Doctor Who - 14x03: Das Kichern
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel:The Giggle
Episodennummer: 14x03
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 09. Dezember 2023 (Disney+)
Drehbuch: Russell T. Davies
Regie: Chanya Button
Besetzung: David Tennant als The Doctor, Catherine Tate als Donna Noble, Neil Patrick Harris als The Toymaker, Charlie de Melo als Charles Banerjee, John Mackay als John Logie Baird, Ross Gurney-Randall als Middle Aged Man, Alexander Devrient als Colonel Ibrahim, Ruth Madeley als Shirley Bingham, Jemma Redgrave als Kate Lethbridge-Stewart, Bonnie Langford als Melanie Bush, Glen Fox als Pilot, Tim Hudson als Edward Lawn Bridges, Aidan Cook als The Vlinx, Nicholas Briggs als Voice of the Vlinx, Lachele Carl als Trinity Wells, Leigh Lothian als Voice of Stooky Sue, Luke Fetherston als The Toymaker Dance Double, Karl Collins als Shaun Temple, Jacqueline King als Sylvia Noble, Yasmin Finney als Rose Noble, Ncuti Gatwa als The Doctor u.a.

Kurzinhalt: Kleine Ursache, große Wirkung: Dass der Doktor am Rande des Universums, wo die Grenzen zwischen den Dimensionen verschwimmen, mit dem ausgestreuten Salz einen Aberglauben Wirklichkeit werden ließ, öffnet einem seiner alten Feinde das Tor in unser Universum. Dort sorgt er im Jahr 1925 dafür, dass sich seit der allerersten Fernsehübertragung ein ganz bestimmtes Kichern niederschwellig und nicht hörbar verbirgt. Ein knappes Jahrhundert später ist dank des südkoreanischen Satelliten KOSAT 5 zum ersten Mal die gesamte Welt mit dem Internet verbunden. Der Spielzeugmacher nutzt dies, um sein Kichern zu "aktivieren". Dieses ändert die Gehirnwellen der Menschen, und lässt sie paranoid und aggressiv werden. Dementsprechend bricht auf den Straßen weltweit Chaos aus. Die Mitglieder von UNIT sind dank eines Armbands vor den Auswirkungen des Kicherns geschützt. Als dann jedoch der Spielzeugmacher selbst der UNIT-Zentrale seine Aufwartung macht, gibt es nur einen, der ihn – vielleicht – aufhalten kann: Der Doktor…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Disney+ Ich bin ja bekanntermaßen erst mit "New Who" in "Doctor Who" eingestiegen (und selbst das erst relativ spät); insofern sind die Anspielungen auf die klassischen Abenteuer bei mir grundsätzlich eher verschwendet. Was jedoch nicht heißen soll, dass ich sie nicht trotzdem lobend anerkennen kann; sei es nun der (neuerliche, und hier nun deutlich größere) Auftritt von Bonnie Langford als Melanie Bush, die kurze Referenz auf Sarah Jane (deren Darstellerin Elisabeth Sladen ja bereits verstorben ist) oder aber die Rückkehr eines alten Feindes, des Spielzeugmachers. Wie ihr u.a. von "Star Trek" wisst, schätze ich Kontinuität – und den Rückgriff auf diese – ja sehr, weshalb ich es auch mangels Kenntnis der Referenz durchaus lobend anerkennen kann. Ursprünglich von Michael Gough (später als Butler Alfred in den 80/90er-"Batman"-Filmen zu sehen) gespielt, schlüpft hier nun Neil Patrick Harris in die Rolle. Nun kann ich natürlich keinen Vergleich ziehen, in jedem Fall hat Harris als Spielzeugmacher bei mir aber definitiv Eindruck hinterlassen. Er zeigte aus meiner Sicht auch wieder deutlich, dass du als Widersacher des Doktors einfach das nötige Charisma brauchst; welches er (im Gegensatz zu z.B. dem letzten Master Sacha Dhawan) auch im Überfluss hat. Und generell zeigt er sich hier überaus spielfreudig, und haut in der Rolle ordentlich auf den Putz.

