Outer Limits - 3x17: Der Strom
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Stream of Consciousness
Episodennummer: 3x17
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 07. Februar 1997
Erstausstrahlung D: 15. Juni 1998
Drehbuch: David Shore
Regie: Joe Nimziki
Besetzung: George Newbern als Ryan Unger, Suki Kaiser als Cheryl, Shane Meier als Mark, Blu Mankuma als Stanley, Tyler Van Blankenstein als Young Ryan, Kate Twa als Dr. Annaud, Andrew Airlie als Dr. Kevington, Angela Moore als Nurse, Dolly Scarr als Patient, Peta Brookstone als Waitress, Jennifer Sterling als Janet u.a.

Kurzinhalt: In naher Zukunft sind die Menschen über ein Implantat die ganze Zeit mit einem Datenstrom verbunden, der es ihnen erlaubt, alle möglichen Informationen abzurufen und quasi direkt im Gehirn zu speichern. Dies hat die Datenverarbeitung, das Lernen, und die Welt im Allgemeinen revolutioniert. Allerdings gibt es jene, die aus unterschiedlichen Gründen mit dem System nicht kompatibel sind. Ryan Unger ist einer davon. Er ist dazu "verdammt", sich Informationen immer noch so zu schaffen wie früher: Nämlich zu lesen und zu lernen. Damit ist er in der Gesellschaft quasi ein Ausgestoßener. Nach dem Tod seiner Eltern wurde er bei Stanley aufgenommen. Auch nun, da Ryan erwachsen ist, dient dieser quasi als sein Betreuer, eben wegen seiner mangelnden Verbindung zum Strom. Zuletzt zeigt Stanley jedoch zunehmend beunruhigende Symptome – und verstirbt schließlich, vermeintlich durch eine Überladung von Daten aus dem Strom. Als sich herausstellt, dass ein Virus dahintersteckt, der sich in Windeseile im weltweiten Informationsnetzwerk verbreitet, wird aus dem Außenseiter Ryan die womöglich letzte Hoffnung der Menschheit…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Als "Der Strom" Anfang 1997 seine Premiere im US-Fernsehen feierte, steckte das Internet noch relativ in den Kinderschuhen. Zumindest mir erscheint es offensichtlich, dass "Der Strom" sehr stark von eben dieser Entwicklung beeinflusst war, und versuchte, darauf aufbauend eine mögliche Zukunft zu extrapolieren – und dabei als Warnung zu fungieren. Etwas, dass für mich doch eher nur mittelprächtig funktioniert hat. Dabei gibt es durchaus einige interessante Ansätze rund um diesen Datenstrom, auf den die Menschen mit ihrem Implantat dauerhaft Zugriff haben. Sei es nun, dass wenn es sich nur mehr um eine einzige Datenquelle handelt, letztendlich eben diese Quelle die Informationen bestimmt, die verbreitet werden; was sowohl im Hinblick auf Zensur als auch auf bewusste Fälschung und damit Manipulation bedenklich ist. Dies geht letztendlich bis zur Frage, inwiefern die mit dem Datenstrom verbundenen Menschen überhaupt noch über einen freien Willen verfügen, oder nur mehr Drohnen sind, die von der Intelligenz dahinter gesteuert werden. Darüber hinaus blickt "Der Strom" ganz allgemein auf unsere Abhängigkeit von Technologie. Aber auch der Punkt, dass Information nicht zwingend auch Wissen bedeuten muss, ist ein guter. Und auch eine Message im Hinblick auf Inklusion und Toleranz lässt sich in ihr finden.

In gewisser Weise liegt aber genau darin für mich auch eines der Probleme der Folge. Einerseits werden all diese Aspekte nur zart angerissen, dann jedoch nicht wirklich vertieft und/oder weitergeführt. Darüber hinaus streckt man sich hier aus meiner Sicht in zu viele Richtungen gleichzeitig. Als Ergebnis daraus konnte ich letztendlich nicht sagen, was uns "Der Strom" denn nun eigentlich genau sagen will. Wie mir generell nicht ganz klar war, wofür die Geschichte hier als Analogie dienen soll, da man hier aus meiner Sicht viele verschiedene Dinge vermischt, die nur bedingt (oder zumindest nicht zwingend) etwas miteinander zu tun haben. Ins gleiche Horn stößt eben auch alles rund um Ryan, der aufgrund seines neurologischen Defekts vom Datenstrom abgeschnitten ist. Dass sich eben dieser Umstand, der ihn in seinem bisherigen Leben zu einem Außenseiter gemacht hat, nun zur großen Hoffnung der Menschheit macht, vor dem Computervirus (genau genommen ja eigentlich der Datenstrom selbst, der einfach immer mehr Daten haben will, und so die Gehirne seiner "Drohnen" überfordert – hier wiederum geht "Der Strom" in Richtung KI; ein weiteres Beispiel dafür, dass man hier etwas zu viele Fässer auf einmal aufmacht) gerettet zu werden. Das wiederum erinnerte jedoch frappant an "Die Parasiten". Ich denke, letztendlich wäre es mir lieber gewesen, wenn es "nur" darum gegangen wäre, Stanley das Leben zu retten. Dann hätte die Episode auch länger vom Auftritt des (zumindest für mich) bekanntesten Gesichts aus der Besetzung, Blu Mankuma, profitieren können. Immerhin war "Der Strom" aber gut gespielt, solide inszeniert, mochte ich das Design des Turms, und hatte es mir nicht zuletzt auch wieder die Musik von Joel Goldsmith (dessen Stil ich auch hier wieder unverkennbar fand) durchaus angetan.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Der Strom" reißt ein paar durchaus interessante Themen an, machte aus meiner Sicht dann allerdings daraus ein bisschen wenig. Vor allem aber hatte ich den Eindruck, dass man sich nicht so recht entscheiden konnte, worauf man sich hier denn nun eigentlich konzentrieren will. Dementsprechend bleibt es bei einem Mischmasch von Ideen, die nur bedingt zusammenpassen, und von denen nur die wenigstens wirklich ausgeführt werden. Letztendlich wusste ich am Ende einfach nicht, was mir die Episode sagen will, bzw. als Analogie auf was genau "Der Strom" denn nun eigentlich gedacht ist. Was nicht bedeutet, dass einzelne Ansätze und/oder Gedanken nicht durchaus interessant waren. Zudem verstand es die Episode durchaus, keine große Langeweile aufzukommen zu lassen. Aus meiner Sicht hätte man aber aus der durchaus faszinierenden Grundidee einiges mehr machen können.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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