Tek War - 1x01: Kampf um die verlorene Vergangenheit
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Episodenbild (c) Universal Television

Originaltitel: TekWar
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 25. Januar 1994
Erstausstrahlung D: 30. September 1994
Drehbuch: Alfonse Ruggiero Jr. & Westbrook Claridge, nach dem Roman von William Shatner
Regie: William Shatner
Besetzung: Greg Evigan als Jake Cardigan, Eugene Clark als Sid Gomez, Torri Higginson als Beth Kittridge, Ray Jewers als Bennett Sands, Von Flores als Sonny Hokori, David Hemblen als Insp. Winterguild, Marc Marut als Danny Cardigan, Barry Morse als Prof. Kittridge, Sonja Smits als Kate Cardigan, Sheena Easton als Warbride, William Shatner als Walter H. Bascom, Maurice Dean Wint als Winger, Catherine Blythe als Centra, Ed Sahely als Ogden Swires, Markus Parilo als Vargas, Dee McCafferty als The Wiz, Richard Chevolleau als Wild Side, Lexa Doig als Cowgirl u.a.

Kurzinhalt: In der Zukunft wird die Welt von einer neuen Plage heimgesucht: Tek, eine elektronische Droge. Auch der Polizist Jake Cardigan ist dieser verfallen. Nach einem misslungenen Einsatz, an den er sich aufgrund seiner Sucht nicht mehr wirklich erinnern kann, ist Cardigan der einzige Überlebende -und wird bezichtigt, mit den Tek Lords unter einem Hut zu stecken, und seine Partner ermordet zu haben. Zu vierzehn Jahren cryogener Haft verurteilt, wird er nach vier Jahren wieder aufgetaut. Er erfährt, dass seine Frau ihr gemeinsames Leben hinter sich gelassen, die Scheidung eingereicht, und mit ihrem Sohn Danny ausgezogen ist. Erfreulicheres erfährt er indes von seinem früheren Partner Sid Gomez: Walter H. Bascom, der die Sicherheitsfirma Cosmos leitet, und der auch für Cardigans vorzeitige Entlassung verantwortlich ist, bietet ihm einen Job in seinem Unternehmen an. Gemeinsam will man die Tek Lords zur Strecke bringen – und im Zuge dessen auch Cardigans Namen reinwaschen. Ihr erster gemeinsamer Fall betrifft das Verschwinden von Professor Kittridge, der angeblich an einer Technologie gearbeitet haben soll, um Tek weltweit unbrauchbar zu machen. Die Spur führt Jake und Sid zuerst zum Tek-Lord Sonny Hokori, und in weiterer Folge zu einer Androiden-Kopie von Kittridges Tochter Beth, sowie der Rebellen-Anführerin Warbride…


Review: Episodenbild (c) Universal Television Mit "TekWar" steht die nächste (und zugleich vorerst letzte) Genre-Serie aus den 90ern auf meinem Programm. Die vier TV-Filme habe ich damals im Fernsehen verfolgt; da die nachfolgende Serie bei uns erst ein paar Jahre später startete, bin ich mir jetzt allerdings nicht sicher, ob ich von dieser ebenfalls zumindest ein paar Folgen aufgeschnappt habe. Die Serie basiert auf den "Tek"-Romanen von William Shatner, die ich noch nicht kenne (eine Lücke, die ich im nächsten Jahr zu schließen gedenke), weshalb ich auch keinen Vergleich zwischen diesem TV-Film (sowie den weiteren Filmen und Episoden) und der Vorlage ziehen kann. In jedem Fall hat Shatner bei "TekWar" nicht nur die Vorlage beigesteuert, sondern übernimmt auch gleich die Rolle des geheimnisvollen Bascom. Vor allem aber stand er beim allerersten TV-Film nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera – führte er doch Regie, um sein Baby quasi persönlich auf seine ersten Schritte zu begleiten. Wohl auch Budget-bedingt sehe ich seine entsprechende Leistung nicht ganz auf dem (visuell) hohen Niveau von "Am Rande des Universums", ein paar nette Bilder steuert er aber auch hier durchaus bei.

