House of the Dragon - 1x04: Der König der Meerenge
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Episodenbild (c) HBO

Originaltitel: King of the Narrow Sea
Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 11. September 2022 (HBO)
Erstausstrahlung D: 11. September (Sky)
Drehbuch: Ira Parker
Regie: Clare Kilner
Besetzung: Paddy Considine als Viserys I Targaryen, Matt Smith als Prince Daemon Targaryen, Rhys Ifans als Ser Otto Hightower, Milly Alcock als Princess Rhaenyra Targaryen, Fabien Frankel als Ser Criston Cole, Emily Carey als Queen Alicent Hightower, Sonoya Mizuno als Mysaria, Graham McTavish als Ser Harrold Westerling, Jefferson Hall als Ser Tyland Lannister, Gavin Spokes als Lord Lyonel Strong, David Horovitch als Grand Maester Mellos, Bill Paterson als Lord Lyman Beesbury, Ryan Corr als Ser Harwin 'Breakbones' Strong, Chris David Storer als Lord Humfrey Bracken, Gabriel Scott als Jerrel Bracken, Alfie Todd als Willem Blackwood, Toby Dixon als Lyseni Boy, Jonathan Jaynes als Theatre Player, Samuel Sargent als Vendor in Marquee, Clea Martin als Royal Handmaiden, Paul Leonard als Lord Beric Dondarrion, Ben Dilloway als Ser Soren, Philip Young als Silk Street Drunkard, Julian Lewis Jones als Lord Boremund Baratheon u.a.

Kurzinhalt: Rhaenyra trifft einen Bewerber um ihre Hand nach dem anderen, doch noch will sie keiner von ihnen so richtig überzeugen. Indes kehrt Daemon Targaryen nach seinem Erfolg an den Trittsteinen nach King's Landing zurück, wo sich er und sein Bruder Viserys öffentlich versöhnen. Eines Nachts lockt er dann Rhaenyrs aus dem Schluss, um ihr das Nachtleben von King's Landing zu zeigen. Dabei besuchen sie unter anderem auch ein Freudenhaus. Überwältigt von der lustvollen Stimmung um sie herum, beginnen sich die beiden zu küssen – und werden dabei von jemandem gesehen, der dies Otto Hightower, der Hand des Königs, berichtet. Dieser informiert am Tag darauf Viserys, wobei Königin Alicent beim Gespräch mithört, und ihre Stieftochter – und ehemals beste Freundin – zur Rede stellt…


Review: Episodenbild (c) HBO Inzest spielt ja seit der allerersten Episode bei "Game of Thrones" immer wieder mal eine Rolle. Da will natürlich auch der Ableger nicht hintanstehen. Dabei sei positiv festgehalten, dass man die Szene im Freudenhaus hier im Verlauf der ersten Staffel insofern sehr gut vorbereitet hat, als bei den bisherigen Gesprächen zwischen Daemon und Rhaenyra immer ein gewisses Knistern zu spüren war. Zwischen Milly Alcock und Matt Smith stimmt auch ganz offensichtlich die Chemie (ganz im Gegensatz zu Emilia Clarke und Kit Harington – was ja zu den zahlreichen Kritikpunkten der letzten beiden Staffeln zählte). Ein ähnlicher Schockfaktor wie damals bei Cersei und Jamie wollte sich bei mir zwar – trotz des hier noch hinzukommenden Altersunterschieds – nicht einstellen, ein gewisses "Iiiih!" konnte ich mir aber zugegebenermaßen nicht verkneifen. Vor allem aber fand ich diesen Moment in zweifacher Hinsicht spannend. Einerseits, da sich mir die Frage nach Daemons Motivation stellte. Fühlt er sich seiner Nichte wirklich hingezogen, oder versucht er nur, so doch noch an den Thron zu gelangen? Und andererseits natürlich mit dem Nachspiel dieser Begegnung.

Diese sind zuerst einmal erotischer Natur: Rhaenyra, noch erregt von ihrem Techtelmechtel mit ihrem Onkel, ruft Ritter Criston (dass sie auf diesen ein Auge geworfen hat, wurde nicht zuletzt in der letzten Episode offensichtlich) zu sich ins Gemach. Die nachfolgende Sexszene war überaus geschmackvoll und erotisch inszeniert – und stand damit im starken Kontrast zum, zumindest für die Königin, wenig lustvollen Beischlaf zwischen Viserys und Alicent. Vor allem aber droht die Lage am nächsten Morgen dann insofern zu eskalieren, als Daemon und Rhaenyra im Freudenhast gesehen wurden, und ein Informant ihre erotische Begegnung an Otto Hightower berichtet, der wiederum den König darüber informiert. Lady Alicent, die zufällig mithörte, stellt daraufhin Rhaenyra zur Rede, die im Hinblick darauf, nicht mit Daemon geschlafen zu haben, zwar voll und ganz die Wahrheit sagt, dabei allerdings das vorangehende Rumgeknutsche ebenso unterschlägt, wie dass sie sich im Anschluss mit Criston vergnügt hat (und somit nun nicht mehr unbefleckt ist). In jedem Fall glaubt Alicent Rhaenyra ihre Beteuerungen, was schließlich dazu führt, dass ihr Vater als Hand des Königs abgesetzt wird. Ich bin durchaus schon gespannt, ob die Angelegenheit damit vom Tisch ist, oder Rhaenyra für diese Anstößigkeit doch nochmal einen Preis zahlen muss. Insgesamt hat mich aber auch "Der König der Meerenge" wieder nicht übermäßig begeistert. Ich mochte die starke feministische Note, gerade auch im Hinblick auf die Rolle der Frau in dieser Welt, und den bereits erwähnten Kontrast zwischen Lady Alicent – die ihre persönlichen Bedürfnisse dem Dienst an ihrem Gemahl, und dem Königreich, unterordnet – und Prinzessin Rhaenyra, die ohne sich über mögliche Konsequenzen Gedanken zu machen ihrem Verlangen nachgibt, und ihrer Leidenschaft freien Lauf lässt. Dennoch fand ich auch "Der König der Meerenge" wieder eher interessant, als mitreißend.

Fazit: Episodenbild (c) HBO Zugegebenermaßen beginnen sich die Dynamiken zwischen den Figuren auf zunehmend spannende Art und Weise zu entwickeln. Trotzdem will es dem Geschehen bislang nicht so recht gelingen, mich zu packen. Dies galt auch wieder für "Der König der Meerenge", auch wenn es durchaus neuerlich ein paar starke Momente gab, es mir die starken feministischen Töne durchaus angetan hatten, und ich insbesondere die weitere Entwicklung von Rhaenyra – beeinflusst von ihrem Onkel Daemon – interessant fand; insbesondere auch im Kontrast zu Königin Alicent. Trotzdem tat sich mir auch bei dieser Episode wieder zu wenig, gerade auch im Vergleich zum Vorgänger "Game of Thrones". Vielleicht funktioniert das ja besser, wenn man die Vorlage kennt, und dementsprechend schon weiß, worauf das alles hinsteuert. Und zugegebenermaßen war auch "Der König der Meerenge" wieder weder schlecht noch langweilig. Noch (?) hält sich meine Begeisterung im Hinblick auf "House of the Dragon" aber halt leider doch eher in Grenzen.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 HBO)








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