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Episodennummer: 2x04
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 22. Oktober 2001
Erstausstrahlung D: 29. Mai 2002
Drehbuch: Emily Skopov
Regie: Richard Flower
Besetzung: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka Valentine, Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Laura Bertram als Trance Gemini, Brent Stait als Rev Bem, Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper, Lexa Doig als Andromeda Ascendant, William B. Davis als Professor Logitch, Anne Marie DeLuise als Major Whendar, Antonio Cupo als Lieutenant Gadell u.a.
Kurzinhalt: Seit kurzem werden die Frachter der Inari angegriffen. Da diese nur Düngemittel transportieren, und die Inari nicht wüssten, dass sie über irgendwelche Feinde verfügen, bitten sie Dylan Hunt und sein neues Commonwealth um Hilfe. Dieser stellt ihnen daraufhin die Andromeda zur Verfügung, um die Angreifer zu identifizieren und auszuschalten. Auf Wunsch der Anführerin der Inari bleibt Trance indes auf dem Planeten zurück – angeblich in der Hoffnung, dass wenn die Wissenschaftler mehr über sie erfahren, sich so die zunehmend xenophoben Tendenzen der Bevölkerung eindämmen ließen. In Wahrheit geht es ihnen vielmehr darum, mehr über Trances Herkunft an sich zu erfahren – hat doch einst ein anderes Mitglied ihres Volkes auf ihrem Planeten einiges an Schaden angerichtet. Was als freundliche Befragung, geführt von Professor Logitch beginnt, mündet schließlich in einem brutalen Verhör, mit dem dieser Trances wahrer Natur auf den Grund gehen will. Die Crew der Andromeda findet indes den Grund für die Angriffe heraus – und damit auch, dass die Inari längst nicht so unschuldig sind, wie sie tun…
Review (kann Spoiler enthalten):
Beginnen wir mit der Nebenhandlung rund um die Angriffe auf die Frachter. Es ist ziemlich früh klar, dass die Inari im Hinblick darauf nicht die ganze Wahrheit sagen; selbst der sonst so vertrauensvolle Dylan Hunt weist ja darauf hin, dass er das Gefühl hat, dass die Inari etwas verbergen. Zuerst dachte ich, sie hätten die Frachterangriffe nur als Ausrede inszeniert, während Trance auf ihrem Planeten verhört wird. Die tatsächliche Auflösung konnte mir dann allerdings ebenfalls sehr gut gefallen, angefangen beim Grund für die Überfälle auf die Frachter, über das Design der Pyrianer (wenn dieses auch ein bisschen an den Nakaleen-Fresser aus "Babylon 5" erinnerte) und ihrem Schiff, bis hin zur Tatsache, dass sich Captain Hunt hier wieder einmal einem überlegenen Gegner gegenübersieht den er überlisten muss. Überraschend war für mich zudem die Offenbarung, dass Dylan Harper im abgesperrten Maschinenraum Novabomben bauen lässt. Ein paar amüsante Momente, wie Bekas Wehklagen, dass immer ihre arme Maru für Selbstmordmissionen herhalten bis, bis hin zur coolen "2001"-Referenz, werteten den Handlungsstrang dann noch einmal zusätzlich auf.
Der Schwerpunkt von "Der Informant" lag aber natürlich ganz klar bei den Ereignissen auf ihrem Heimatplaneten, wo Trance Gemini, ihrer vermeintlich freundlichen Einladung folgend, schließlich von Professor Logitch (der "Akte X"-Raucher William B. Davis mal wieder in einer zwielichtigen Rolle) verhört und gefoltert wird. "Andromeda" deutet nun schon länger an, dass hinter dem freundlich-purpurnen Äußeren mehr steckt, als das Auge sieht. Man nehme nur die Episode "Planet der Verdammten", wo es ihr gelungen ist, den Standort jenes Planeten ausfindig zu machen, auf dem Dylan und Rommie gefangen gehalten wurden. Oder auch "Erzwungene Einsichten", wo sie Dylan bei der Flucht aus dem Gefängnis half. "Der Informant" greift dies nun wieder auf, und liefert ein paar neue interessante Hinweise, jedoch ohne definitive Antworten auf die offenen Fragen zu liefern. Meine Vermutung geht dabei in Richtung eines Q-artigen Wesens (dazu würden auch die Erfahrungen der Inari mit ihrem "Bruder" passen, der dem Q aus "Star Trek" nicht unähnlich zu sein scheint – immerhin hat er mal eben einfach so zum Spaß auf dem Planeten einen Bürgerkrieg angezettelt), wobei Trance selbst am Ende die Idee ins Spiel bringt, sie könnte quasi der Teufel sein. Eine Behauptung, die sie mit einem ziemlich fiesen Lächeln derart gut unterstreicht, dass man geneigt ist, ihr zu glauben – und ich zum ersten Mal im Verlauf der Serie dabei war, Furcht vor ihr zu empfinden. Das hat Laura Bertram echt sehr gut gespielt – was letztendlich für die ganze Folge gilt. Ihre Interaktionen mit Professor Logitch waren zudem sehr gut geschrieben, und warteten mit einigen wirklich schönen Zitaten (wie z.B. "Almost no one gets to live the life they planned for themselves" – wie wahr!) auf. Zudem gefiel mir die Erkenntnis, dass das andere Wesen aus Trances Volk mit dem Bürgerkrieg auch indirekt für den aktuellen Drogenhandel verantwortlich ist. Das Gespräch mit Dylan, wo dieser erkennen lässt, dass er weiß, dass sie ein Geheimnis verbirgt, ihm dies letztendlich aber egal ist, weil er ihr vertraut, sorgte dann für einen netten Abschluss.
Fazit:
"Der Informant" war eine rundum gelungene Folge. Bereits alles bezüglich der Angriffe auf die Frachter der Inari hatte es mir angetan, wobei neben der Auflösung, was es damit auf sich hat, insbesondere das Design der Aliens und ihrer Schiffe hervorstach. Der eine oder andere amüsante Kommentar, sowie die nette "2001"-Referenz, lockerten zudem das Geschehen auf. Noch stärker war jedoch der Handlungsstrang auf dem Heimatplaneten der Inari, wo Trance festgehalten, verhört und gefoltert wird. Mit der Offenbarung rund um den üblen Machenschaften eines anderen ihres Volkes bietet sich nicht nur eine nette thematische Überschneidung zur Storyline rund um die Frachterangriffe. Man bot uns zudem wieder einige faszinierende Andeutungen im Hinblick auf Trance' wahre Natur – jedoch ohne diesbezüglich eine eindeutige Antwort zu geben. Der Auftritt des "Rauchers" William B. Davis sowie die fantastische Leistung von Laura Bertram werteten die Episode dann noch einmal zusätzlich auf.
Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © The Sci-Fi Channel)
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