Foundation - 2x07: Notwendiger Tod
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Episodenbild (c) Apple TV+

Originaltitel: A Necessary Death
Episodennummer: 2x07
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 25. August 2023
Drehbuch: Eric Carrasco & David Kob
Regie: Mark Tonderai
Besetzung: Jared Harris als Hari Seldon, Lee Pace als Brother Day, Lou Llobell als Gaal Dornick, Leah Harvey als Salvor Hardin, Laura Birn als Demerzel, Terrence Mann als Brother Dusk, Cassian Bilton als Brother Dawn, Ben Daniels als Bel Riose, Isabella Laughland als Brother Constant, Dimitri Leonidas als Hober Mallow, Ella-Rae Smith als Queen Sareth of Cloud Dominion, Sandra Yi Sencindiver als Enjoiner Rue, Rachel House als Tellem Bond, Dino Fetscher als Glawen Curr, Kulvinder Ghir als Poly Verisof, Haqi Ali als Handman Hahn, Kit Rakusen als Josiah, Ephraim Goldin als Air Officer Kress, Michael Akinsulire als Loron, Isabel Adomakoh-Young als Timandra, Brucella Newman-Persaud als She-Is-Center, Judith Shekoni als She-Bends-Light, Sandra Guldberg Kampp als Thalis, Brian Caspe als Dr. Oran u.a.

Kurzinhalt: Königin Sareth wird auf die bevorstehende Vermählung mit Cleon XVII. vorbereitet. Dafür muss sie sich auch einer gynäkologischen Untersuchung unterziehen, um sicherzustellen, dass sie auch wirklich die Kinder des Kaisers zur Welt bringen kann. Bei dieser Gelegenheit kommt es zur Aussprache mit Demerzel – die sie daraufhin unverblümt wissen lässt, dass sie es war, die ihre Familie ermordet hat. Kurz darauf bekommt sie auch von Tag die Bestätigung, dass der Befehl dafür von ihm kam. Mit diesem Wissen wendet sie sich an Morgen – will sie doch, dass ihre Kinder vielmehr von ihm stammen, und nicht von jenem skrupellosen Mann, der ihre Familie auf dem Gewissen hat. Kurz darauf werden dann schließlich die Abgesandten der Foundation von den drei königlichen Brüdern empfangen. Dabei zeigt sich, dass die Sicherungskopie von Hari Seldon aus dem Gewölbe einen kleinen Teil seines Bewusstseins in Bruder Constant gespeichert hat – weshalb er sich nun direkt an die Dynastie wendet. Hober Mallow unterbreitet indes den Spacern das Angebot der Foundation – welches von diesen jedoch abgelehnt wird, woraufhin es ihm nur mit knapper Not gelingt, zu entkommen. Und während Gaal Dornick zunehmend in den Bann der Mentalics auf Ignis gezogen wird, stellt Salvor Hardin zunehmend unangenehme Fragen – was sie in die Schusslinie von Tellem Bond bringt…


Review: Episodenbild (c) Apple TV+ "Notwendiger Tod" hat nicht nur das Ableben von Hari Seldon endgültig bestätigt (dass ich diesem mit eher gemischten Gefühlen entgegensehe – in erster Linie, weil mir seine "in Fleisch und Blut"-Wiederbelebung ein paar Episoden zuvor eher überflüssig erscheint – habe ich im Review zu "Mondfänger" ja schon ausgeführt), sondern brachte uns zudem den (wohl titelspendenden, notwendigen) Tod von Salvor Hardin. Dieser ließ mich in erster Linie in gespannter Erwartung darauf zurück, wie Tellem Bond und ihre Mentalics damit im Hinblick auf Gaal Dornick umgehen werden. Erzählt man ihr die Wahrheit? Drückt man ihr irgendeine Geschichte aufs Aug'? Oder lässt man sie mit Hilfe einer Illusion von Salvor im Glauben, sie wäre noch am Leben? Nicht minder interessant ist diese Wendung im Hinblick auf Gaals Vision der Zukunft. War die Leiche von Salvor, die sie auf dem Schlachtfeld sah, symbolisch gemeint – als Opfer, das dieser Krieg gefordert hat – oder wurde die Zukunft verändert? So interessant diese Fragen auch waren, ihr Tod an sich hat mich leider nicht wirklich berührt. Irgendwie wollte es der Serie nicht so recht gelingen, mich eine Bindung zu ihr aufbauen zu lassen, und nicht zuletzt in der zweiten Staffel waren andere Figuren weitaus dominanter. Um Königin Sareth würde es mir z.B. wirklich leid tun.