Leider aber leidet "Tek War" letztendlich von Anfang an unter dem gerade erwähnten relativ niedrigen (TV-)Budget. Dieses macht sich insbesondere auch beim vermeintlich futuristischen Setting bemerkbar. Denn abseits der fortschrittlichen Technologie rund um den Cyberspace (wobei die PCs selbst wiederum überaus zeitgenössisch aussehen) sowie dem einen oder anderen futuristisch aussehendem Auto sieht das alles – wenig überraschend – wie das Toronto des Jahres 1994 aus. Ein stimmiges ganzes will diese Zukunftsvision somit leider nie ergeben. Generell dauerte es ein bisschen, ehe ich mich in dieser Welt zurechtgefunden hatte. Man wird hier als Zuschauer ziemlich unvorbereitet hineingeworfen, ohne viele Hintergrundinformationen, was vor allem zu Beginn – noch dazu mit den vielen verschiedenen Begriffen, aber auch Namen – doch etwas verwirrend sein kann. Im Gegensatz zu beispielsweise "Demolition Man" – an den vor allem das mit dem Einfrieren zu Beginn erinnert – wo Spartan quasi der Stellvertreter des Zuschauers war, da wir ebenso unbedarft in die Zukunft wurden wie er, diese aber dann eben schließlich zusammen mit ihm erkunden konnten, ist uns Cardigan wiederum von Anfang an voraus, da ja bereits die Welt vier Jahre bevor er eingefroren wurde eine ganz andere war, als unsere. Und generell wirkt "Kampf um die verlorene Vergangenheit" vor allem in der ersten Hälfte teilweise etwas ziellos, und wirft ein bisschen viele Elemente zusammen, die zumindest hier erstmal in weiterer Folge nicht wirklich eine Rolle spielen. So hätte man sich z.B. die Hacker-Gruppe auch ruhig erst für einen späteren TV-Film aufheben können. Immerhin habe ich aber nach einiger Zeit dann doch in die Story hineingefunden, wobei ich vor allem das Mysterium rund um den misslungenen Einsatz damals, und wer hinter dem Mord an seinen Kollegen steckte, durchaus effektiv fand. Auch alles rund um den Beth-Androiden hat für mich sehr gut funktioniert; bis auf die Szene, wo sie sich opfert, um Jake zu retten. Das wirkte doch ein wenig aufgesetzt, um Platz für die "echte" Beth machen zu können; man fragt sich aber unweigerlich, warum sie Jake nicht einfach gewarnt und ihn zurückgehalten hat.

Episodenbild (c) Universal Television Trotzdem, die letzte halbe Stunde machte "Kampf um die verlorene Vergangenheit" dann durchaus Laune. Und auch die Besetzung würde ich zu den Stärken zählen; weniger, weil ich von Greg Evigan in der Hauptrolle so begeistert gewesen wäre (immerhin ist er ok), sondern sich hier vielmehr einige Gesichter tummeln, die später gerade auch im Genrebereich noch größere Rollen ergattern sollten, wie Von Flores, David Hemblen, Richard Chevolleau (alle drei "Mission Erde"), Lexa Doig ("Andromeda") und Tori Higginson ("Stargate: Atlantis"). Demgegenüber war Sheena Easton damals natürlich schon längst wohlbekannt. Und dann ist da natürlich noch William Shatner, der "TekWar" mit seiner Anwesenheit ebenfalls veredelt. Insgesamt tat sich "Kampf um die verlorene Vergangenheit" aber in meinen Augen mit der Doppelfunktion, einerseits Pilotfilm zu sein, und andererseits eine eigenständige Geschichte erzählen zu wollen, doch eher schwer.

Fazit: Die Neunziger haben viele großartige Pilotfilme hervorgebracht. "Kampf um die verlorene Vergangenheit" zählt leider nicht dazu. Zwar zeigen sich hier durchaus interessante Ansätze, gewinnt der TV-Film insbesondere in der zweiten Hälfte dann (langsam und endlich) an Fahrt, und wird er nicht zuletzt auch von so manchem (wenn auch teilweise erst später) prominentem Gesicht in der Besetzung aufgewertet. Allerdings braucht man als Zuschauer angesichts der Tatsache, dass man hier völlig unvorbereitet in diese (semi-)futuristische Welt geworfen wird, doch etwas Zeit, um sich zurecht zu finden. Generell ist insbesondere die erste Hälfte noch ein recht wildes Sammelsurium an Elementen bzw. Figuren, die nicht wirklich ein stimmiges Ganzes ergeben wollen. Gleiches gilt übrigens auch für die produktionstechnische Umsetzung: Spießen sich doch – wie bei vielen Science Fiction-Produktionen, die mit relativ wenig Budget auskommen müssen, und in der Zukunft angesiedelt sind – die futuristischen mit den zeitgenössischen Elementen. Und auch aus der Idee rund um die Androiden-Kopie von Beth hätte man mehr machen können. Insgesamt ist "Kampf um die verlorene Vergangenheit" in meinen Augen ein doch eher durchwachsener Auftakt der auf William Shatners "Tek"-Romanen basierenden Serie.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Television)







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