Andromeda - 3x18: Die Stimme der tiefen Nacht
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Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel

Originaltitel: Deep Midnight's Voice
Episodennummer: 3x18
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 14. April 2003
Erstausstrahlung D: 05. November 2003
Drehbuch: Matt Kiene & Joe Reinkemeyer
Regie: Allan Harmon
Besetzung: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka Valentine, Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Laura Bertram als Trance Gemini, Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper, Lexa Doig als Andromeda Ascendant, Stacy Grant als Tori Leighton, Christopher Heyerdahl als Gaiton, Cameron Park als Dr. Henry Semel, Tim Henry als Amory Sutton u.a.

Kurzinhalt: Während die Andromeda einen Konvoi begleitet, erfassen die Sensoren in der Nähe eine Schlacht zwischen zwei Nietzscheaner-Verbänden. Die Andromeda nimmt schließlich einen Überlebenden an Bord. Gaiton erzählt ihnen, dass der Drago-Kazov-Stamm auf der Suche nach einer sagenumwobenen Karte des Slipstreams ist, der von den Nietzscheanern noch vor dem Einbruch der großen Dunkelheit angelegt wurde, und die zusammen mit dem Slipstream-Scout auf einem Planeten abgestürzt sein soll. Dieser liegt in einem Slipstream-Knoten, und ist deshalb, wenn man nicht den genauen Weg kennt, von der Außenwelt abgeschnitten. Der Planet ist von Menschen bewohnt, denen jedoch eben nicht bewusst ist, dass sie nicht alleine im Universum sind. Dylan Hunt und sein Landeteam treffen alle erforderlichen Maßnahmen, um nicht aufzufallen, und damit auch die natürliche kulturelle Entwicklung des Planeten nicht zu stören. Doch nur kurz nach ihrer Ankunft werden sie von einer Gruppe von Astronomen entdeckt…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Bei "Star Trek" sind Begegnungen mit anderen Völkern, die noch nicht zu den Sternen vorgedrungen sind, ja – trotz Oberster Direktive – fast an der Tagesordnung. Bei "Andromeda" hatte sich eine solche Geschichte bislang allerdings noch nicht ergeben; man hatte den Eindruck, dass in dieser fernen Zukunft unsere Galaxis eigentlich schon durchgehend erschlossen wurde, und es dementsprechend keine Zivilisation mehr gab, die noch nie Kontakt zu "Außerirdischen" hatte. Insofern war das mal eine durchaus nette und willkommene Abwechslung. Etwas seltsam allerdings, dass man nie den Ursprung der Bewohner des Planeten thematisiert. Ich wäre jetzt nicht davon ausgegangen, dass wir es hier mit einem Fall von paralleler Evolution zu tun hatten – was bei dieser Ähnlichkeit auch sehr unglaubwürdig wäre – sondern es sich eher um eine verlorene Kolonie der Menschen handelt, die in den Generationen danach auch selbst vergessen hat, dass sie eigentlich von den Sternen kommen. Wirklich thematisiert wird das aber nie. So gesehen hätte es vielleicht nicht geschadet, sie doch zu andersartigen Außerirdischen zu machen.

Von diesem Punkt abgesehen hat mir "Die Stimme der tiefen Nacht" aber gut gefallen. Einerseits durchaus wegen dieser Haupthandlung, die einerseits mit der Flirterei zwischen Beka und Dr. Semel einiges an Humor in die Folge brachte, andererseits aber auch den netten Szenen zwischen Dylan und Tori – der er sich schließlich anvertraut. Auch die – wenn auch natürlich von anderen "Science Fiction"-Serien wie eben "Star Trek" wohlbekannten – Erklärungen, warum Dylan die Existenz von "Aliens" nicht öffentlich machen will, waren nachvollziehbar. Und die neugierig-optimistische Tori hatte es mir als Figur ebenfalls angetan. Man kann am Ende ihren Wunsch, mit ihm mitzukommen, durchaus nachvollziehen; mir gefiel aber eben auch, dass sie einsieht, dass es gerade auch Personen wie sie braucht, um die Entwicklung ihrer Gesellschaft voranzutreiben. Aber auch die Nebenhandlung rund um Tyr und Gaiton (gespielt vom mir in erster Linie aus "Stargate: Atlantis" bekannten Christopher Heyerdahl) konnte mir gefallen. Zwar plätschert diese längere Zeit eher unaufgeregt – wenn auch nie langweilig – vor sich hin. Tatsächlich fand sich dort dann aber, mit der Aussprache zwischen den beiden im Schiff, und Tyrs kompromissloser Reaktion darauf, das Highlight der Folge. Denn das war wirklich stark. Mir gefällt es eben, wenn unsere Helden auch mal moralisch fragwürdig agieren dürfen, und auch wenn man Tyrs Motivation – seinen Sohn zu beschützen – voll und ganz nachvollziehen kann, war es halt schon eine harte Aktion. Und auch effekttechnisch tat sich die Episode wieder mit einigen überaus netten Einstellungen – wie z.B. zum Ende hin, mit dem Bild der Andromeda im Orbit des Planeten, als dahinter quasi die Sonne aufgeht – hervor. Insgesamt war "Die Stimme der tiefen Nacht" zwar kein Überdrüber-Highlight, bot aber solide Science Fiction-Unterhaltung.

Fazit: Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Bei "Star Trek" sind ähnliche Geschichten zwar wohlbekannt, da in "Andromeda" die Galaxis aber schon weitestgehend erschlossen scheint, war die Grundidee, Dylan Hunt & Co. hier mal auf eine nicht ganz so fortschrittliche Zivilisation stoßen zu lassen – die zudem nicht davon weiß, dass außerhalb ihres Planeten auch noch Leben existiert – eine nette Abwechslung. Aber auch die sich daraus entspinnende Geschichte hatte es mir, wenn sie auch alles andere als innovativ war, durchaus angetan. Umso mehr, als man uns mit Tori eine sympathische Gastfigur präsentieren. Einen (weiteren) zusätzlichen Pluspunkt sammelt "Die Stimmen der tiefen Nacht" dann auch noch mit dem dramatisch-düsteren Ausgang der B-Story rund um Tyr und Gaiton. Und die Effekte waren ebenfalls wieder cool. Kleinere – auch logische – Ungereimtheiten verhindern zwar einen noch größeren Wurf. Insgesamt hat mich "Die Stimme der tiefen Nacht" aber gut unterhalten.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © The Sci-Fi Channel)







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