Outer Limits - 3x07: Planet der Riesenspinnen
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Tempests
Episodennummer: 3x07
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 07. März 1997
Erstausstrahlung D: 27. April 1998
Drehbuch: Hart Hanson
Regie: Mario Azzopardi
Besetzung: Eric McCormack als John Virgil, Kenneth Welsh als Dr. Vasquez, Marie Stillin als Governor Mudry, Charlene Fernetz als Corinne Virgil, Burt Young als Captain Parker, Lee Taylor als Colonel Lynne, Lachlan Murdoch als John Virgil Jr., u.a.

Kurzinhalt: In einer Raumkolonie ist ein Virus, Ellycia C, ausgebrochen. Commander Virgil, der auf dem Planeten eine Frau und einen Sohn hat, ist Teil der Besatzung jenes Raumschiffs, welches ihnen das Serum liefern soll, um den Virus zu bekämpfen. Dann jedoch kommt es zu einer Fehlfunktion, und das Schiff stürzt auf einem fremden Planeten ab. Virgil verlässt daraufhin das Schiff, um den Schaden zu begutachten, und zu überprüfen, ob sich das ausgefallene Kommunikationssystem, oder auch der Antrieb, reparieren lassen. Doch kurz nachdem er die Schleuse verlassen hat, wird er von einem außerirdischen Wesen, dass wie eine Mischung aus Spinne und Krabbe aussieht, angegriffen und gebissen. Wieder zurück auf dem Schiff, fällt er in ein Delirium. Als er wieder erwacht, ist er zurück in seiner Heimat, wo er von seiner Frau und ihrem Sohn begrüßt wird. Das Schiff wäre gerettet und das Serum zum Planeten gebracht worden, allerdings hätte er sich zwischenzeitlich nun selbst mit Ellycia C angesteckt. Kurz darauf findet er sich plötzlich auf dem Raumschiff wieder. Nun muss Virgil herausfinden, welche diese beiden Existenzen echt, und welche nur eine Halluzination ist…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Zu Beginn war ich von "Planet der Riesenspinnen" noch durchaus angetan. Ich bin ja bekanntlich Science Fiction-Fan, und freue mich dementsprechend immer, wenn es uns im Zuge dieser Anthologieserie nicht nur in die Zukunft, sondern auch ins All verschlägt. Zugegeben, die CGI-Aufnahme des Schiffes war doch eher nur zweckmäßig, dafür gefiel mir aber das Set des Inneren des Raumschiffs ausgesprochen gut. Mit dem Heilmittel für die Seuche auf der Kolonie gibt man der Crew zudem ein Ziel mit, dass größer ist, als nur ihre eigene Haut zu retten. Virgils kurzen Ausflug auf die Planetenoberfläche fand ich zudem atmosphärisch inszeniert, und Design sowie Umsetzung der Riesenspinnen konnten mir ebenfalls gefallen. Zwar fragte ich mich, warum mit Virgil ein Crewmitglied unbedingt einen persönlichen Bezug zur Kolonie haben musste (mir fällt halt bei – insbesondere amerikanischen – Filmen und Serien oft auf, dass man meint, einer Figur immer eine persönliche Motivation mitgeben zu müssen, so als wäre die Rettung von Leben alleine nicht genug), und hätte "Planet der Riesenspinnen" aufgrund der anfangs auffälligen "Alien"-Anleihen sicher keinen Preis für Originalität gewonnen – wirkte aber doch wie ein solider Klon von eben diesem.

Leider aber verliert sich die Episode nach diesem gefälligen Einstieg zunehmend. Hauptverantwortlich dafür ist die zweite Erzählebene rund um die Ereignisse in der Kolonie. Es war für mich einfach viel zu offensichtlich, dass es sich bei diesen nur um einen Traum bzw. um Halluzinationen handelt, weshalb es "Planet der Riesenspinnen" zumindest in meinem Fall nicht gelingen wollte, mit der Frage, welche der beiden Erzählstränge nun die Realität und was die Halluzination ist, für Spannung zu sorgen. Insofern habe ich jedes Mal, wenn wir in der Kolonie waren, gedanklich abgeschaltet. Und ja, ich weiß, im Hinblick auf den Clou am Ende könnte man jetzt die Argumentation "It's not a bug, it's a feature" ins Treffen führen, da bin ich aber in zweifacher Hinsicht nicht bei euch: Einerseits fand ich die Auflösung am Ende auch eher mäßig (und nicht etwa wahnsinnig clever oder gar schockierend), und andererseits wäre es selbst wenn ich den Twist genial gefunden hätte ein schlechter Tausch gewesen, für eine halbe Minute Wirkung fünf Minuten Laufzeit einzubauen, bei denen für mich die Langeweile dominierte. Wobei es nicht nur das ist: Nachdem man mit dem Hin- und Herspringen begonnen hat, baute für mich nämlich leider auch die vermeintlich reale Story im Raumschiff ziemlich ab. Ich hatte den Eindruck, dass Hart Hanson nur den Abschlussgag sowie die Idee der Riesenspinnen hatte, sich dann aber schwer damit tat, rundherum eine Geschichte zu finden, welche eine Laufzeit von (wie man meinen sollte eh nur) vierzig Minuten tragen. Pluspunkte gibt es allerdings für die Auftritte von Erin McCormack (der kurz darauf mit "Will & Grace" durchstarten sollte) und Kenneth Welsh, sowie Burt Youngs charmante Performance als Captain Parker.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Planet der Riesenspinnen" punktete bei mir in erster Linie mit dem Science Fiction-Setting, der netten Besetzung, dem coolen Setdesign rund ums Innere des Raumschiffs, sowie die vielversprechende Ausgangssituation. Klar fühlt man sich früh an "Alien" zurückerinnert, mit dem Kniff, dass aufgrund des Heilmittels für die Seuche mehr als nur ihr Leben auf dem Spiel steht, hätte das aber trotzdem durchaus etwas werden können. Leider aber verlor ich sobald die zweite Erzählebene rund um seine angebliche Ankunft in der Kolonie begann zunehmend das Interesse – und das leider an beiden Handlungssträngen; ich wurde einfach dem Hin- und Herspringen rasch müde, und fand auch nicht, dass "Planet der Riesenspinnen" aus der Frage, was davon nun echt ist, groß Spannung hätte beziehen können. Aus Sicht des Drehbuchautors war der abschließende Clou dieses Verwirrspiel wohl wert, doch auch wenn ich die Idee dahinter anerkennen kann, letztendlich bleibt unterm Strich eine Folge, die mich in der zweiten Hälfte leider überwiegend gelangweilt hat.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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