Andromeda - 3x04: Der ungebetene Gast
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Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel

Originaltitel: Cui Bono
Episodennummer: 3x04
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 21. Oktober 2002
Erstausstrahlung D: 30. Juli 2003
Drehbuch: Ashley Miller & Zack Stentz
Regie: Brad Turner
Besetzung: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka Valentine, Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Laura Bertram als Trance Gemini, Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper, Lexa Doig als Andromeda Ascendant, Lauren K. Robek als Gretchen Rania, John de Lancie als Sid Profit, Robert Lewis als Caylor Ragatz, Jano Frandsen als Jack Fremont, Vladimir Moscoff als Anton Awartnik u.a.

Kurzinhalt: Die Andromeda nimmt einen Kandidaten für das Triumvirat des Neuen Commonwealth an Bord. Beka ist so erschüttert wie erstaunt, als sie erkennt, dass es sich dabei um niemand geringeren als ihren "Onkel" Sid handelt, jenen skrupellosen Geschäftsmann, den sie vor den Tod ihres Vaters verantwortlich macht, und der sie selbst vor rund zwei Jahren zur Flash-Süchtigen machte, um seine Geheimnisse zu schützen. Zwar ist sein Aufenthalt an Bord nicht lang, aber die Idee, dass er quasi zu Dylans Vorgesetzten werden könnte, ist für Beka eine Horrorvorstellung. Auf seinem Heimatplaneten scheint dies jemand auch so zu sehen – denn nur kurz, nachdem ihn die Andromeda dort abgesetzt hat, wird auf Sid ein Anschlag verübt. Obwohl ihm dabei in den Kopf geschossen wurde, überlebt er. Während Nanoroboter sein Gehirn heilen, stöpselt man ihn an die künstliche Intelligenz der Andromeda an, was es der Crew erlaubt, ihn in einer virtuellen Umgebung zu besuchen. So hofft man, herausfinden zu können, wer für das Attentat verantwortlich ist. In der Zwischenzeit geht es einigen Konkurrenten an den Kragen: Denn Sid hat für seinen Tod vorgesorgt, und einen Art Rache-Fonds eingerichtet, woraufhin es nun einige Auftragskiller auf seine Feinde abgesehen haben…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel John de Lancie als Bekas "Onkel" Sid zählt zweifellos zu den (bislang?) auffälligsten Gaststars der Serie. Knapp zwei Jahre nach "Durchs Auge mitten ins Herz" holt man hier nun für einen weiteren Auftritt zurück. Kurz schien es so, als wäre es zugleich sein letzter, und noch dazu nur von kurzer Dauer gewesen; dann jedoch stellte sich der Schuss in den Kopf als nicht ganz so tödlich heraus, wie ich das ursprünglich gedacht hatte. Nun muss ich gestehen, selbst für eine Science Fiction-Serie die ind er Zukunft spielt, mit entsprechender fortschrittlicher Medizin, erscheint mir seine Heilung – noch dazu ohne irgendwelche Neben- oder Nachwirkungen – sehr optimistisch. Da ich mich jedoch über einen potentiellen weiteren Auftritt von de Lancie bei "Andromeda" sehr freuen würde, lasse ich es ihnen ausnahmsweise durchgehen. In jedem Fall war er für mich definitiv die größte Stärke von "Der ungebetene Gast", und sorgte quasi im Alleingang dafür, dass mir die Episode wieder um einiges besser gefallen konnte als die (sehr) schwachen Folgen davor.

Neben Sid lag dies aber auch an Beka, bzw. dem Zusammenspiel zwischen John de Lancie und Lisa Ryder. Zudem war nicht zuletzt mit den verschiedenen Haken, welche die Story schlägt, für kurzweilige Unterhaltung gesorgt. Und auch einzelne Momente – wie z.B. wenn hinter Dylan und Beka das Shuttle auftaucht – hatten es mir angetan. Eher enttäuscht war ich hingegen davon, was – bzw. wie wenig – man aus dem eigentlich coolen Setup rund um den Mordanschlag auf Sid gemacht hat. Zugegebenermaßen dürfte eben diese Enttäuschung zumindest teilweise darauf zurückzuführen sein, dass ich nun mal großer Krimi-Fan bin, und die Idee, dass man sich bei "Andromeda" mal einem klassischen Whodunit widmet, doch ziemlich reizvoll fand – leider aber haben Zack Stentz und Ashley Miller aber kein Interesse daran, in eine ebensolche Richtung zu gehen. Wie die Episode generell aus der Frage, wer denn nun das Attentat auf Sid ausgeübt und/oder in Auftrag gegeben hat, nie wirklich etwas macht. Eben deshalb war mir letztendlich die Auflösung völlig egal – und habe ich sie offen gestanden nur wenige Tage später auch schon wieder vergessen. Aber auch alles rund um den Rachefonds und seine Feinde tangierte mich letztendlich nicht – einfach, weil wir zu all diesen Personen keinerlei Bezug haben, und sich "Der ungebetene Gast" auch nicht bemüht, daran zumindest hier jetzt noch irgendetwas zu ändern. Und dann gab es auch noch einzelne Momente, mit denen ich nicht wirklich glücklich war. Hier ist insbesondere die Szene zu nennen, wo Dylan ernsthaft von Beka verlangt, sich bei Sid zu entschuldigen. Ich mein, geht's noch? Dass er sie dazu auffordert, zumindest Höflichkeit zu wahren und die Interessen des Commonwealth über ihre persönlichen Gefühle zu stellen, kann ich ja noch verstehen und nachvollziehen – aber die Forderung nach einer Entschuldigung für ihre erste, geschockte und völlig nachvollziehbare Reaktion schoss dann doch mächtig übers Ziel hinaus.

Fazit: Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Nach den letzten drei sehr schwachen Episoden freute ich mich bereits darüber, mit "Der ungebetene Gast" zumindest eine durchschnittlich unterhaltsame "Andromeda"-Folge vor mir zu haben. Der Hauptgrund für den insgesamt besseren Eindruck, den sie bei mir im Vergleich zu den Episoden davor hinterlassen hat, liegt beim neuerlichen Gastauftritt des wunderbaren John de Lancie, der seinen Sid auch hier wieder mit viel trockenem Charme spielt. Aber auch das Zusammenspiel zwischen ihm und Lisa Ryder hatte es mir wieder angetan. Sehr enttäuscht war ich hingegen davon, dass es "Der ungebetene Gast" nicht gelang, aus dem coolen Whodunit-Konzept rund um den Mordanschlag etwas (vernünftiges) herauszuholen. Generell fand ich die Story zwar soweit ganz kurzweilig, aber nie wirklich interessant, oder gar packend. Und einzelne Szenen – wie insbesondere Dylans Forderung an Beka, sich bei Sid zu entschuldigen – haben mich auch gestört. Trotzdem, nach den drei Folgen davor war das eine willkommene Steigerung.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © The Sci-Fi Channel)







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