Mission Erde - 3x12: Liebe deinen Feind
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: The Cloister
Episodennummer: 3x12
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 10. Januar 2000
Erstausstrahlung D: 14. Dezember 2000
Drehbuch: George Geiger
Regie: Terry Ingram
Besetzung: Robert Leeshock als Liam Kincaid, Jayne Heitmeyer als Renee Palmer, Von Flores als Ronald Sandoval, Richard Chevolleau als Marcus 'Augur' Deveraux, David Hemblen als Jonathan Doors, Leni Parker als Da'an, Anita La Selva als Zo'or, Fiona Loewi als Naraina, Géza Kovács als Byron Durrant, Michelle Nolden als T'than, Robert Seeliger als Kyle, Caleb Marshall als Jason, Ola Sturik als Reporter u.a.

Kurzinhalt: Liam Kincaid will Zo'or mit einem Shuttle zum Mutterschiff der Taelons bringen, als sie auf dem Weg dahin von einem Stück Weltallschrott getroffen werden. Daraufhin stürzt das Shuttle in einem abgelegenen Tal in Wyoming ab. Dieses wird von einer Gruppe von naturbewussten Aussteigern bewohnt, die sowohl der Gesellschaft als auch jeglicher Form der Technologie schon vor Jahren den Rücken gekehrt haben. Dementsprechend haben sie bisher auch nichts von den Taelons gewusst. Als Liam den schwer verletzten Zo'or in ihre Gemeinschaft bringt, herrscht unter ihnen Uneinigkeit darüber, wie sie mit ihren Gästen verfahren sollen – nicht zuletzt, als man befürchtet, dass diese andere – noch dazu mit fortschrittlicher Technologie ausgestattete – Leute ins Tal bringen und damit das Leben so wie es sich die Aussteiger dort aufgebaut haben für immer beenden könnten. Während sich insbesondere die jüngere Generation, wie Naraina – die Tochter des Anführers – dafür ausspricht, Hilfe zu leisten, will Byron Durrant alles tun, was notwendig ist, um zu gewährleisten, dass seine Gemeinschaft auch weiterhin verborgen bleibt…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Als Liam und Zo'or am Anfang abgestürzt sind, und auf diese abgeschottete Gruppe von Menschen getroffen ist, dachte ich zuerst, sie wären vielleicht irgendwie durch einen Fehler des Antriebs in der Vergangenheit gelandet (in eine Parallelwelt hat es unsere Helden so ja schon mal verschlagen – wobei man daraus in weiterer Folge dann nicht wirklich etwas gemacht hat; nachdem man kurz mal den Schwerpunkt auf sie legte, ist Maiya nach der Verschmelzung mit ihrer Version aus unserer Welt dann ja völlig in der Versenkung verschwunden). Stattdessen treffen sie hier auf Aussteiger, die – mitten in einem Tal in Wyoming – so von der Außenwelt abgeschnitten leben, dass sie bislang auch noch nichts von der Ankunft der Taelons mitbekommen haben sollen. Ich muss gestehen, angesichts so manch früherer Szene – u.a. ja auch mit Taelon-Schiffen, die durch die Luft fliegen – fiel es mir ein bisschen schwer, das zu glauben. Schwerer als das wiegt allerdings zweifellos, dass mich die Story in dieser abgeschottenen Kommune nicht wirklich ansprechen konnte. Es war dann auch wenig überraschend, zu erfahren, dass Byron einerseits ein Scheinheiliger ist, der sich nicht dafür zu schade ist, auf Technologie zurückzugreifen, wenn es ihm in den Kram passt, und er andererseits auch derart besitzergreifend ist, dass er gar nicht daran denkt, eines seiner "Schäfchen" gehen zu lassen.

Immerhin gefiel mir vor allem letzte Offenbarung aber insofern, als sie solche Sektenführer als das offenbart, was sie sind (und dass es ihnen eben nicht etwa um ihre Gemeinschaft, sondern nur um ihre eigene Macht geht), und zudem seiner Tochter Naraina die Augen öffnet, die daraufhin die Rebellion gegen ihn anführt. Wo man aus meiner Sicht allerdings ebenfalls viel an dramaturgischem Potential liegen gelassen hat, ist bei Liam, der natürlich alles daran setzt, um Zo'ors Leben zu retten (im Übrigen erinnert diese Grundkonstellation etwas an die Staffel 1-Folge "Tödlicher Virus", wo Lily und Da'an mit einem Shuttle abgestürzt waren). Dass Zo'or schon zahlreiche Verbrechen gegen die Menschheit begangen hat, und sein Tod die Chance bieten würde, dass der uns deutlich freundlicher gesonnene Da'an an seine Stelle tritt, spielt in seinen Überlegungen keine Rolle. Ich hätte es deutlich interessanter – und hätte nicht zuletzt auch Liam als Figur deutlich spannender – gefunden, wenn er zumindest kurz in Betracht gezogen hätte, nicht Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, um Zo'or zu retten. Schade, dass man sich offenbar davor fürchtete, die Figur auch nur ansatzweise in ein zwielichtiges Licht zu rücken. Abschließend sei auch noch darauf eingegangen, dass "Liebe deinen Feind" mit T'than einen neuen, vermeintlich wiederkehrenden Gegenspieler für Zo'or etabliert. Noch kann nich ihn nicht wirklich einschätzen, aber da mir die Dynamik zwischen Zo'or und Da'an (trotz der Offenbarung ihres familiären Verhältnisses) zuletzt etwas festgefahren schien, sehe ich es grundsätzlich positiv, sie mit diesem neuen Element ein bisschen durcheinanderzuwirbeln.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Liebe deinen Feind" würde ich zu den eher unauffälligen und wenig bemerkenswerten Episoden der Serie zählen – wobei sie mich zumindest nicht groß gelangweilt oder gar genervt hat. Ich fand allerdings, dass man gerade auch rund um die spannende Frage, wie sich Liam im Hinblick auf Zo'ors schwere Verletzung verhalten soll, viel zu wenig getan hat. Hier ein paar moralische Grauzonen auszuloten, hätte der Episode sehr gut getan. Aber auch die Story rund um die Aussteiger fand ich wenig mitreißend, wobei mir immerhin gefiel, wie ihr Anführer hier als Scheinheiliger offenbart wird. Und auch die Konkurrenz zwischen T'than und Zo'or könnte in weiterer Folge noch spannend werden; hier geht es aber halt erstmal darum, den Kriegsminister als neuen Konkurrenten für den aktuellen Anführer der Synode zu etablieren. Insofern könnte zumindest dieser Teil von "Liebe deinen Feind" für die Zukunft doch noch wichtig sein; was ich bei der Haupthandlung rund um die Aussteiger doch eher bezweifle.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Baton Broadcasting Company)







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