es "Mutanten" in meinen Augen nicht ausreichend gelang, sich von der anfänglichen Verknüpfung zwischen der GRS-Krankheit und gewalttätigem Verhalten/Verbrechen zu lösen (weil Dylan allein reicht hierfür als Beleg leider nicht). Das Finale war zudem derart übertrieben auf düster und tragisch getrimmt, dass es bei mir genau das Gegenteil des gewünschten Effekts erreichte. Und fad war die Folge leider größtenteils auch. Warum man in den USA just diese Episode als Staffelauftakt auswählte, will sich mir jedenfalls so gar nicht erschließen.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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