Die Abenteuer des Brisco County Jr. - 1x04: Im Herzen der Revolution
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Episodenbild (c) Warner Bros. Television

Originaltitel: Brisco in Jalisco
Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 17. September 1993
Erstausstrahlung D: 07. Dezember 1994
Drehbuch: Carlton Cuse
Regie: James A. Contner
Besetzung: Bruce Campbell als Brisco County Jr., Julius Carry als Lord Bowler, Christian Clemenson als Socrates Poole, Kelly Rutherford als Dixie Cousins, John Pyper-Ferguson als Peter Hutter, Paul Brinegar als Francis Kilbride, Robert Fuller als Kenyon Drummond, Michael DeLorenzo als Emilio Pena, Miguel Pérez als General Zaca, Marco Rodríguez als Aguerro, Scott Lincoln als Gambler, Frank Roman als Pablo, Alberto Vazquez als Soldier, Miraida Rios als Peasant, Emilio Rivera als Federale u.a.

Kurzinhalt: Die Bly-Gang steht in Verdacht, eine Waffenlieferung abgefangen und gestohlen zu haben. Man vermutet, dass sie auf dem Weg nach Mexico sind, um sie an General Zaca zu verkaufen – der sich gerade mit einer von Emilio Pena angeführten Revolution konfrontiert sieht, und die Waffen somit gut gebrauchten könnte, um diese niederzuschlagen. Brisco County Jr. kennt Zaca von früher. In Begleitung von Socrates Poole bricht er nach Mexico auf, um den General zur Rede zu stellen. Dabei kommt es zum unerwarteten Wiedersehen mit Dixie Cousins, die zwar ein Gast von Zaca ist, in Wahrheit aber die Revolution unterstützt. Mit ihrer Hilfe will es der Revolution gelingen, die Waffenlieferung abzufangen, und diese zu stehlen, bevor sie General Zaca kaufen kann. Doch eigentlich sollen Brisco und Socrates dafür sorgen, dass die Waffen weder der einen noch der anderen Partei in die Hände fallen…


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Television In "Im Herzen der Revolution" wird nun die Figur von Dixie Cousins leicht uminterpretiert. War sie im Pilotfilm eher eine Gegenspielerin von Brisco, entschied man sich – wohl aufgrund der offensichtlichen Chemie zwischen Bruce Campbell und Kelly Rutherford, die in ihren gemeinsamen Szenen (im Gegensatz zu jenen mit der wohl ursprünglich als "love interest" gedachten Anne Tremko in der Rolle von Professor Wickwires Tochter Amanda) den Fernseher zum Glühen brachten. Eben daran setzt man hier an; so necken sie sich zwar auch hier von Anfang an, im Gegensatz zu "Die Kugel die Macht" wird hier aber rasch deutlich, dass dieses ihr gegenseitiges Interesse offenbart. Und, natürlich: Da sich der Held der Serie nicht in eine Bösewichtin verlieben darf, stellt man sie hier auch gleich um einiges sympathischer dar. So hat sie sich von Blys Gang gelöst, und steht im aktuellen Konflikt in Jalisco nicht einfach nur auf Seiten der von General Zaca unterdrückten Bevölkerung, sondern hilft den Rebellen auch aktiv. So viel Selbstlosigkeit hätte man Dixie im Pilotfilm, wo sie in erster Linie auf ihre eigenen Interessen zu schielen schien, definitiv nicht zugetraut. Eben dies ermöglicht dann aber eben die sich hier zwischen ihr und Brisco entwickelnde Romanze, die nicht zuletzt von der zuvor angesprochenen Chemie zwischen den beiden profitiert. Insofern waren ihre gemeinsamen Szenen für mich das Highlight der Episode.

Doch auch in einer zweiten Hinsicht gibt es hier im Hinblick auf den Pilotfilm einen kleinen "Retcon". So waren die Serienmacher von John Pyper-Fergusons Darbietung als Peter Hutter so angetan, dass es ihnen im Nachhinein leid tat, ihn dort beim Duell mit Brisco sterben zu lassen. Insofern stellt sich hier nun heraus, dass der von ihm dort erlittene Bauchschuss doch nicht tödlich war. Grundsätzlich bin ich zwar jetzt nicht unbedingt der größte Freund von solchen rückwirkenden Änderungen der Kontinuität, in diesem Fall konnte ich es aber vor allem auch im Hinblick darauf, dass man seine Rückkehr immerhin selbstironisch thematisierte, verschmerzen. Und in der Tat war Pyper-Ferguson (so wenig ich mit ihm bei "Jeremiah" anfangen konnte) im Pilotfilm ein toller Widersacher für Brisco, weshalb ich den Wunsch, ihn zurückzubringen, durchaus nachvollziehen kann. Abseits dieser beiden Anpassungen im Hinblick auf den Pilotfilm gibt es bei "Im Herzen der Rebellion" jedoch wenig Auffälligkeiten. So war der eigentliche Plot rund um die gestohlenen Waffen bzw. die Revolution zwar ok, aber nicht wirklich etwas Besonderes. Bedauerlicherweise fühlte ich mich auch den Rebellen gegen General Zaca nicht ganz so verbunden, wie es der Spannung wohl zuträglich gewesen wäre. Der Humor rund ums anfängliche Schummel-Pokerspiel hat bei mir irgendwie auch nicht so recht gezündet. Und aus meiner Sicht hätte Dixie bei ihrem zweiten Auftritt ruhig einen anderen Song trällern können, als nochmal ihre Darbietung aus "Die Kugel der Macht" zu wiederholen. Gut gefallen konnte mir aber der Showdown, der nicht zuletzt mit einem – mit einer Stange Dynamit in der Hand – in Richtung Feind reitenden Brisco County Jr. auftrumpfte. Und auch die – natürlich den Serials, welche die Serie (so wie schon "Indiana Jones") wieder aufleben lassen will – Cliffhanger zwischendurch vor jeder Werbeunterbrechung hatten es mir wieder angetan (und waren in meinen Augen auch wieder effektiver als zuletzt bei "Im Reich der Amazonen"). Und neben dem Zusammenspiel von Campbell und Rutherford gefiel mir auch jenes zwischen ihm und Clemenson wieder sehr gut. Somit war, trotz einer wenig mitreißenden Story, auch bei "Im Herzen der Revolution" wieder für solide Unterhaltung gesorgt.

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. Television "Im Herzen der Revolution" profitiert in erster Linie wieder von der Chemie zwischen Brisco und Dixie. Letztere wird hier nun – nachdem man das Potential einer möglichen Romanze zwischen den beiden nach dem Pilotfilm erkannt hat – in einem deutlich sympathischeren Licht dargestellt, ohne dabei die Quintessenz der Figur zu verraten. Ihre gemeinsamen Szenen mit Brisco waren jedenfalls ganz klar das Highlight der Episode. Darüber hinaus sticht in erster Linie die Rückkehr des wie sich hier nun herausstellt eben doch nur vermeintlich in "Die Kugel der Macht" erschossenen Peter Hutter, der dort in der Tat der auffälligste Handlanger von John Bly war. Aber auch das Zusammenspiel zwischen Bruce Campbell und Christian Clemenson gefiel wieder. Die Story an sich fand ich jedoch nur bedingt interessant, oder gar spannend, und auch der Humor hat bei mir diesmal nicht immer gezündet. Der gefällige Showdown hebt "Im Herzen der Revolution" dann aber insgesamt doch noch über den Durchschnitt.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Warner Bros. Television)







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