Star Trek: Strange New Worlds - 2x06: Wo Worte fehlen
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Episodenbild (c) Paramount+

Originaltitel: Lost in Translation
Episodennummer: 2x06
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 20. Juli 2023 (Paramount+)
Erstausstahlung D: 20. Juli 2023 (Paramount+)
Drehbuch: Onitra Johnson & David Reed
Regie: Dan Liu
Stammbesetzung: Anson Mount als Captain Christopher Pike, Ethan Peck als Lieutenant Spock, Jess Bush als Nurse Christine Chapel, Christina Chong als La'an Noonien-Singh, Celia Rose Gooding als Ensign Nyota Uhura, Melissa Navia als Lt. Erica Ortegas, Babs Olusanmokun als Dr. Joseph M'Benga, Rebecca Romijn als Una Chin-Riley.
Gaststars: Paul Wesley als James T. Kirk, Bruce Horak als Hemmer, Dan Jeannotte als George Samuel Kirk, Michael Reventar als Ramon, Carol Kane als Pelia, Alex Kapp als USS Enterprise Computer u.a.

Kurzinhalt: Am Rande des von der Föderation erforschten Weltraums soll die Balavi-Station in Kürze in Betrieb genommen werden. Diese soll Deuterium vom Weltraumnebel rund um sie herum abbauen, und so quasi als Nachschubdepot dienen, bevor die Sternenflottenschiffe in den unbekannten Raum vordringen. Doch zuletzt gab es auf der Station ein paar technische Probleme, weshalb Una und Pelia hinüberfliegen, um dafür zu sorgen, dass der Deuteriumabbau pünktlich starten kann. Auch die U.S.S. Farragut ist Teil dieser Bemühungen – und so kommt es zum Wiedersehen (bzw. aus seiner Sicht dem ersten Treffen) zwischen La'an Noonien-Singh und James T. Kirk. Dieser wird jedoch schon bald damit beschäftigt sein, einem anderen Crewmitglied zur Seite zu stehen. Denn seit ihrer Ankunft im System – wo die Enterprise auch gleich Deuterium aus dem Nebel aufgenommen hat – wird Nyota Uhura von grauenerregenden Visionen rund um Tod und Verlust gequält. So sieht sie u.a. den toten Hemmer, aber auch das Shuttle, mit dem ihre Eltern abgestürzt sind. Während M'Benga Halluzinationen aufgrund einer Deuterium-Vergiftung diagnostiziert, ist Uhura vielmehr zunehmend davon überzeugt, dass irgendjemand – oder etwas- versucht, mit ihr Kontakt aufzunehmen…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Paramount+ Zuerst einmal: Das mit mir und Firk (= "fake Kirk"; so werde ich Paul Wesleys Interpretation der Figur von jetzt an nennen) wird nichts mehr, weshalb auch diese Episode von seiner Anwesenheit nicht wirklich profitieren konnte. Abseits seiner Performance muss ich jedoch sagen, dass mir die Idee, hier zu Gesicht zu bekommen, wie er sowohl Uhura als natürlich insbesondere auch Spock das erste Mal kennenlernte, schon gut gefallen hat. Rein vom Gedanken her war die letzte Szene mit ihnen in der Bar somit wirklich überaus nett. Schade ist dieser Knackpunkt insofern, als ich Ethan Peck als Spock wirklich super finde. Er trifft die Figur aus meiner Sicht absolut perfekt, und hat mittlerweile für mich selbst Zachary Quintos ebenfalls sehr gute Interpretation in den Kelvin-Filmen abgelöst. Und auch wenn ich wie gesagt im Hinblick auf die Romanze mit Chapel skeptisch bin und bleibe, so muss ich zugleich gestehen, dass ihr gemeinsames Schachspiel – nicht zuletzt aufgrund solcher Doppeldeutigkeiten wie "Your move" – mein Highlight der Folge war (ja, sogar noch vor dem Aufeinandertreffen von Kirk und Spock am Ende). Allerdings macht seine tolle Leistung in der Rolle Paul Wesleys Scheitern für mich nur umso offensichtlicher; wenn ich auch gestehen muss, dass er mir hier zumindest eine kleine Spur besser gefallen konnte als bei seinen ersten beiden Auftritten.

