Outer Limits - 3x08: Tödlicher Regen
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Dark Rain
Episodennummer: 3x08
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 14. Februar 1997
Erstausstrahlung D: 04. Mai 1998
Drehbuch: David Braff
Regie: Mario Azzopardi
Besetzung: Rachael Crawford als Sherry McAllister, Don Franklin als Tim McAllister, Susan Hogan als Dr. Marissa Golding, Alan Scarfe als Dr. Royce, Christopher Bolton als Orderly Grant, Christine Willes als Nurse Yvette, Louva Meloche als Annie, Kyle Labine als Joe, Ken Ryan als Leader, Maxine McKay als Tessa, Chilton Crane als Pregnant Woman, Jean Daigle als NWA Spokesperson u.a.

Kurzinhalt: Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hat einen Krisenstab einberufen. Grund ist der sogenannte dunkle Regen, der seit einigen Tagen auf der gesamten Welt fällt. Dieser dürfte ein Resultat der Verbindung mehrerer verwendeter Chemiewaffen sein. Dr. Golding warnt vor den möglichen Folgen, insbesondere im Hinblick auf eine potentielle Unfruchtbarkeit der Menschheit, und will an die Öffentlichkeit gehen – wird jedoch von diesem Vorschlag aus dem Komitee entfernt. Zehn Jahre später ist der von Dr. Golding befürchtete Katastrophenfall eingetreten. Sherry McAllister ist Lehrerin – ein aussterbender Beruf, verabschiedet sie sich doch gerade von ihrer letzten Klasse. Danach wurden keine gesunden Kinder mehr geboren; die wenigen Babys, die überhaupt gezeugt wurden, litten unter schrecklichen Mutationen, und starben spätestens kurz nach der Geburt. Dann wird plötzlich auch Sherry schwanger – und erfreulicherweise zeigt das gemeinsame Kind von ihr und ihrem Mann Tim keinerlei Anzeichen einer Mutation. Da dies der erste entsprechende Fall in zehn Jahren ist, werden sie in eine Einrichtung der Regierung gebracht, die von Dr. Clayton Royce geleitet wird. Dort bringt Sherry ein paar Monate später tatsächlich einen gesunden Jungen zur Welt. Doch geht es nach Dr. Royce, werden sie und ihre Familie die Einrichtung nie wieder verlassen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Gleich zu Beginn leistet sich die deutsche Fassung von "Tödlicher Regen" einen ordentlichen Patzer, der mich doch ziemlich irritiert hat – und längere Zeit verhinderte, dass ich so richtig in die Story eintauchen konnte. Denn: Nach der anfänglichen Szene beim Komitee, aus dem Dr. Golding entlassen wird, sowie dem üblichen Intro, folgt die Einblendung "Zehn Tage später". Im ersten Moment habe ich mir nichts gedacht, dann jedoch wechseln wir ins Klassenzimmer, wo sich Sherry McAllister gerade von der letzten Klasse verabschiedet, die sie wohl jemals unterrichten wird – und ich dachte mir: Hä? Wie ist es in nur zehn Tagen so weit gekommen? Des Rätsels Lösung: Bei der Einblendung handelt es sich um einen gravierenden Übersetzungs-(oder wohl eher Tipp-)Fehler, denn eigentlich (wie sich für mich nach und nach abgezeichnet hat) müsste es "Zehn Jahre später" heißen. Gut, dafür können die Macher nichts, in meinem Fall hat es der Episode aber halt nicht unbedingt geholfen. Die wirklichen Probleme liegen aber ohnehin woanders, und sind wiederum sehr wohl den für die Episode Verantwortlichen – und hier insbesondere Drehbuchautor David Braff – anzulasten.