In einer der besten Szenen sowohl dieses Specials als auch der jüngeren "Doctor Who"-Geschichte, konfrontiert er den Doktor zuerst mit dem tragischen Schicksal früherer Begleiterinnen, von Amy Pond über Clara Oswald bis hin zu Bill Potts, und schließlich den Ereignissen rund um den Flux – und das vor einer zunehmend schockiert-verunsicherten Donna. Aber auch David Tennant war bei diesem dritten und vorerst letzten Auftritt nach seiner Rückkehr als Doktor wieder einmal wunderbar. Er brachte nicht zuletzt auch diese Ruhelosigkeit und Getriebenheit, die nicht nur seine Doktor-Interpretation dominierte, sehr schön auf den Punkt. Und eben diese steht dann auch im Mittelpunkt, was den weiteren Verlauf der Handlung, dem Ausgang des Geschehens, und nicht zuletzt auch den großen (und scheinbar nicht unumstrittenen Clouw) betrifft: Denn statt einer klassischen Regeneration kommt es hier vielmehr zu einer Bi-Generation, als sich der Doktor in zwei parallel existierende Inkarnationen aufsplittet: Eben David Tennant, sowie den jüngsten Doktor Ncuti Gatwa. Letzteren kenne ich u.a. bereits aus "Sex Eduation" und "Barbie", und hinterließ auch hier gleich bei seinem ersten Auftritt einen vielversprechenden Eindruck. Trotzdem war das in erster Linie noch die Show von David Tennant (und eben Neil Patrick Harris). Besonders schön fand ich dabei, wie Russell T. Davies "seinem" Doktor hier nun ein Happy End gönnt: Denn die Tatsache, dass der Gatwa-Doktor die Mission fortsetzt, in Zeit und Raum für Recht und Ordnung zu sorgen, erlaubt es dem Tennant-Doktor endlich, zur Ruhe zu kommen. Ihn hier am Ende im Kreise von Donnas Familie – und damit unter Freunden – zu sehen, war doch ziemlich berührend, und bescherte Tennants Auftritten als Doctor Who einen höchst versöhnlichen Abschluss, der jedoch zugleich eine weitere Rückkehr nicht ausschließt.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ Das dritte und letzte der 60-Jahr-Specials zu "Doctor Who" ist zugleich auch das Beste. Mit dem von Neil Patrick Harris gespielten Spielzeugmacher stellt man dem Doktor hier einen denkwürdigen Antagonisten zur Seite. Schön auch die zahlreichen Anspielungen auf frühere Abenteuer (auch wenn ich zu allem was vor "New Who" liegt keinen persönlichen Bezug habe). Aber auch die Gesellschaftskritik im Hinblick auf die Auswirkungen des Kicherns (sprich: Ich weiß zwar nichts, glaube aber trotzdem, alles besser zu wissen) hatte es mir angetan. Und neben einem allgemein durchgehend hohen Unterhaltungswert stachen für mich nicht zuletzt auch einzelne Highlights wie die Tanzeinlage, oder auch das "Gericht", hervor. Und dann ist da noch die Bi-Generation, als sich der Doktor nicht einfach nur regeneriert, sondern in zwei Inkarnationen aufsplittet. Manche konnten damit scheinbar nicht viel anfangen, ich hingegen fand's genial; nicht zuletzt, als dies Russell T. Davies erlaubt, für den Tennant-Doktor ein Happy End zu kreieren, man zugleich aber auch die Tür für eine mögliche Rückkehr dieses Doktors offen hält. Nachdem bei diesen drei Specials David Tennant im Mittelpunkt stand, beginnt nun aber mit "Vom Himmel hoch" die Ära von Ncuti Gatwa. Möge sie qualitativ nahtlos an diese drei wunderbaren Specials anknüpfen!

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Disney+)







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