Apropos Sareth: Auch bei "Notwendiger Tod" waren für mich die Szenen rund um sie die Highlights der Episode. Angefangen bei ihrem Tête-à-Tête mit Demerzel, wo zuerst sie ihr gegenüber sehr offen ist, und anspricht, dass sie über ihre Roboter-Natur Bescheid weiß (woraufhin es auch eine nette Referenz zu Isaac Asimovs drei Robotergesetzen gibt – an die Demerzel jedoch nicht mehr gebunden ist; ihr einziges Gesetz lautet, Empire zu dienen), und kurz darauf wiederum Demerzel ihr gegenüber eingesteht, direkt für den Tod ihrer Familie verantwortlich zu sein. Über den nachfolgenden Dialog mit Tag, wo auch die letzten Zweifel, ob er wirklich den Befehl dazu gegeben hat, ausgeräumt werden. Bis hin zu ihrer Unterredung mit Morgen, wo sie gemeinsam eine Intrige schmieden, um sicherzustellen, dass ihre Kinder von ihm, und nicht von Tag, stammen werden – denn auch wenn sie die gleichen Gene teilen mögen, sind sie in Sareth' Augen dennoch nicht ein und dieselbe Person. Sehr gut gefallen hat mir aber auch das kurze Gespräch zwischen Bel Riose und Glawen Curr, wo die beiden sehr sachlich über die Möglichkeit sprechen, das Imperium zu verraten – und die Vor- und Nachteile nüchtern abwägen. Damit fällt ihre letztendliche Entscheidung nicht etwa aus blinder Loyalität, sondern rationalen Erwägungen. Beim Plot rund um Hober Mallow fragte mich indes, ob auch der Verrat der Spacer-Gilde zu Haris Plan gehörte, oder dieser vielmehr eine Abweichung vom Pfad darstellt. Zum Ende hin tritt dann Hari Seldon – für mich unerwartet – auch nochmal selbst in Erscheinung, als sich herausstellt, dass er einen Teil seines (Gewölbe-)Bewusstseins in das Gehirn von Bruder Constant übertragen hat. Diese neuerliche Begegnung zwischen ihm und den drei imperialen Klonen fand ich durchaus spannend, zumal sie in Teilbereichen seine Vorladung in der allerersten Folge widerspiegelt. Allerdings sieht es am Ende so aus, als wäre sein Besuch vergeblich gewesen, und ein – baldiger – Krieg zwischen Foundation und Empire unausweichlich. Was mich vermuten lässt, dass wir den Beginn des Konflikts noch im Verlauf der zweiten Staffel erleben werden.

Fazit: Episodenbild (c) Apple TV+ "Notwendiger Tod" lebte für mich in erster Linie von so manch mitreißenden Gesprächen, wobei für mich insbesondere jenes zwischen Demerzel und Serath hervorstach. Generell gab es rund um die Königin wieder einige starke Momente. Aber auch der Dialog zwischen Bel und Glawen – wo diese sachlich darüber diskutieren, ob sie dem Imperium die Treue halten sollen – hatte es mir angetan. Und auch die Begegnung zwischen Hari Seldon und den drei Brüdern, mit der ich in dieser Form definitiv nicht gerechnet hätte, war nett. Die ganz großen Höhepunkte haben mir allerdings gefehlt; ein Eindruck, der sicherlich auch damit zusammenhängt, dass Salvor Hardins Tod am Ende bei mir keine emotionale Wirkung entfalten konnte. Dafür sorgte er aber zweifellos – so wie auch manch anderer Moment aus "Notwendiger Tod" – für eine spannende Ausgangssituation für die letzten drei Folgen der Staffel.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Apple TV+)







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