Was die Haupthandlung der Episode betrifft, diese litt in meinem Fall vor allem an einem Problem: In dem Moment, wo Uhura den Zombie-Hemmer sieht, wusste ich, was los ist – und musste daraufhin rund vierzig Minuten warten, bis die Figuren (die immerhin, im Gegensatz zu mir, die Sternenflottenakademie absolviert haben) auch endlich dahinterkommen. Das drückte den Unterhaltungswert der Episode leider doch ordentlich nach unten. Es hilft auch nicht, dass ich diese Episoden, wo ein Crewmitglied ganz offensichtlich irgendetwas Außergewöhnliches durchlebt, und niemand ihm oder ihr glauben will, echt leid bin. Ich mein, da diagnostiziert M'Benga tatsächlich eine Halluzination? Niemand von der Enterprise-Crew zieht auch nur in Erwägung, dass hier etwas anderes vor sich gegen könnte. Das fand ich nicht nur schwach, sondern schon richtiggehend konstruiert. Weil so bleibt als einzige Person, die gewillt ist, ihr zu glauben und damit zu helfen, eben just Firk übrig. Doch selbst mit seiner Hilfe dauert es mir einfach entschieden zu lange, bis Uhura endlich erkannt hat, was hier vor sich geht. Und selbst dann wollte der Funke bei mir nicht mehr überspringen. So fand ich es extrem unplausibel, dass es nicht möglich sein soll, die Station auszuschalten, sondern man sie vernichten muss (und das schadet den Wesen, die im Nebel leben, nicht?!). Und warum gibt just Uhura den dazugehörigen Abschlussbefehl? Müsste der nicht von Pike kommen? Und wieso Uhura und der andere arme Kerl die einzigen waren, mit denen die Wesen Kontakt aufgenommen haben, wurde aus meiner Sicht auch nie ausreichend (und plausibel) aufgeklärt. Last but not least war mir auch "Wo Worte fehlen" – New Trek-typisch – zu sehr auf die Emotionen, und zu wenig auf das zugrundeliegende Rätsel fokussiert. Wie gesagt, das ist reine Geschmackssache; ich verstehe allen, denen Old Trek zu trocken war. Ich zog das gegenüber den ständigen Gefühlsduseleien hier aber halt (deutlich) vor. Trotz dieser Kritikpunkte geht sich sowohl aufgrund der zuvor erwähnten Höhepunkte, der netten Betrachtung von Uhuras Persönlichkeit und Vergangenheit (ihre Visionen des Shuttleabsturzes ihrer Eltern fand ich durchaus heftig), als auch dem angenehm hilfreichen und sie unterstützenden Firk, zumindest noch eine durchschnittliche Wertung aus.

Fazit: Episodenbild (c) Paramount+ Es ist weniger, dass mir Paul Wesleys Interpretation der Figur mittlerweile besser gefällt, als wohl vielmehr, dass ich mich mit jedem weiteren Auftritt von ihm unweigerlich damit abfinde, dass dies halt ein (aus meiner Sicht gänzlich) anderer Kirk ist (weshalb ich ihn eben Firk nenne). Im Gegensatz zu "Die Kunst der Gnade" (wo sich der Vergleich ja einfach aufdrängte), aber auch "Morgen und morgen und morgen", hatten daher die Szenen mit ihm insofern einen gewissen Charme, als ich es interessant fand, zu sehen, wie er Uhura und schließlich auch Spock kennengelernt hat. Momente, die aber natürlich mit einem Darsteller, dem es ähnlich gut gelingt, die Essenz der Figur einzufangen, wie es Ethan Peck bei Spock vermag, nochmal um einiges besser wirken würden. Trotzdem, die Stärke von "Wo Worte fehlen" lag für mich letztendlich in eben solchen Momenten – darunter auch Uhuras Visionen vom Shuttleunglück ihrer Familie, sowie das 3D-Schachspiel von Spock und Chapel – denn in der Story. Die litt nämlich darunter, dass ich noch vor dem Intro wusste, was hier los ist. Den Figuren rund vierzig Minuten dabei zuzuschauen, bis sie endlich ebenfalls draufkommen, war nun wirklich nicht besonders unterhaltsam.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Paramount+)







Kommentare (2)
RSS Kommentare
1. 25.07.2023 19:20
 
FIRK! Der Hammer! :grin 
 
Ich liege hier gerade auf dem Boden bei der Vorstellung einiger Klassikerszenen, in denen dieser Name statt des Originals benutzt wird. Beispielsweise die Forderung nach Auslieferung des Renegaten durch den klingonischen Botschafter in Star Trek IV, von Khan ganz zu schweigen. 
 
Made my day! :zzz
 
Der Frosch
2. 31.07.2023 16:56
 
Bin diesmal mit der Antwort etwas spät dran, sorry, wollt mich aber fürs Lob bedanken - freut mich, dass ich deinen Tag aufheitern konnte! :)
 

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