Outer Limits - 4x09: Die Echsen
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Relativity Theory
Episodennummer: 4x09
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 27. Februar 1998
Erstausstrahlung D: 02. November 1998
Drehbuch: Carleton Eastlake
Regie: Ken Girotti
Besetzung: Melissa Gilbert als Teresa Janovitch, Jeremy Ratchford als Sgt. Adam Sears, Tim Guinee als Corporal Charles Pendelton, Hiro Kanagawa als Tali, Michael Kopsa als Commander Ivers, Robert Lewis als Jake Sternlight, Mary Ann Skoll als Judith Mason, Doug Jones als Elder Alien, Eg Mahan als Wounded Alien u.a.

Kurzinhalt: Die Menschheit ist zu den Sternen aufgebrochen, und auf der Suche nach Planeten mit wertvollen Ressourcen – nachdem die entsprechenden Vorräte der Erde erschöpft sind. Die ersten Sondierungen des Planeten Tau Gamma Prime waren vielversprechend: Es gibt dort scheinbar wertvolle Mineralvorkommen, zudem werden keine intelligenten Lebensformen angezeigt. Die Crew des Schiffs Cortez springt aus dem Hyperraum, um den Planeten genauer in Augenschein zu nehmen. Während der Erkundung löst man eine Falle aus. Kurz darauf kommt es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung mit großen echsenartigen Wesen, welche die Menschen angreifen. Dabei kommt es zu Verlusten auf beiden Seiten. Sergeant Adam Sears reißt daraufhin das Kommando der Expedition – welches eigentlich bei der Zivilistin und Biologin Teresa Janovitch liegen würde – an sich. Zusammen mit seinem Team spürt er die Außerirdischen auf, und bringt sie zur Strecke. Währenddessen untersucht Teresa eine der Leichen – und sieht, wie sich das Alien von selbst heilt. Verzweifelt versucht sie, das Wesen vor den Soldaten zu beschützen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox "Die Echsen" hatte mich im Prinzip schon beim "Hallo": Immerhin ist seit der letzten im All angesiedelten "Outer Limits"-Folge wieder einiges an Zeit vergangen, und das Setting spricht mich im Allgemeinen einfach mehr an, als Episoden, die auf der Erde der (damaligen) Gegenwart angesiedelt sind. Insofern habe ich mich zum Auftakt, als ich das Raumschiff erblickte, gleich mal gefreut. Kurz darauf gab es auch schon den nächsten Grund zur Freude, als ich in der Besetzung Melissa Gilbert – aka Sheridans Frau aus der "Babylon 5"-Folge "Z'ha'dum" – erblickte (und hörte). Zwar kenne ich sie auch in erster Linie nur aus dieser Rolle, als riesiger B5-Fan, der die Serie mittlerweile was weiß ich wie oft schon gesehen hat, war das Wiedersehen mit ihr hier für mich aber dennoch gleich mal ein weiteres großes Plus. Aber auch Jeremy Ratchford (jahrelang bei "Cold Case - Kein Opfer ist je vergessen" mit dabei) war mir gleich ein Begriff. Und Hiro Kanagawa sah man zuletzt u.a. in kleineren Rollen bei "The Man in the High Castle", "Altered Carbon" und "Star Trek: Discovery". Somit machte "Die Echsen" auch besetzungstechnisch wieder eine gute Figur.

Aber auch inhaltlich hatte es mir die Episode durchaus angetan. "Die Echsen" zeigt den Menschen als Aggressor, und stellt sowohl unsere Profitgier als auch unsere Skrupellosigkeit an den Pranger. Sergeant Sears und sein Team sehen nur den großen Gehaltsscheck, der sie erwartet, wenn sie sich im Namen des Unternehmens von dem sie beauftragt wurden unter den Nagel reißen. Und wenn es gilt, dafür ein paar Echsen töten zu müssen, dann haben sie damit kein Problem. Ich fand die betreffenden Momente, wo die Soldaten erkennen lassen, dass ihnen dieses andersartige Leben völlig egal ist, sehr bedrückend. Wichtig ist in dieser Hinsicht natürlich auch der Ausgang des Geschehens, in dem uns Carleton Eastlake (davor für einige der besseren "SeaQuest"-Folgen verantwortlich) davor warnt, dass wir mit dieser rücksichtslosen, ausbeuterischen Vorgehensweise unser eigenes Grab schaufeln: Denn am Ende stellt sich heraus, dass es sich bei den Außerirdischen um Kinder/Jugendliche auf einem Campingtrip handelte – und als ihre Eltern auf deren Notruf reagieren und sehen, was wir Menschen mit ihnen angestellt haben, schalten sie nicht nur das komplette Team aus, sondern nehmen unmittelbar darauf auch Kurs auf die Erde. Und so scheint es, als hätten Adam Sears und seine Leute das Schicksal der gesamten Menschheit besiegelt. Ein düsteres, aber doch auch passendes und "verdientes" Ende, welches durchaus auch als Analogie auf die Art und Weise gesehen werden kann, wie wir unseren eigenen Planeten ausbeuten – und drohen, dafür eines Tages die Rechnung zu kassieren. Zwar lässt "Die Echsen" im Mittelteil ein bisschen nach. Und auch wenn man argumentieren kann, dass es nichts geändert hätte, da die anderen Soldaten dann einfach sie – und das Wesen, dass sie beschützen will – erschossen hätten, aber dass Teresa nicht einfach abgedrückt hat als sie die Gelegenheit dazu hatte, gibt ihr am weiteren Verlauf des Geschehens zumindest eine Mitschuld, und war doch auch etwas frustrierend. Davon abgesehen war "Die Echsen" aber wirklich stark.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Die Echsen" zeigt die Menschen größtenteils von ihrer schlechtesten Seite – und präsentiert uns dafür am Ende die Rechnung, als das außerirdische Raumschiff im Orbit der Erde auftaucht, vermeintlich, um uns auszulöschen. Ein bitteres Ende, welches in diesem Fall auf unseren Egoismus, unsere Skrupellosigkeit, unsere Profitgier, und unseren mangelnden Respekt vor anderen Lebewesen zurückzuführen ist. "Die Echsen" ist dabei eine kaum verhohlene Analogie auf all jene Begebenheiten in unserer Vergangenheit, in der Menschen in ein unbekanntes Gebiet eingefallen sind um dieses auszubeuten. Mit Teresa Janovitch zeigt die Episode zwar auch eine andere Seite der Menschheit, letztendlich ist sie aber unfähig, das Massaker zu verhindern. Neben der Story hatte es mir auch die Besetzung, u.a. mit Melissa Gilbert in der Hauptrolle, angetan. In der Mitte knickt "Die Echsen" zwar ein bisschen ein. Außerdem konnte ich mir als das Team beginnt den Planeten zu erkunden ein hämisches "Sie mal, die sind in Kanada gelandet!" nicht verkneifen. Das coole Setting, die gefällige Message, und nicht zuletzt das starke Finale machen "Die Echsen" aber zur besten "Outer Limits"-Folge seit langem.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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