Andromeda - 2x15: Eintagsfliegen
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Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel

Originaltitel: Dance of the Mayflies
Episodennummer: 2x15
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 23. Februar 2002
Erstausstrahlung D: 14. August 2002
Drehbuch: Robert Hewitt Wolfe
Regie: J. Miles Dale
Besetzung: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka Valentine, Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Laura Bertram als Trance Gemini, Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper, Lexa Doig als Andromeda Ascendant, Christopher R. Sumpton als Bokor #1, Jessica Amlee als Little Girl, Brahm Taylor als Mouth Bokor, Janyse Jaud als Voice Artist u.a.

Kurzinhalt: Die Andromeda reagiert auf den Notruf eines Schiffes, und findet den Großteil der Besatzung tot vor. Allerdings scheinen sie nicht durch Fremdeinwirkung gestorben zu sein. Man ist gerade dabei, die letzten – allesamt Bewusstlosen – Überlebenden auf die Andromeda zu retten, da greift eine Flotte der vermeintlich freundlich gesinnten Than an. Zurück an Bord ihres Schiffes beginnt Trance mit ihren Untersuchungen – während sie zugleich einen Patienten nach dem anderen verliert. Gerade als sie herausgefunden hat, dass diese an einer tödlichen Infektion erkrankt sind – was auch den Angriff der Than erklärt – zeigen sich auch bei Beka Valentine erste Symptome. Während diese daraufhin versuchen muss, wach zu bleiben – da sich die Krankheit im Schlaf noch schneller verbreitet – erwachen plötzlich die zuvor Verstorbenen wieder zum Leben. Dies erklärt auch, wie sich die Infektion verbreitet – nämlich über einen Atem, der von diesen lebenden Toten verbreitet wird. Als es dann schließlich auch Trance erwischt, zeigt sich allerdings, dass es sich um keine Krankheit per se handelt, sondern die Opfer vielmehr von einer anderen Lebensform übernommen wurden…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Wie der Inhaltsangabe zu entnehmen ist, vollzieht "Eintagsfliegen" im Hinblick auf die Ursache der zu Beginn gefundenen Toten an Bord des Schiffes gleich mehrere Sprünge. Zuerst denkt man noch, diese wären von einem unbekannten Angreifer attackiert worden. Dann wird von Trance vielmehr eine Infektion als Todesursache diagnostiziert. Kurz darauf verwandelt sich "Eintagsfliegen" dann von einer Story über eine Krankheit, die es einzudämmen und zu bekämpfen/besiegen gilt, in eine recht klassische Zombie-Geschichte. Diese hatte aufgrund des – für eben solche doch eher ungewöhnlichen – Settings im Weltraum durchaus einen gewissen Charme, allerdings gelang es Regisseur J. Miles Dale leider nicht wirklich, dieses packend umzusetzen. Und so ließ es "Eintagsfliegen" leider, trotz dieser recht netten Idee, sowie der Bedrohung sowohl innerhalb als auch außerhalb des Schiffes (aufgrund der Flotte der Than, welche die Andromeda verfolgen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern), sehr an Spannung vermissen.

Doch selbst bei den Space Zombies lässt man es nicht bewenden –stellt sich doch schließlich heraus, dass wir es vielmehr mit einer Story zu tun haben, in der außerirdische Parasiten von anderen Besitz ergreifen. Falls ihr meinen Reviews schon länger folgt, so wisst ihr wohl, dass das ein Konzept ist, welches ich mittlerweile doch für ziemlich ausgelutscht halte. Und tatsächlich gelang es "Eintagsfliegen" in meinen Augen leider kaum, ihm neue Konzepte abzuringen. Im Gegenteil, alles rund um diese Wesen, die dank der Hüllen quasi ewig leben, deren Erinnerungen bewahren und so weiter, musste ich nicht zuletzt an "Die Hüter des Wissens" bei "Babylon 5" denken; mit dem wesentlichen Unterschied, dass JMS dort bewusst gegen das Klischee arbeitete, da sich diese dort als symbiotische Wesen herausstellten. Hier hingegen sind sie genau so böse Parasiten, wie wir das aus unzähligen anderen Erzählungen kennen. Meh. Trotzdem hat mir "Eintagsfliegen" insgesamt soweit aber ganz gut gefallen. Mit ein Grund dafür ist sicherlich, dass die Wesen just Trance zu ihrem Sprachrohr auserwählen, was nicht nur bedeutet, dass wir wieder ein paar Kleinigkeiten über sie erfahren (ist sie etwas nicht am Leben – zumindest nicht so, wie wir diesen Begriff verstehen?!), sondern vor allem auch Laura Bertram wieder mal die Gelegenheit gibt, ihre unheimliche Seite heraushängen zu lassen. Aber auch der Showdown zwischen ihr und Rommie ist ganz nett. Ein weiteres Plus waren wieder einmal die wirklich nett gemachten CGI-Effekte rund um die Flotte der Than, aber auch ihre Raketen. Die größte Stärke war für mich aber die Auswirkungen der Ereignisse hier auf Rommie. Denn angesichts des drohenden Todes der Crew, aber auch der Worte von "Trance", welche Menschen mit Eintagsfliegen vergleicht, muss sie sich der Tatsache stellen, dass sie ihre aktuelle Crew früher oder später verlieren wird – inklusive den von ihr geliebten Dylan Hunt. Ihr abschließendes Gespräch eben darüber, wo Rommie ihm de facto ihre Gefühle gesteht, und dieser erkennen lässt, dass er weiß, wie sie empfindet, war für mich definitiv das Highlight der Folge – und auch hauptverantwortlich dafür, dass sie insgesamt doch noch über den Durchschnitt kam.

Fazit: Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel "Eintagsfliegen" schlägt doch einige Haken. Was als vermeintliche Folge über den Ausbruch einer Krankheit an Bord der Andromeda beginnt, wandelt sich in eine Story über Weltall-Zombies – und selbst damit ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, offenbart sich doch schließlich, dass hinter diesen eine parasitäre außerirdische Intelligenz steckt, die auf diese Weise "Hüllen" übernimmt, um ewig leben zu können. Nun fand ich just letztere Idee am Uninteressantesten; Zombies sind zwar auch schon verbraucht, das Setting im Weltraum gab ihnen aber doch zumindest einen gewissen Reiz – wobei es dem Regisseur in meinen Augen leider nicht gelungen ist, sie spannungssteigernd zu nutzen. Und so lagen die Stärken der Episode für mich vielmehr darin, wie man die Ereignisse hier dafür nutzt, Rommie bewusst zu machen, dass die Crew der Andromeda nicht ewig leben wird. Die daraus resultierenden, ruhigen Momente – insbesondere das abschließende Gespräch zwischen Rommie und Dylan – waren für mich dann auch die eigentlichen Highlights von "Eintagsfliegen".

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © The Sci-Fi Channel)







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