Andromeda - 3x03: Die Undankbaren
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Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel

Originaltitel: Mad to be Saved
Episodennummer: 3x03
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 05. Oktober 2002
Erstausstrahlung D: 23. Juli 2003
Drehbuch: Matt Kiene & Joe Reinkemeyer
Regie: Jorge Montesi
Besetzung: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka Valentine, Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Laura Bertram als Trance Gemini, Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper, Lexa Doig als Andromeda Ascendant, Krista Rae als Angelika, Byron Lawson als Oderic, Len Doncheff als Numa, Donna White als Flordelis, Colby Wilson als Pinable, Mina E. Mina als Dr. Yanomani, Melanie Blackwell als Zumara, Nimet Kanji als Commonwealth Op u.a.

Kurzinhalt: Die Andromeda reagiert auf den Notruf eines Frachters, der von Gallaphron losgeflogen ist. Dies ist deshalb bemerkenswert, als es bislang noch nie jemandem gelungen ist, von diesem berüchtigten Planeten zu entkommen. Mit Hilfe der Andromeda werden die verfolgenden Jäger vernichtet; das fliehende Schiff legt indes im Hangar eine Bruchlandung hin. Dylan und Tyr eilen dorthin, um die Flüchtlinge mit Sauerstoff zu versorgen, da bei der Landung die Hangartore beschädigt wurden, und sich nicht vollständig schließen. Schon kurz nach der Erstversorgung zeigt sich bei den Geflüchteten ein teils auffälliges Verhalten. Anfangs macht Rommie Sauerstoffentzug dafür verantwortlich, als sich ihr Zustand danach nicht wesentlich besser, wird jedoch deutlich, dass sie alle – mit Ausnahme ihrer Anführerin Angelika – unter schweren psychologischen Störungen leiden. Angelika weiht Dylan dann schließlich in das Geheimnis der Geflohenen ein: Diese waren Opfer von Experimenten, die vom ruchlosen Dr. Yanomami an ihnen durchgeführt wurden. Dylan und die anderen haben zwar durchaus Mitleid, als jedoch das unberechenbare Verhalten zunehmend eine Gefahr für das Schiff bedeutet, bleibt ihnen allerdings keine andere Wahl, als einzuschreiten…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Langsam aber sicher beginnt "Andromeda" meine Entschlossenheit auf die Probe zu stellen – ist "Die Undankbaren" in meinen Augen doch die dritte schwache Episode in Folge. Zwar gab es einzelne gelungene Aspekte, die einen Totalausfall verhindern. So gefiel mir die erschütternde Erkenntnis, wozu der neue Commonwealth bereit ist. Ich dachte hier sofort "Dafür hat Dylan aber nicht gekämpft", und fand es schön, dass eben diese Bedenken von seiner Seite aus zumindest kurz thematisiert wurden. Auch die schauspielerische Leistung von Krista Rae hatte es mir durchaus angetan. Vor allem aber sorgte ihre Figur zusammen mit den ungewollt bei Dylan hereinschneienden Crewmitgliedern, sowie der Offenbarung des Inhalts der Kiste, für den besten (und meines Erachtens auch einzig guten) Moment der Folge. Das war wirklich lustig, auf durchaus schwarzhumorige Art und Weise.

Davon abgesehen hat mich "Die Undankbaren" aber leider nicht überzeugt. Das beginnt schon bei den verrückten Geflohenen. Ich verstehe, dass man deren Wahnsinn nicht herunterspielen konnte, da dies notwendig ist, um die Abscheulichkeit von Dr. Yanomamis Experimenten zu vermitteln. Leider aber hat mich ihr Verhalten größtenteils genervt, weshalb es mir nicht möglich war, eine Bindung zu ihnen aufzubauen, und damit auch, mit ihnen mitzufühlen (Ausnahmen wie die alte Frau, die den Polster umarmt, bestätigen die Regel). Erschwerend kommt dann noch das teils nicht unbedingt geschickte Vorgehen der Andromeda-Crew hinzu. Vor allem aber streckt sich "Die Undankbaren" in zu viele Richtungen, und lässt dabei ungemein viel Potential liegen. Ein Beispiel dafür ist die Offenbarung, dass sich Dr. Yanomami unter die Geflohenen gemischt hat. Aus der Suche nach ihm hätte man viel machen und auch ansatzweise Spannung hineinbringen können. Stattdessen dauert es, nachdem wir dies erfahren haben, keine fünf Minuten, ehe er offenbart wird. Vor allem aber macht "Die Undankbaren" zu wenig – ja ich würde fast sagen, gar nichts – aus dem moralischen Konflikt rund um seine Taten, sowie dem Befehl des Commonwealth, ihn unbeschadet auszuhändigen. Und ja, stimmt schon, sonderlich neu ist die Thematik nicht; gerade auch im Science Fiction-Kontext gab es immer wieder mal Episoden, wo man die Gräueltaten einer Person gegenüber dem Nutzen, den sie nun für die Gesellschaft oder auch nur die Heilung/Rettung eines einzigen Lebewesens abwägen musste (z.B. "Die Todesbringerin" bei "Babylon 5", oder auch "Dr. Jetrels Experiment" bei "Star Trek: Voyager"). Und doch finde ich solche Gedankenexperimente immer spannend, und oftmals auch herausfordernd. Wie würde man selbst in so einer Situation entscheiden? Bedauerlicherweise ist "Die Undankbaren" jedoch an dieser Thematik nicht wirklich interessiert – und nimmt der Andromeda-Crew dann noch dazu die Entscheidung auf billige Art und Weise ab. Meh.

Fazit: Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Die dritte "Andromeda"-Staffel strapaziert langsam aber sicher meine Geduld. Auch mit "Die Undankbaren" wusste ich im Großen und Ganzen nichts anzufangen. Zwar gab es einzelne gute Momente – insbesondere der Fund des Gehirns, und wie sich alle unerwünscht in Dylans Quartier einfinden – und Elemente (hier ist vor allem die charmante Performance von Krista Rae zu nennen). Leider aber gab es mindestens so viele Szenen, mit denen ich nichts anfangen konnte, und die mich teilweise sogar richtiggehend genervt haben (dies betrifft insbesondere das im wahrsten Sinne des Wortes wahnsinnige Verhalten der Geretteten). Vor allem aber ist "Die Undankbaren" wieder einmal eine Folge der verpassten Chancen, weil man aus vielen Aspekten – wie z.B. den moralisches Konflikt rund um Dr. Yanomami – viel zu wenig herausholt. Wenn man bedenkt, dass ich noch nichtmal bei der Hälfte der Serie bin, kann ich nur hoffen, dass es jetzt nicht in dieser Tour weitergeht.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © The Sci-Fi Channel)







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