| < Vorherige Episode | Nächste Episode > |
|
|
Episodennummer: 1x25
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 29. April 1994
Erstausstrahlung D: 04. Oktober 1998
Drehbuch: Tony Blake & Paul Jackson
Regie: Joseph L. Scanlan
Besetzung: Bruce Campbell als Brisco County Jr., Julius Carry als Lord Bowler, Christian Clemenson als Socrates Poole, Jeff Phillips als Whip Morgan, Annabella Price als Betty O'Donnell, Jane Sibbett als Dianna Grayson, Jeff Doucette als Sheriff Hyde, Dana Craig als Pearson, Don Keith Opper als Riley, Edith Fields als Mrs. Van Allen, Morgan Hunter als Mr. Cross, Adam Hendershott als Boy u.a.
Kurzinhalt: Just während seiner Geburtstagsfeier – und nachdem gerade eine große Torte mit einer leicht bekleideten Dame darin in den Saal gerollt wurde – wird Socrates Poole vor den Augen seiner Freunde und Kollegen entführt. Die Spur führt Brisco County Jr., Lord Bowler und Whip Morgan in die Stadt Midnightville, wo sie von einigen schrägen Figuren begrüßt werden. Darunter unter anderem auch Deputy Betty O'Donnell, die dort als Bad Luck Betty bekannt ist, da man ihr nachsagt, vom Pech verfolgt zu sein, und auch allen in ihrer Umgebung Unglück zu bringen. Noch kurioser sind allerdings die Gerüchte, wonach Mr. Grayson, der vor zehn Jahren für den Mord an seiner Frau gehängt wurde, von den Toten zurückgekehrt sein soll, um sich an jenen die damals über ihn richteten – darunter auch Socrates Poole – zu rächen. Zwar halten Brisco, Bowler und Whip das für Humbug, dass Mr. Grayson laut Aussage seiner Tochter daran geforscht hat, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen, gibt ihnen ebenso zu denken, wie dass sein Leichnam fehlt…
Review:
In "Das Phantom von Midnightville" bekommen wir eines der bekanntesten Häuser der Filmgeschichte zu sehen: Das Haus von Norman Bates. Die Episode übernimmt dabei nicht nur diese legendäre Location, sondern ist generell als Parodie auf "Psycho" angelegt. So wird nicht nur die berühmte Duschszene persifliert, auch inhaltlich – und hier insbesondere im Hinblick auf den End-Twist – sind die Parallelen nicht zu übersehen. Eben darin lag für mich auch die größte Stärke der Folge. Bedauerlicherweise ist es im Fall von "Das Phantom von Midnightville" zugleich auch so ziemlich die einzige. Zwar gibt es auch davon abgesehen einzelne amüsante Momente, wie z.B. rund um die Geburtstagsparty zu Beginn. Aber auch die Bezeichnung einer Dusche als Regenbad war nett. Und so wie alle Episoden profitiert natürlich auch diese Folge vom Charme des zentralen Trios, und hier natürlich vor allem von Bruce Campbell in der Hauptrolle. Trotzdem halte ich "Das Phantom von Midnightville" letztendlich für den einzigen zumindest ansatzweisen Fehlschlag der Serie.
Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass der Humor rund um die (im englischen) titelspendende Bad Luck Betty für mich doch ziemlich flach fiel. Ich will diesbezüglich Annabella Price keine zu großen Vorwürfe machen – wenn auch auffällt, dass diese zumindest in Film- und Fernsehen keine allzu große Karriere hatte, und sich damit zumindest die Möglichkeit aufdrängt, dass eine andere Darstellerin in der Rolle vielleicht etwas mehr Glück hätte haben können. So oder so fand ich ihre Figur leider überwiegend nicht witzig. Es hilft auch nicht, dass zumindest ich die Auflösung, wer für die Entführungen verantwortlich ist, allzu offensichtlich fand; wobei hier die offensichtlichen "Psycho"-Anleihen durchaus auch eine Rolle gespielt haben könnten. Spannungs- und/oder action-technisch hatte "Das Phantom von Midnightville" auch nicht viel zu bieten. Und nicht zuletzt wird zunehmend auffällig, dass die Macher eines jener Elemente, dass "Die Abenteuer von Brisco County Jr." nochmal einen zusätzlichen Reiz gab – nämlich die Science Fiction-Anleihen bzw. die aus der Zeit gefallenen Eigenarten – nach Abschluss der Bly-Handlung doch zunehmend aus den Augen verloren haben. Die letzten zwei Episoden konnten dies u.a. mit dem Auftritt von Kelly Rutherford als die wohl beste Gastfigur der Serie größtenteils kompensieren; demgegenüber fährt "Das Phantom von Midnightville" nur wieder mit Whip Morgan auf, mit dem ich nach wie vor nicht wirklich warm werde. Für mich gab es mit dieser Episode jedenfalls kurz vor dem Ende die insgesamt schwächste Folge der Serie.
Fazit:
Die Anspielungen und/oder direkten Referenzen auf "Psycho", mit denen man auch einzelne Elemente von Alfred Hitchcocks Klassiker – und hier insbesondere die Duschszene – durchaus gelungen persifliert, war nicht einfach nur das Beste, sondern meiner Meinung nach leider auch so ziemlich einzig gute an "Das Phantom von Midnightville". Demgegenüber steht die im englischen Original titelspendende "Bad Luck" Betty O'Donnell, die ich leider humoristisch doch ziemlich als Rohrkrepierer empfand. Aber auch der neuerliche Auftritt von Whip Morgan riss mich nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hin; tatsächlich stört er für mich zunehmend die coole Dynamik zwischen Bowler und Brisco, die für mich zu den größten Stärken der Serie zählte. Vor allem aber bietet "Das Phantom von Midnightville" einfach zu wenig (zündenden) Humor, Spannung und auch Action. Insgesamt ist sie damit für mich der einzige ansatzweise Fehlschlag der Serie.
Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Warner Bros. Television)
Artikel kommentieren |  |
Kommentar schreiben
|