Secret Invasion - 1x04: Geliebt
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: Beloved
Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 12. Juli 2023
Drehbuch: Brian Tucker
Regie: Ali Selim
Besetzung: Samuel L. Jackson als Nick Fury, Ben Mendelsohn als Talos, Cobie Smulders als Maria Hill, Emilia Clarke als G'iah, Don Cheadle als Rhodey, Nisha Aaliya als Raava, Kingsley Ben-Adir als Gravik, Killian Scott als Pagon, Charlayne Woodard als Priscilla, Samuel Adewunmi als Beto, Katie Finneran als Rosa, Dermot Mulroney als Ritson, Michael Keogh als SAS Officer #1, Richard Teverson als Chief of Staff u.a.

Kurzinhalt: G'iah hat sich vor dem Treffen mit Gravik der Extremis-Behandlung ausgesetzt, und so den Schuss überlebt. Sie lässt nun New Skrull – wo sie hoffte, eine neue Heimat unter ihresgleichen gefunden zu haben – hinter sich, und trifft sich mit ihrem Vater. Doch auch dieser gibt ihr nicht das, was will sie will und braucht. Der falsche Rhodes trifft sich indes mit Varra in einer Kirche, wo er ihr den Auftrag gibt, ihren Ehemann Nick Fury zu töten. Dieser hatte ihr gegenüber einen Verdacht, und sie deshalb abgehört. In ihrem gemeinsamen Zuhause kommt es zur unweigerlichen Konfrontation. Gravik bereitet indes ein Attentat auf den US-Präsidenten vor, der sich gerade in England befindet, um Friedensgespräche mit Russland zu führen. Die Angreifer geben sich als russische Soldaten aus; so will Gravik endgültig für den dritten Weltkrieg – und die Auslöschung der Menschheit – sorgen, auf dass die Skrull die Erde daraufhin für sich beanspruchen können…


Review: Episodenbild (c) Disney+ "Geliebt" hat mir von den bisherigen "Secret Invasion"-Folgen am besten gefallen – wobei man an der Wertung schon sieht, dass auch diese von mir nicht überschwänglich aufgenommen wurde. Hauptverantwortlich für den positiveren Eindruck war die starke Szene zwischen Nick Fury und seiner Frau Varra in deren Haus. Nicht falsch verstehen: Auch diese war nicht das, was sie hätte sein können. Wir haben die beiden letztendlich nur in den beiden Flashbacks in der letzten und dieser Folge als glückliches Paar gesehen; zusammen kommt das auf maximal fünf Minuten (wenn überhaupt); zumindest ein bisschen mehr Zeit verbringen wir mit ihnen in der Gegenwart, wo sie sich jedoch schon entfremdet haben, und dementsprechend jetzt nicht unbedingt ein Paar zeigen, mit dem man mitfiebern würde. Würden wir Zuschauer Varra schon länger kennen, und hätten wir die Entwicklung ihrer Beziehung im Laufe der Jahre miterlebt, hätte die Konfrontation hier natürlich nochmal um einiges stärker gewirkt.

Und doch: Bislang war diese Szene für mich definitiv das Highlight der Serie. Der Dialog war – nicht zuletzt aufgrund des netten Rückgriffs auf die anfängliche Szene im Pariser Restaurant aus glücklicheren Tagen (nämlich unmittelbar nach dem ersten "Avengers"-Film) – sehr gut geschrieben, von Samuel L. Jackson und Charlayne Woodard famos gespielt, von Ali Selim packend inszeniert, und von Kris Bowers' Musik atmosphärisch untermalt. Und nicht zuletzt profitierte der Moment auch davon, dass man zwar natürlich wusste, dass Nick Fury hier nicht sterben würde – davon abgesehen aber praktisch alles möglich war. Angefangen dabei, dass sie ihn verletzt, dass er sie erschießt – oder aber eben, wie es letztendlich passiert ist, dass beide die Entscheidung treffen, ihre Beziehung an oberste Stelle zu setzen, und bewusst danebenschießen. Eine weitere gute Szene folgt kurz darauf, nämlich wenn Fury den falschen Rhodey aufsucht – der Varra auf ihn angesetzt hat. Im Verlauf des Gesprächs macht Nick deutlich, dass er weiß, dass es sich bei Rhodey um einen von Gravik angesetzten Skrull-Agenten handelt; dieser wiederum droht ihm damit, die Aufzeichnungen, die zeigen, wie Gravik in Furys Gestalt Maria Hill erschießt, an die Medien zu spielen. Vermeintlich ein Patt – letztendlich ging es aber ohnehin in erster Linie darum, ihm den flüssigen Tracker zu verabreichen, um den Anschlag auf den US-Präsidenten zu vereiteln. Dies gelingt zwar – doch der Preis dafür ist hoch. Nachdem er sich zuvor noch mit seiner Tochter G'iah getroffen hat, gibt Talos hier nun sein Leben, um Präsident Rixon zu retten. Und auch, wenn Gravik dies vor Furys Augen macht, diente dies wohl (im Gegensatz zum Tod von Maria Hill in der ersten Folge) dafür, Motivation nicht für Nick, sondern vielmehr für G'iah zu liefern. Schade fand ich es um Ben Mendelsohn trotzdem – was jedoch nur für ihn und die Rolle spricht (weil nichts ist schlimmer, als wenn einen der Tod einer Figur nicht juckt).

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ "Geliebt" war nun die erste "Secret Invasion"-Folge, die zumindest über eine durchschnittliche Wertung hinausgekommen ist. Zu verdanken war das in erster Linie der starken Szene zwischen Nick Fury und Varra im Haus, als die beiden scheinbar vor haben, den jeweils anderen zu erschießen. Hätten wir ein bisschen mehr von ihnen als glückliches Ehepaar gesehen, hätte der Moment zwar noch stärker gewirkt, aber wenn es schon mal eine Szene gibt, die mich – dank des Drehbuchs, der Performances, der Regie und der Musik – mitzureißen vermochte, muss ich mich nicht auch noch übermäßig beschweren. Aber auch Furys Gespräch mit dem falschen Rhodey war nett. Und das Finale bot dann wieder mal ein bisschen Action, und vor allem auch einen tragischen Ausgang des Geschehens. Daran, dass das alles sehr 08/15 wirkt, und ich zudem nicht zuletzt aufgrund der kurzen Spielzeit der Folge wieder mal den Eindruck hatte, dass das keine sechsteilige Miniserie hätte sein müssen, konnte aber auch "Geliebt" (wieder) nichts ändern.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Disney+)







Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar: