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Episodennummer: 1x11
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 05. November 1993
Erstausstrahlung D: 25. Januar 1995
Drehbuch: Brad Kern & John Wirth
Regie: Joe Napolitano
Besetzung: Bruce Campbell als Brisco County Jr., Julius Carry als Lord Bowler, Christian Clemenson als Socrates Poole, Kelly Rutherford als Dixie Cousins, David Warner als Winston Smiles, Andrea Parker als Rita Avnet, James Greene als Cartwright, Ashby Adams als U.S. Atty. Ginger Breakstone, Deke Anderson als Simkins, Joseph Anthony als Ricardo, Michael Lowry als Ricketts, José Pérez als Roberto, Janet Rotblatt als Mother Superior u.a.
Kurzinhalt: Brisco und Bowler werden Zeuge, wie eine Gruppe von Männern versucht, Dixie Cousins zu entführen. Mit ihrer Hilfe gelingt der Sängerin die Flucht. Kurz darauf erfahren sie die Hintergründe des Zwischenfalls: Dixie ist im Besitz einer Tonbandaufnahme, auf der zu hören ist, wie John Bly und der US-Justizminister Warrington Hyde – ein Held des Bürgerkriegs, der als nächster Präsident der Vereinigten Staaten gehandelt wird – eine Vereinbarung schließen. In wenigen Tagen soll sie vor Gericht aussagen, und die Echtheit der Aufnahme bestätigen. Hyde hat seine rechte Hand, Winston Smiles, damit beauftragt, eben dies zu verhindern. Brisco muss nun Dixie finden, bevor es Smiles gelingt. Danach gilt es, die zuvor von ihr versteckte Tonbandaufnahme wieder zu besorgen. Doch Hyde und Smiles haben ihre Spitzel überall…
Review:
Nach ein paar Episoden Pause kehrt hier Kelly Rutherford wieder als Dixie Cousins zurück – und auch hier war das für mich wieder eine ganz wesentliche Stärke der Folge. Die Dynamik zwischen ihr und Brisco County Jr. ist einfach wunderbar, und auch wenn sich die beiden am Ende nicht gleich in eine feste Beziehung stürzen (man will den einsamen Cowboy einfach auch weiterhin gefahrlos mit anderen Frauen flirten lassen können), so schienen sie mir hier nichtdestotrotz einen entscheidenden Schritt weiterzukommen – insbesondere natürlich mit ihrer Verabredung am Ende. Generell bekamen die beiden hier einige nette, ruhige Momente spendiert, in denen die Gefühle füreinander deutlich wurden. Ich mochte u.a. auch, wie Brisco zu Dixie meint, dass sie sich nicht immer mit den falschen Männern einlassen soll, und diese daraufhin erwidert: "Was soll ich denn machen, wenn der richtige Mann ständig bei der Tür rausgeht?". Das Zusammenspiel zwischen Rutherford und Campbell war jedenfalls wieder einfach nur wunderbar, und wertete die Folge enorm auf.
Doch es ist nicht nur die Dynamik zwischen Brisco und Dixie, letztere steht bei "Starke Mädchen – schwache Jungs" generell (nach einem relativ kleinen Auftritt in "Die Glücksritter" wieder stärker im Mittelpunkt, was es uns auch erlaubt, sie wieder etwas besser kennenzulernen. Wobei sie in weiterer Folge, nachdem sie sich von Brisco überzeugen lässt, trotz der Gefahr für ihr Leben das Richtige zu tun, nach "Im Herzen der Revolution" ein weiteres Mal von ihrer philanthropischen Seite zeigen darf. Ein weiterer Pluspunkt ist der Auftritt von David Warner als Hydes rechte Hand Winston Smiles. Er gibt seiner Figur einerseits den unverwechselbaren Charme eines echten Gentlemans, lässt jedoch zugleich die unter der Oberfläche schlummernde Bedrohlichkeit erkennen. Und generell war er halt einfach ein toller, ausdrucksstarker Darsteller, der die Folge schon allein mit seiner Anwesenheit veredelt, und jede Szene in der er zu sehen war zu einem Genuss machte. Sehr gut gefallen hat mir darüber hinaus auch wieder die originelle Todesfalle – diesmal rund um eine Art Streckbank, unter Verwendung eines langsam losfahrenden Zuges – angetan, sowie die Art und Weise, wie sich Brisco aus dieser befreit. Aber auch die neuerliche Verwendung einer zukünftigen Erfindung – in diesem Fall Tonbandaufnahmen – hatte es mir angetan, insbesondere auch im Hinblick auf Pooles Kommentar, wer sich denn schon ein und denselben Song immer wieder anhören würde (was im Übrigen in Anbetracht dessen, dass Dixie bislang immer nur das gleiche Liedchen geträllert hat, auch nicht einer gewissen [Selbst-]Ironie entbehrte). Die Actioneinlage rund um den Zug (insbesondere wenn Brisco und Dixie über diesen Laufen) war auch cool. Und der Humor trug ebenfalls wieder viel zum Gelingen der Folge bei, wobei ich insbesondere die Einlage im Kloster – wo sich Brisco und Bowler als Schwestern verkleiden – amüsant fand. Mein einziger Kritikpunkt: Das mit Pooles Assistentin war etwas gar durchsichtig und klischeehaft. Davon abgesehen hat mich "Die Abenteuer des Brisco County Jr." mit "Starke Mädchen - Schwache Jungs" aber (wieder einmal) bestens unterhalten.
Fazit:
Die Episoden, in denen Dixie Cousins eine größere Rolle spielt, zählen zu den Highlights von "Die Abenteuer des Brisco County Jr.". Auch "Starke Mädchen - schwache Jungs" bildet hier keine Ausnahme. Die Episode profitiert wieder einmal von Kelly Rutherfords spielfreudiger Performance, ihrer Ausstrahlung, sowie ihrer tollen Chemie mit Bruce Campbell. Positiv auch, dass die beiden in ihrer romantischen Beziehung doch zumindest einen kleinen Schritt nach vorn zu machen scheinen. Zusätzliche Pluspunkte gibt es für den Auftritt von David Warner, der seine Rolle mit genau der richtigen Mischung aus Charme und Bedrohlichkeit anlegt. Und auch für die nötigen Portionen an Humor und Action war bei" Starke Mädchen – schwache Jungs" wieder gesorgt. Einzig den Nebenplot rund um Socrates Poole und seine Assistentin Rita Avnet fand ich eher entbehrlich. Ansonsten hat mir aber auch dieses Abenteuer von Brisco County Jr. wieder ausgesprochen gut gefallen.
Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Warner Bros. Television)
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