Zuerst einmal fand ich es seltsam, dass Sherry vermeintlich unmittelbar nachdem sie die Nacht mit Tim verbracht hat über morgendliche Übelkeit klagt (und ja, ich weiß, es könnte entweder mehr Zeit vergangen sein, oder aber sie ist davor schon schwanger geworden; trotzdem war ich mit dieser Szenenabfolge nicht glücklich). Weitaus schwerer wiegt aber natürlich, dass "Tödlicher Regen" aus dem grundsätzlich interessanten Grundkonzept zu wenig herausholt. Es hilft auch nicht, dass sich der Vergleich mit "Children of Men" förmlich aufdrängt (und ja, der Film mag erst rund zehn Jahre später veröffentlicht worden sein, die Romanvorlage gibt es aber seit 1992) – und das dort gezeigte Bild einer Welt ohne Kinder um einiges düsteres und erschütternder war. Hier hingegen kommt – sicherlich teilweise, aus meiner Sicht aber nicht ausschließlich budgetbedingt – die Trostlosigkeit einer solchen Welt nur sehr eingeschränkt zur Geltung. Nicht minder problematisch ist, dass die Episode aus der Inhaftierung von Sherry und Tim keinerlei Spannung zu ziehen vermochte. Zudem war die Flucht am Ende, gerade auch im Hinblick auf die Bedeutung dieses Paares und ihres gesunden Jungen, eigentlich unglaubwürdig leicht. Und auch wenn die positiven Enden bei "Outer Limits" bislang noch an einer Hand abgezählt werden können, und der Ausgang des Geschehens hier somit durchaus hervorsticht, war mir die letzte Szene fast schon zu kitschig-glücklich. Pluspunkte sammelt "Tödlicher Regen" dafür teilweise für die Besetzung. Don Franklin kennt man aus "SeaQuest DSV", Alan Scarfe hatte eine Hauptrolle bei "Seven Days" (während er mir in erster Linie als der Priester aus "Babylon 5: Vergessene Legenden" sofort ein Begriff war; aber auch bei "Stargate: Atlantis" und "Andromeda" war er mit von der Partie), und Rachael Crawford mag zwar trotz einiger Genre-Gastaufritte (u.a. bei "Continuum") nicht das bekannteste Gesicht sein, überzeugte mich hier aber mit einer starken Performance. Generell waren Sherry und Tim ein sympathisches Paar, mit dem ich durchaus mitfieberte. Und auch wenn man was Spannung und Wirkung betrifft weit von "Children of Men" entfernt war, so gab es doch ein paar eindringliche Momente. Leider aber zu wenige, um die knapp 45 Minuten durchgehend packend zu machen.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Das Grundkonzept war nicht uninteressant, das im Mittelpunkt stehende Pärchen sympathisch genug, um einen als Zuschauer mit ihnen mitfiebern zu lassen, es gab einzelne starke Momente, und auch das eine oder andere (genre-)bekannte Gesicht aus der Besetzung sticht positiv hervor, wobei Don Franklin wohl damals dank seiner Hauptrolle in "SeaQuest" der bekannteste aus der Runde gewesen sein dürfte. Aber mal ganz abgesehen vom ärgerlichen Fehler bei der anfänglichen Einblendung (wo von Tagen statt Jahren die Rede ist), der mir den Einstieg in die Folge nicht unbedingt erleichterte, holte mir "Tödlicher Regen" (im Übrigen ist auch die deutsche Übersetzung des Titels alles andere als glücklich) aber aus dem interessanten Konzept viel zu wenig heraus. Wobei ihm zugegebenermaßen nicht hilft, sich mittlerweile den Vergleich mit einem der besten Filme der 0er-Jahre, "Children of Men", gefallen lassen zu müssen. Aber auch davon abgesehen war mir die Handlung hier einfach nicht spannend genug. Und auch wenn ein Happy End für "Outer Limits" doch eher ungewöhnlich ist, und dementsprechend für durchaus willkommene Abwechslung sorgt, schoss man in diesem Fall für meinen Geschmack über das Ziel hinaus.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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