Outer Limits - 2x18: Die Superbombe
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: The Light Brigade
Episodennummer: 2x18
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 23. Juni 1996
Erstausstrahlung D: 26. Januar 1998
Drehbuch: Brad Wright
Regie: Michael Keusch
Besetzung: Robert Patrick als Major John Skokes, Graham Greene als Chief Weapons Officer, Wil Wheaton als Cadet, Adrian Hughes als Boromir, Michael Kopsa als Engineer, Adrian Holmes als Soldier, Nathaniel DeVeaux als Captain u.a.

Kurzinhalt: Vor rund einem Jahr wurde der Soldat John Skokes von den Außerirdischen gefangen genommen. Seither wurde er befreit, und nun schließt er sich wieder aktiv dem Kampf an. Er befindet sich auf einem Schiff, dass auf dem Weg zum Heimatplaneten der feindlichen Aliens ist, und eine Superbombe an Bord hat, mit der man ihre Zivilisation auslöschen, und so die Bedrohung durch sie ein für alle Mal beseitigen will. Doch nach dem Sprung in den Raum des Feindes werden sie angegriffen, und ihr Schiff schwer beschädigt. Nur eine Handvoll Offiziere überleben, darunter ein Kadett, sowie der Leiter der Waffenabteilung, der auch für den Abschuss der Bombe hauptverantwortlich ist. Ein radioaktives Leck an Bord bedeutet zwar, dass niemand von ihnen überleben wird. Vielleicht bleibt ihnen aber gerade noch genug Zeit, um den Feind einen vernichtenden Schlag zu versetzen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Normalerweise ist "Outer Limits" ja eine Anthologieserie mit voneinander unabhängigen Episoden. Bereits im Finale der ersten Staffel hatte man mit dieser Tradition gebrochen – wenn auch a) wenig überzeugend und b) vermeintlich weniger aus kreativen denn finanziellen Gründen, da man mit der Clip-Show das zuvor zu viel ausgegebene Geld wieder hereinbringen wollte. "Die Superbombe" ist nun allerdings das erste Mal, dass man direkt auf eine frühere Episode Bezug nimmt, und ein Sequel zu dieser präsentiert – im vorliegenden Fall zu "Krieg der Planeten". Besagte Folge habe ich kurioserweise besser in Erinnerung, als mein damaliges Review vermuten lässt; ja, inhaltlich war die Episode ein bisschen dünn, und den Twist sah ich leider Lichtjahre voraus, aber von der Stimmung her zählte die sicherlich zu den bisherigen Highlights der Serie, und besetzungstechnisch bzw. schauspielerisch fand ich sie auch hervorragend. Spannend: Zwei Punkte davon kann ich größtenteils auch wieder auf "Die Superbombe" anwenden, während ich zwei anderen jeweils genau umgekehrt sehe.

Um euch nicht auf die Folter zu spannen: Auch diesmal fand ich den Twist sehr offensichtlich. Skokes kam mir früh verdächtig vor (nicht zuletzt, da er von der Strahlung nicht so stark betroffen zu sein scheint, wie die anderen), und spätestens, wenn man die Bombe dann wirklich zündet, hätte ich viel Geld darauf gewettet, dass statt des außerirdischen Planeten vielmehr die Erde das Ziel ist. Insofern gilt auch hier wieder: Die angedachte schockierende Wirkung hat diese abschließende Wendung bei mir leider völlig verfehlt. Dafür fand ich die Episode inhaltlich ein bisschen interessanter als "Krieg der Planeten", wo sich diesbezüglich, so ehrlich muss man sein, nicht viel getan hat. Die Idee einer solchen Mission als letzte Hoffnung der Menschheit, und dass die betreffenden Männer diese nicht überleben werden, schuf eine packende Ausgangssituation, die mich dazu animierte, mich mit den Figuren zu identifizieren. Dies gilt natürlich insbesondere für den Kadetten, der wohl auch in erster Linie als unser Bezugspunkt gedacht war. Und einzelne Elemente, die im Verlauf der Episode etwas problematisch wirkten – wie die Auszüge aus Tennysons Gedicht "Attacke der Leichten Brigade", die hier drohen, eine kriegsverherrlichende Note zu bekommen – werden durch das Ende auf perfekte Art und Weise konterkariert. Eben, weil die Soldaten auf dem Schiff nicht etwa zu Helden, sondern auf tragischste Art und Weise scheitern. Demgegenüber konnte "Die Superbombe" an den ersten Teil allerdings im Hinblick auf die düstere Atmosphäre, trotz der tristen Ausgangssituation, zu keinem Zeitpunkt anknüpfen. Was die Besetzung betrifft, halten sich beide Episoden ansatzweise die Waage; zwar ist Wil Wheaton kein adäquater Ersatz für Nicole de Boer, und hat mich sein Schauspiel auch hier wieder nur bedingt überzeugt, dafür hat man mit Graham Greene (und Adrian Holmes, dem neuen Robert April, in einer Minirolle) noch ein weiteres bekanntes Gesicht im Gepäck. An die großartige Dynamik zwischen Patrick und de Boer kam die Besetzung hier allerdings leider nicht heran.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Die direkte Fortsetzung zu "Krieg der Planeten" zwang mich dazu, diese im Rückblick neu zu bewerten, und nachträglich um immerhin einen halben Punkt aufzuwerten. Denn auch wenn ich "Die Superbombe" inhaltlich überlegen fand, aber was die Spannung, die Dynamik zwischen den Figuren, und insbesondere die bedrückende Stimmung betrifft, war diese der Fortsetzung doch knapp überlegen. Was beide teilen, ist, dass ich den Twist auch in diesem Fall wieder sehr vorhersehbar fand, und er somit seine schockierende Wirkung bei mir nicht ausspielen konnte. Grundsätzlich sticht die Idee, bei "Outer Limits" – die sonst ja aus voneinander unabhängigen Geschichten besteht – ein Sequel zu einer vorangegangenen Episode zu präsentieren, aber durchaus positiv, und als willkommene Abwechslung, hervor, und punktete "Die Superbombe" nicht zuletzt damit, wie sie die zuvor dominierenden kriegsverherrlichenden Töne durch den tragischen Ausgang auf effektive Art und Weise untergräbt, da alle an Bord letztendlich nicht einfach nur für nichts sterben, sondern noch dazu den Untergang ihrer eigenen Welt herbeiführen.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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