Andromeda - 3x12: Rückwärts in die Dunkelheit
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Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel

Originaltitel: The Dark Backward
Episodennummer: 3x12
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 03. Februar 2003
Erstausstrahlung D: 24. September 2003
Drehbuch: Ashley Miller & Zack Stentz
Regie: Michael Robison
Besetzung: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka Valentine, Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Laura Bertram als Trance Gemini, Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper, Lexa Doig als Andromeda Ascendant, Michael Roselli als Scourage u.a.

Kurzinhalt: Trance wirft einen Blick in die Zukunft. Dabei sieht sie, wie die Andromeda von einem mysteriösen Außerirdischen in schwarzer Rüstung angegriffen wird. Praktisch die gesamte Crew kommt dabei ums Leben, kurz darauf explodiert dann auch noch das Schiff. Sie spult daraufhin quasi zurück, um das Szenario noch einmal zu durchlaufen. Doch auch diesmal kann sie die Zerstörung der Andromeda nicht verhindern. Wieder und wieder lässt sie die Ereignisse vor ihrem geistigen Auge ablaufen, und probiert sie, durch eine Änderung ihres Verhaltens Einfluss auf das Geschehen zu nehmen. Zwar gelingt es ihr schließlich, die Zerstörung des Schiffes – zumindest vorläufig – zu verhindern, allerdings würde dieser Ablauf der Ereignisse den Tod von Seamus Harper mit sich bringen. Verzweifelt spult sie mehrmals noch weitere Szenarien ab, um zu sehen, ob sie einen Weg findet, um sowohl sein Leben als auch jenes der anderen Besatzungsmitglieder zu retten. Doch langsam aber sicher droht ihr die Zeit davonzulaufen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel So wie Trance hier muss es wohl auch Doctor Strange in "Avengers: Infinity War" ergangen sein, wie er unzählige Szenarien abgespult hat, um den einen Weg aus Millionen von Varianten zu finden, um Thanos zu besiegen; aber das ist eine andere Geschichte. In jedem Fall gelang es "Rückwärts in die Dunkelheit" mit dem mysteriös-erschütternden Einstieg rund um die Leichen an Bord und die Zerstörung der Andromeda von Beginn an, mich in den Bann zu ziehen, und vor allem auch in Trance hineinversetzen zu lassen. "Rückwärts in die Dunkelheit" gibt uns jedenfalls zum ersten Mal so richtig einen Einblick, wie sie die Welt sieht. Genauer gesagt, dass sich vor ihrem geistigen Auge praktisch jederzeit unzählige verschiedene Szenarien abspielen, die sie dann abwägen kann. Es wurde in der Vergangenheit (u.a. in der Episode "Erzwungene Einsichten" schon mal erwähnt, es so unmittelbar mitzuerleben, war aber gleich etwas ganz anderes. Umso mehr, als es hier ja um keine Belanglosigkeiten ging, sondern Trance vielmehr verzweifelt nach einem Weg sucht, um eine Katastrophe zu verhindern.

Der eine kleine Schwachpunkt an der Episode war dabei, dass uns natürlich von Anfang an bewusst ist, dass ihr eben dies gelingen wird. Wo ich auch gleich einhaken und kritisch einwerfen will: Warum musste das eigentlich so sein? Versteht mich nicht falsch, ich mag Harper, er bringt immer wieder einiges an Humor und damit Unterhaltungswert in die Folgen. Aber es hätte doch etwas sehr tragisches gehabt, und die emotionale Wirkung der Episode deutlich erhöht, wenn Trance eben trotz allem Bemühen keinen Weg gefunden hätte, um zugleich ihn und alle anderen und die Andromeda zu retten, und er sich vielmehr als das notwendige, unvermeidbare Opfer herausgestellt hätte. Gerade auch, weil es mitten in der Serie (ähnlich wie damals der plötzliche Ausstieg von Rev Bem) unerwartet gewesen wäre, und so dafür gesorgt hätte, dass man sich auch in Zukunft wenn die Figuren in Gefahr sind nicht mehr 100%ig sicher sein kann, dass sie überleben werden – was die Spannung erhöht hätte. Insofern fand ich dies trotz allem doch ein bisschen schade. Unsicher bin ich mir auch, ob mich die Idee dieses rückwärts durch die Zeit reisenden Angreifers überzeugt; vor allem auch, da seine Bewegungen ja nicht rückwärts sind. Wirklich durchdacht schien mir das nicht zu sein. Von diesen Punkten abgesehen hat mir "Rückwärts in die Dunkelheit" aber sehr gut gefallen. Trotz der mehrmaligen Wiederholung der gleichen Ereignisse kam nie Langeweile auf – nicht zuletzt auch, weil man gespannt war zu sehen, was diesmal anders ablaufen wird, und ob Trance vielleicht diesmal den richtigen Weg gefunden hat. Vor allem aber fieberte ich doch zunehmend mit ihr mit; insbesondere bei den Szenen mit Harpers Tod, oder auch, wenn sie Dylan gegenüber ihr Herz ausschüttet ("All I can see is death.") – und fand zudem diesen Einblick in ihre "Denkweise" höchst faszinierend.

Fazit: Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Und täglich grüßt der Schwarze Ritter. In "Rückwärts in die Dunkelheit" durchlebt Trance – im Geiste – immer wieder den gleichen Angriff, und sucht verzweifelt nach einem Weg, um sowohl die Zerstörung der Andromeda zu verhindern, als auch das Leben aller Crewmitglieder an Bord zu retten. Vor allem auch im Hinblick darauf, wie die Episode dabei in den Raum stellt, dass Trance möglicherweise den Tod von Harper in Kauf nehmen muss, um alle anderen zu retten, fand ich es – so sehr ich den Kerl auch mag – fast schon etwas schade, dass man nicht den Mut hatte, in diese (tragische) Richtung zu gehen; hätte das der Folge doch noch einmal mehr emotionalen Punch verliehen. Trotz dieses Mankos war ich mit "Rückwärts in die Dunkelheit" aber sehr zufrieden. Ich fand des sehr interessant, mitzuerleben, wie Trance versucht, auf die Ereignisse Einfluss zu nehmen, und zu sehen, wie sich der Lauf der Dinge eben dadurch jeweils verändert. Zudem war es überaus faszinierend, mal diese Fähigkeit von ihr derart unmittelbar mitzuerleben. Vor allem aber habe ich mit Trance bei ihren zunehmend verzweifelten Versuchen doch ordentlich mitgefühlt – was die Episode definitiv zu einer der besten "Andromeda"-Folgen der letzten Zeit machte.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © The Sci-Fi Channel)







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