Andromeda - 3x05: An fernen Ufern
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Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel

Originaltitel: The Lone and Level Sands
Episodennummer: 3x05
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 28. Oktober 2002
Erstausstrahlung D: 06. August 2003
Drehbuch: Ashley Miller & Zack Stentz
Regie: Jorge Montesi
Besetzung: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka Valentine, Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Laura Bertram als Trance Gemini, Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper, Lexa Doig als Andromeda Ascendant, Tony Todd als Captain Fehdman Metis, Venus Terzo als Nadya Ratamsky, Ray Galletti als Kemp u.a.

Kurzinhalt: Dylan, Rommie, Tyr und Seamus fliegen mit der Eureka Maru zurück zur Andromeda, als sie von Ogami-Piraten angegriffen werden. Kurz darauf erhalten sie Hilfe von einem großen Schiff, der Bellerophon. Bei diesem handelt es sich um ein altes, längst verschollen geglaubtes Raumschiff von der Erde, welches vor tausenden von Jahren aufgebrochen ist. Aufgrund der ihres veralteten Antriebs – der sich noch nicht des Slipstreams bedient, sondern die Bellerophon auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt – geschuldeten Zeitdehnung sind sie im Verlauf ihrer Mission durch die Jahrhunderte gereist, und kommen nun gerade rechtzeitig, um der Eureka Maru zu Hilfe zu eilen. Nachdem die Piraten mit vereinten Kräften zurückgeschlagen wurden, besuchen Dylan und die anderen Captain Fehdman Metis und seine Crew auf der Bellerophon. Als man erkennt, dass der Slipstream-Antrieb der Eureka Maru defekt ist, und von Seamus auch nicht im Hangar der Bellerophon repariert werden kann, stehen Dylan und die anderen vor einer schwierigen Entscheidung: Mit der Maru aufbrechen und auf Rettung hoffen, oder auf der Bellerophon bleiben, während diese zum nächstgelegenen System fliegt. Eine Reise, während der im Rest des Universums siebenundfünfzig Jahre vergehen werden…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Das erste, was an "An fernen Ufern" hervorsticht, sind die zahlreichen Anspielungen auf Gene Roddenberrys größten Erfolg, "Star Trek". Angefangen beim Schiff und seiner Crew an sich, über die ans damalige DS9- und VOY-Design angelehnten schwarzen Uniformen mit farbcodierten Schultern, bis hin zu Harpers Worte über die Mission der Bellerophon, die dem klassischen "Star Trek"-Einleitungstext wenn schon nicht im Wortlaut so doch im Wortsinn folgen. Darüber hinaus hatte es mir auch die Idee hinter der Bellerophon sehr angetan: Ein Schiff, dass eben nicht nur durch den Raum, sondern mit seinem Antrieb, der "nur" nahezu Lichtgeschwindigkeit erreicht, aufgrund der damit einhergehenden Zeitdehnung auch durch die Zeit reist – da für die Crew ein deutlich geringerer Zeitraum verstreicht, als dies außerhalb des Schiffes der Fall ist. Irgendwie klingt das auf dem ersten Blick wie ein echt cooles Konzept für eine eigene Science Fiction-Serie. Jedenfalls hatte es mir auch dies sehr angetan. Und auch die Effekte waren wieder nett, wobei mir vor allem die Aufnahmen der Bellerophon vor dem roten Planeten sehr gut gefallen haben.

Eine weitere Stärke ist die Besetzung von Tony Todd als Captain der Bellerophon. Seine größte und bekannteste Rolle ist natürlich die des titelspendenden "Candyman", er kann jedoch auch auf einige Rollen in Science Fiction-Serien wie "Star Trek" und auch "Babylon 5" zurückblicken. Hier spielt er einen Captain, der nach wie vor von seiner Mission überzeugt ist, und an ihr festhalten will, selbst wenn sich das Universum um die Bellerophon weiterbewegt hat. Im daraus resultierenden Konflikt war ich durchaus überrascht, zu sehen, dass sich Dylan Hunt nicht auf die Seite der "Freiheit", sondern von Captain Matis stellt. Denn, ganz ehrlich: Angesichts der bereits vor Jahrhunderten erfolgten Erfindung des Slipstreams, welche die von der Bellerophon angewendete Art und Reisen längst obsolet gemacht hat, kann man die Unzufriedenheit von Teilen seiner Crew durchaus nachvollziehen. Umso mehr, als sie sich aus deren Sicht von einer Schlacht zur nächsten hangeln, und im Verlauf ihrer Mission bereits viele Besatzungsmitglieder verloren haben. Und auch die zarte Romanze zwischen Fehdman und Rommie hatte es mir durchaus angetan. Nicht ganz so begeistert war ich vom anfänglichen Angriff der Ogami-Piraten, insbesondere was den Kampf an Bord der Bellerophon betrifft. Denn: ineffektivere Angreifer, die sich einfach nacheinander ausschalten lassen, habe ich selten erlebt. Ein Gefühl der Bedrohung kam hier jedenfalls nicht auf. Aber auch aus dem Dilemma rund um der Entscheidung, vor der Dylan & Co. stehlen, holt "An fernen Ufern" vergleichsweise wenig heraus. Insgesamt ist das aber insofern meckern auf hohem Niveau, als das definitiv die beste Folge seit langem war – und dementsprechend von mir durchaus begeistert (und auch mit einiges an Erleichterung, weil sie können's ja scheinbar doch noch) aufgenommen wurde.

Fazit: Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel "An fernen Ufern" begeisterte mich einerseits mit den netten "Star Trek"-Anspielungen, und andererseits dem coolen Konzept der im wahrsten Sinne des Wortes aus der Zeit gefallenen Bellerophon. Sowohl aus dem Konflikt an Bord rund um die Frage, inwiefern man die Mission trotz der mittlerweile deutlich fortschrittlicheren Technologie in der Galaxis fortsetzen soll, hätte man aber ebenso mehr machen können, wie der Entscheidung, vor der Dylan und die anderen hier stehen. Vor allem aber wirkte der Angriff der Piraten auf mich sehr zweckmäßig (und ineffektiv). Davon abgesehen konnte mir "An fernen Ufern" aber sehr gut gefallen, angefangen beim Auftritt von Tony Todd, über die Romanze zwischen Matis und Rommie, bis hin zu Dylans spannender und mich durchaus überraschender Entscheidung am Ende, sich gegen die Meuterer zu stellen. Sicherlich die beste "Andromeda"-Folge seit langem!

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © The Sci-Fi Channel)







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