Outer Limits - 3x18: Halluzination
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Hearts and Minds
Episodennummer: 3x18
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 06. Februar 1998
Erstausstrahlung D: 22. Juni 1998
Drehbuch: Naren Shankar
Regie: Brad Turner
Besetzung: Christine Elise als Lieutenant Rosen, Miguel Fernandes als Captain Tavernier, Dylan Walsh als Sgt. Eldritch, Vincent Gale als Corporal Hawthorne, Heather Hanson als Archer, Tong Lung als Asian Leader, Darryl Quon als Asian Worker, Michael Todd als Alien u.a.

Kurzinhalt: In der Zukunft befindet sich die Menschheit im Krieg mit Außerirdischen, die wie große Wanzen aussehen. Die Aufgabe von Captain Tavernier und seinem Team liegt darin, ein Mineralvorkommen zu beschützen, welches auf der Erde zur Energiegewinnung verwendet wird. Da die Außerirdischen höchst ansteckend sind, müssen sich die Soldaten in regelmäßigen Abständen – und insbesondere, wenn Feindkontakt unmittelbar bevorsteht – ein Mittel injizieren, welches vor einer Infektion schützen soll. Während eines Einsatzes wird das entsprechende Gerät von Lieutenant Rosen beschädigt – was sie jedoch nicht gleich bemerkt. Sie hat daraufhin seltsame Halluzinationen, bzw. scheinen sich auch ihre Erinnerungen zu verändern. In diesen sehen die Feinde nämlich plötzlich nicht mehr wie Außerirdische, sondern wie Menschen aus. Als Rosen schließlich das defekte Gerät endlich bemerkt, zugleich jedoch offensichtlich ist, dass sie sich noch nicht mit der angeblich so hoch infektiösen Krankheit der Aliens angesteckt hat, muss sich Rosen mit der Möglichkeit auseinandersetzen, dass sie alle von ihren Vorgesetzten belogen wurden…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Irgendwie ist die Episodenaufteilung auf den deutschen DVDs ziemlich seltsam; nicht nur von der Reihenfolge innerhalb der Staffel (was bei einer solchen Anthologie-Serie ja ziemlich egal ist), sondern auch der Wahl des Staffelfinales – war "Halluzination" doch eigentlich Teil von Season 4, wurde aber hier nun vorgezogen, während man das eigentliche (US-)Staffelfinale in das Set der vierten Season verschoben hat. Sei's wie's sei: Auf der DVD-Veröffentlichung sorgt "Halluzination" jedenfalls für einen starken Ausklang der doch eher durchwachsenen dritten Staffel, der für mich diese auch größtenteils in den Schatten stellt. Wenn man etwas Kritisieren will, dann vielleicht, dass die Episode die überraschend-schockierende Wirkung vielleicht ein bisschen zu früh und vor allem auch etwas zu sehr offensichtlich macht. Ein bisschen länger hätte man uns schon in die Perspektive der Soldaten versetzen lassen können, damit uns der Twist dann so richtig die Schuhe (oder Stiefel) auszieht. Trotz dieses Mankos war "Halluzination" für aber, zusammen mit "Das Lager", das Highlight der Staffel.

Bereits den Auftakt fand ich sehr interessant, mit dem Angriff auf die Basis der – vermeintlichen – Außerirdischen. Der fremde Planet wird zudem mit einfachen – und relativ billigen – Mitteln dennoch überzeugend umgesetzt. Meine Vorfreude wurde dann noch einmal zusätzlich von der Einblendung gesteigert, dass das Drehbuch von Naren Shankar stammt, der – wenn auch natürlich basierend auf den betreffenden Romanen – zuletzt mit "The Expanse" für eine der besten Science Fiction-Serien aller Zeiten verantwortlich war, und vor "Outer Limits" bei zahlreichen "Star Trek"-Serien der 90ern, aber auch "SeaQuest DSV", mitgewirkt hatte. Die Episode offenbart dabei ein paar spannende – und vermeintlich bewusste und absichtliche – Parallelen zu "Starship Troopers". Nicht nur werden die Aliens da wie dort (zumindest im O-Ton) als "Bugs" bezeichnet, beide Erzählungen untergraben in weiterer Folge auch die klischeehafte Militär-Heldengeschichte, als die sie vermeintlich beginnen. In diesem Fall eben dadurch, dass sich alles, was die Einheit über den Feind zu wissen glaubt, als Lüge herausstellt, da sie nicht etwa gegen Außerirdische, sondern vielmehr gegen andere Menschen (von der asiatischen Koalition) kämpfen. Wie erwähnt mag die Offenbarung dann wenn sie kommt nicht mehr wirklich überraschend gewesen sein, das ändert aber nichts an der Effektivität der Aussage dieser Folge. Zusätzlich aufgewertet wird sie von den starken schauspielerischen Leistungen, wobei ich insbesondere Christine Elise lobend hervorheben will. Aber auch Dylan Walsh, der kurze Zeit später mit "Nip/Tuck" so richtig durchstarten sollte, hinterlässt Eindruck. Letzteres gilt dann insbesondere auch für das düstere Ende. Für diese mag "Outer Limits" bekannt sein, doch während es oftmals doch etwas aufgesetzt wirkt, war es hier ein höchst effektiver Schlag in die Magengrube. Guter Mann, der Herr Shankar – damals wie heute.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Halluzination" lebt in erster Linie vom großen Twist, der recht (und wohl etwas gar) früh und deutlich angeteasert wird, zumindest was die Aussage dahinter betrifft aber seine gewünschte Wirkung nicht verfehlt. Der Gedanke, dass die Soldaten auf diese Weise manipuliert werden, ist zweifellos erschreckend. Aber auch der Ausgang des Geschehens saß. Zwar ist man von "Outer Limits" düstere Enden durchaus gewohnt, "Halluzinationen" setzte hier für mich aber noch einmal eins drauf. Das war schon sehr bitter. Und auch die – wenn auch sehr schlichte – Umsetzung des fremden Planeten, aber auch der vermeintlichen Aliens, hatte es mir durchaus angetan. Zwar braucht "Halluzinationen" zugegebenermaßen ein bisschen, ehe es der Episode so richtig gelang, mich zu packen. Und schockiert hat mich der Twist wie gesagt nicht. Trotzdem, auf dem deutschen DVD-Set der dritten Staffel zählt diese ja eigentlich erst für die vierte Season produzierte Episode definitiv zu den Höhepunkten.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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