| < Vorherige Episode | Nächste Episode > |
|
|
Episodennummer: 2x02
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 21. Juli 2023
Drehbuch: David S. Goyer & Jane Espensen
Regie: David S. Goyer
Besetzung: Jared Harris als Hari Seldon, Lee Pace als Brother Day, Lou Llobell als Gaal Dornick, Leah Harvey als Salvor Hardin, Laura Birn als Demerzel, Terrence Mann als Brother Dusk, Cassian Bilton als Brother Dawn, Holt McCallany als Warden Jaegger Fount, Ella-Rae Smith als Queen Sareth of Cloud Dominion, Sandra Yi Sencindiver als Enjoiner Rue, Oliver Chris als Director Sermak, Kulvinder Ghir als Poly Verisof, Mikael Persbrandt als The Mule, Luis Torrecilla als Pater, Noah Taylor als Hetman, Jordan Stephens als Jori, Eva Bradley-Williams als Varia, Jesper Christensen als Ducem Barr, Wade Briggs als Brigadier Manlio, Anthony Barclay als Councilor Sutt, Haqi Ali als Handman Hahn u.a.
Kurzinhalt: Gerade in jenem Moment, wo Gaal Dornick aufgrund ihrer Probleme beim Abflug von Synnax in Erwägung zog, das Bewusstsein von Hari Seldon aus dem Primärradianten zu befreien, gelingt diesem aus eigener Kraft die Flucht. Hari ist fuchsteufelswild, war er doch all die Jahre, in denen er dort eingesperrt war, bei Bewusstsein – etwas, dass Gaal nicht bewusst war. Aufgrund der Wichtigkeit von Gaal und der ebenfalls auf dem Schiff befindlichen Salvor Hardin hilft Hari ihnen jedoch dabei, das Schiff zu stabilisieren. Danach sieht man sich zusammen die Prognose des Primärradianten an – inklusive jener zweiten Krise, die in etwa 150 Jahren auftreten soll. Hari meint, dass sie dringend weitere Informationen benötigen, um sicherzustellen, dass sich an diesem entscheidenden Wendepunkt in die richtige Richtung entwickelt – woraufhin Gaal Dornick ihr Bewusstsein in die Zukunft transferiert. Währenddessen laden Tag, Morgen und Dämmerung Königin Sareth zum gemeinsamen Abendessen. Dabei hält sie mit ihren Überlegungen im Hinblick auf die Auswirkungen, welche ein Erbe auf die Zukunft der Cleon-Dynastie hätte, nicht hinterm Berg…
Review:
Beide dominierende Handlungsstränge entwickelten sich bei "Dunkle Vorahnung" durchaus interessant weiter – wenn auch die ganz großen Highlights nach wie vor auf sich warten lassen. Was die Ereignisse auf Trantor betrifft, hatte es mir insbesondere das Dinner sowie das nachfolgende Gespräch zwischen Königin Sareth und Cleon XVII. angetan. Sareth spricht hier sehr unverblümt die durchaus verständlichen Bedenken sowohl seiner Brüder, als auch einem Großteil des Reichs an, dass eine Erbfolge durch einen natürlich gezeugten Sohn oder Tochter die Stabilität des Imperiums bedrohen könnte. "Ermordung durch Fortpflanzung", wie sie es so schön ausdrückt. Ihre Überlegungen sind definitiv nicht unbegründet, wobei natürlich Tags Argumentation im Hinblick auf die genetische Degeneration der Klone ebenfalls etwas für sich hat. Nach dieser Auseinandersetzung der beiden bin ich jedenfalls umso gespannter, wie sich dieser Handlungsstrang entwickeln wird – und inwiefern das Attentat auf Cleon XVII. in der letzten Episode mit eben diesen Bedenken in Verbindung steht.
Ich habe vorhin erwähnt, dass die ganz großen Highlights auch hier gefehlt haben. Dabei bleibe ich; mit Haris Rückkehr hatte "Dunkle Vorahnung" aber zumindest ein kleines Highlight zu bieten. Sein Zorn war dabei so verständlich wie eindrucksvoll; zugleich machte aber auch Gaals erschütterte Reaktion deutlich, dass sie nie auch nur in Betracht gezogen hat, dass sein Bewusstsein all die Jahre, selbst wenn es im Primärradianten eingesperrt ist, aktiv bleiben würde. Nachdem er seinem Ärger Luft gemacht hat, beginnen die drei dann aber schließlich konstruktiv daran zu arbeiten, die drohende Zeitlinie, in der die große Dunkelheit sogar länger (und potentiell ewig) dauern würde, zu verhindern. Um mehr über diese Entwicklung in Erfahrung zu bringen, begibt sich Gaal Dornick in jenen tranceartigen Zustand, der es ihr erlaubt, einen Blick in eine – hoffentlich nur mögliche – Zukunft zu erhaschen. Doch um eben diesen Zustand zu erreichen, muss sie sich in Lebensgefahr befinden – weshalb man die Atmosphäre im Schiff ablässt. Die daraus resultierende Zukunftsvision war dann in der Tat ziemlich bedrückend; wir landen inmitten einer verheerenden Schlacht, und treffen auf das "Maultier" – einen Kriegsherrn mit telepathischen Fähigkeiten, der offenbar die Truppen gegen die Foundation anführt. Dieser erwähnt genau jenen Namen – Hober Mallow – der später auch vom Schrein auf Terminus erwähnt wird. Am Ende erfahren wir dann zudem noch, dass Gaal in ihrer kurzen Vision einen Blick auf eine tote Salvor Hardin erhascht hat. Neben diesen beiden durchaus gelungenen Handlungssträngen gibt es dann noch jenen rund um die Prediger der Foundation, welche die Legende rund um Hari Seldon nutzen, um eine neue Religion zu etablieren, die ihn als eine Art neuen Jesus preist, und seine Wiederkehr prophezeit – was am Ende dann ja auch (soweit es den Schrein betrifft) tatsächlich eintrifft. Trotzdem, so richtig sprach mich an dieser Handlung in erster Linie der interessante Widerspruch an, dass sie auf der einen Seite seine Rückkehr herbeisehnen, diese andererseits aber auch bedeutet, dass in Kürze die zweite große Krise bevorsteht. Davon abgesehen hat mich die Storyline rund um die beiden aber leider nicht wirklich interessiert.
Fazit:
"Dunkle Vorahnung" entwickelte die Handlung auf Trantor sowie auf der Beggar's Lament durchaus interessant weiter, war mir jedoch in beiden noch ein bisschen zu sehr darauf fokussiert, spätere Ereignisse vorzubereiten, als für sich genommen packende und/oder dramatische Vorgänge zu schildern. Darüber hinaus hat mich alles rund um die beiden Prediger auf Siwenna leider nicht wirklich angesprochen. Immerhin, die Andeutungen für die sowohl kurzfristige – rund um Cleon XVII., und seine Pläne, einen Erben auf natürlichem Weg zu schaffen – als auch längerfristige Zukunft – mit Gaal Dornicks Vision eines verheerenden Krieges – weckten durchaus mein Interesse, was den weiteren Verlauf der Geschichte betrifft. Und mit Haris – verständlichem – Zorn, sowie dem Gespräch zwischen Tag und Königin Sareth, bot "Dunkle Vorahnung" zumindest zwei kleinere Höhepunkte.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Apple TV+)
Artikel kommentieren |  |
Kommentar schreiben
|