Mission Erde - 3x16: Mit aller Macht
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Through Your Eyes
Episodennummer: 3x16
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 21. Februar 2000
Erstausstrahlung D: 11. Januar 2001
Drehbuch: Marcus Miller
Regie: Brenton Spencer
Besetzung: Robert Leeshock als Liam Kincaid, Jayne Heitmeyer als Renee Palmer, Von Flores als Ronald Sandoval, Richard Chevolleau als Marcus 'Augur' Deveraux, David Hemblen als Jonathan Doors, Leni Parker als Da'an, Anita La Selva als Zo'or, Steve Bacic als Scott Pierce, Frank Moore als Hubble Urich, Michael Fawkes als Dr. Fields, Leif Anderson als Deegan, Kate Zenna als Erica Pierce, Donald Carrier als Butler, Ron Van Hart als SS Agent, Brendan Wall als Police Officer, Aman Maharaj als Tad u.a.

Kurzinhalt: Auf Da'an wird ein Anschlag verübt. Dass sich der Täter einer Waffe bediente, die es schafft, das virtuelle Glasschild der taelonischen Botschaft zu durchdringen, deutet auf mächtige Verbündete hin. Kincaid stellt sich jedoch zugleich die Frage, wie ein solch offensichtlich professioneller Killer sein Ziel verfehlen konnte. War der Anschlag etwa nur ein Test, und ging es gar nicht darum, Da'an wirklich zu ermorden? Die Spur seiner Ermittlung führt ihn schließlich zum Polizisten Scott Pierce. Dieser liegt jedoch nach einer Verletzung, die er bei einem Einsatz erlitten hat, im Koma. Seither ist er Teil eines Programms der Taelons, welches Patienten wie ihm helfen soll. Noch ahnt Liam nicht die Wahrheit hinter dem Programm: Zo'or nutzt dieses, um sein Bewusstsein in die Körper komatöser Patienten wie eben Scott Pierce zu übertragen. Insofern war es auch er, der den Anschlag auf Da'an verübt hat. Sein eigentliches Ziel ist jedoch Hubble Urich, der Berater des US-Präsidenten…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Die größte Stärke von "Mit aller Macht" liegt für mich in der Idee rund um die Taelon-Technologie, die es Zo'or hier erlaubt, die Kontrolle über den Körper des komatösen Scott Pierce zu übernehmen. Einerseits, weil es für sich genommen eine so spannende wie erschreckende Idee war. Andererseits aber auch in der Art und Weise, wie Zo'or von dieser Möglichkeit dann nicht nur für Missionen nutzt, sondern seine Zeit im Körper von Scott richtiggehend zu genießen scheint – wie sich nicht zuletzt beim Besuch des Pubs zeigt, wo sich Zo'or mit einem anderen Besucher prügelt. Die betreffenden Momente werden nicht zuletzt auch von der sehr guten Performance von Steve Bacic (in erster Linie als Gaheris Rhade von "Andromeda" bekannt; aber auch bei "Stargate" hatte er eine wiederkehrende Gastrolle) aufgewertet, dem es sehr überzeugend gelingt, Anita La Selvas übliche Mimik und Gestik in der Rolle auf ihren menschlichen Wirtskörper zu übertragen. Seine Performance war für mich dann auch das eigentliche Highlight der Folge.

Soweit ganz nett war auch alles rund um den Wettstreit zwischen Kincaid und Sandoval; zwar beim besten Willen kein neues Thema, noch finde ich es aber immer wieder interessant genug, als dass mich die Wiederholung stören würde. Auch hier ermittelt Liam wieder direkt gegen den anderen (für Zo'or zuständigen) Taelon-Beschützer, der in Zo'ors Plan – und alles rund um Scott Pierce – eingeweiht ist. Dass der eine das Attentat zu verhindern versucht, während der andere wiederum anstrebt, seinen direkten Konkurrenten möglichst auf eine falsche Fährte zu locken, damit Zo'or mit seinem Plan Erfolg hat, war auch hier wieder durchaus nett. Wirklich begeistert war ich aber auch von "Mit aller Macht" wieder nicht. Dies lag einerseits an der die Serie seit Anbeginn plagenden mangelnden Spannung (mit nur sehr wenigen positiven Ausnahmen). Auch hier wollte sich sowohl im Hinblick darauf, dass ich nicht wirklich an ein Scheitern von Liam geglaubt habe, mehr als das aber noch aus dem Grund, dass es die Episode nicht schafft, uns zu vermitteln, was eben daran so schlimm/dramatisch wäre, eine eben solche nie wirklich einstellen. Auch die zuletzt vermehrt bemängelte Eigenständigkeit der Folgen – statt eine fortlaufende Geschichte zu erzählen, der einzelnen Episoden/Kapitel aufeinander aufbauen – machte sich hier wieder bemerkbar. Klar: Wenn eine Geschichte besonders interessant, mitreißend und dementsprechend unterhaltsam ist, kann man das relativ leicht verschmerzen. Gerade auch bei einer Serie, die insbesondere in der ersten Staffel zunehmend das Gefühl aufbaute, einen bestimmten Plan zu verfolgen, und auf ein Ziel hinzusteuern, sehe ich es aber kritisch, wenn man – zumindest meinem Empfinden nach – diesbezüglich dann wieder einen Rückzieher macht. Zumal eine solche Verknüpfung zwischen den Episoden diese eben durchaus aufwerten kann. "Mit aller Macht" musste wieder einmal ohne dieses Plus auskommen – und landet damit insgesamt auf einer "nur" durchschnittlichen Wertung.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox An "Mit aller Macht" mochte ich vor allem die Idee rund um die Taelon-Technologie, die Zo'or hier nutzt, um sein Bewusstsein in einen menschlichen Körper zu übertragen. Umso mehr, als Zo'or seine Zeit als Mensch richtiggehend zu genießen schien. Zusätzlich aufgewertet wird dieser Teil der Episode von der schauspielerischen Leistung von Steve Bacic, dem es sehr gut gelingt, uns das Gefühl zu geben, hier Zo'or in Menschengestalt vor uns zu haben. Und auch der (neuerliche) Wettstreit zwischen Kincaid und Sandoval war nett. Wie leider die meisten "Mission Erde"-Folgen fand ich allerdings auch "Mit aller Macht" wieder nur leidlich spannend. Der momentane mangelnde Bezug zwischen den Episoden – zur Zeit erzählt man doch überwiegend voneinander unabhängige Geschichten – verhindert zudem, dass "Mit aller Macht" aus entsprechenden Bezügen einen Vorteil ziehen könnte (da man eben das Gefühl hat, einen Teil eines größeren Ganzen zu sehen). Vor allem aber schaffte es die Episode leider nicht, mir zu vermitteln, was genau beim geplanten Attentat auf Hubble Urich denn eigentlich auf dem Spiel steht. Insgesamt war "Mit aller Macht" aber wieder besser und unterhaltsamer als die Folge davor.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Baton Broadcasting Company)







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