House of the Dragon - 1x03: Der Zweite seines Namens
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Episodenbild (c) HBO

Originaltitel: Second of His Name
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 04. September 2022 (HBO)
Erstausstrahlung D: 04. September (Sky)
Drehbuch: Gabe Fonseca & Ryan J. Condal
Regie: Greg Yaitanes
Besetzung: Paddy Considine als Viserys I Targaryen, Matt Smith als Daemon Targaryen, Rhys Ifans als Ser Otto Hightower, Steve Toussaint als Lord Corlys Velaryon, Milly Alcock als Princess Rhaenyra Targaryen, Fabien Frankel als Ser Criston Cole, Emily Carey als Queen Alicent Hightower, Graham McTavish als Ser Harrold Westerling, Matthew Needham als Larys 'The Clubfoot' Strong, Jefferson Hall als Lord Jason Lannister, Gavin Spokes als Lord Lyonel Strong, Ryan Corr als Ser Harwin 'Breakbones' Strong, Wil Johnson als Ser Vaemond Velaryon, Theo Nate als Ser Laenor Velaryon, Steffan Rhodri als Lord Hobert Hightower, Solly McLeod als Ser Joffrey Lonmouth, Jonny Weldon als Samwell, Daniel Scott-Smith als Prince Craghas 'The Crabfeeder' Drahar, Edward Rowe als Ser Howland Sharp, Lucy Briers als Lady Ceira Lannister, Joanna David als Lady Joselyn Redwyne, Alana Ramsey als Lady Lynesse Hightower, Thom Ashley als Brett Lannister, Oscar Salem als Ser Addam u.a.

Kurzinhalt: Mittlerweile sind ein paar Jahre vergangen, seitdem König Viserys Lady Alicent – die Tochter seiner Hand Otto Hightower – geheiratet hat, was die frühere beste Freundin von Prinzessin Rhaenyra nun plötzlich zu ihrer Mutter machte. Ein Umstand, der die Beziehung zwischen den beiden nicht unwesentlich belastet. Es hilft auch nicht, dass Alicent nur kurz darauf einen Sohn, Prinz Aegon, zur Welt bringt, und das Vorhandensein eines männlichen Erbens im Großteil des Königreichs Rhaenyras Anspruch auf den Thron in Zweifel zieht. Das Bündnis mit einem starken Partner könnte diesen wieder festigen – doch Rhaenyra scheint kein Interesse an einer Ehe zu haben, und weist alle Bewerber von sich. Zu den Feierlichkeiten zu Aegons zweiten Namenstag redet ihr Vater diesbezüglich mit ihr nochmal ein ernstes Wort. So wie es seine Pflicht war, eine zweite Ehefrau zu nehmen, so muss auch sie sich zum Wohle des Königreichs vermählen. Doch noch gibt sich Rhaenyra kämpferisch, und wimmelt ihre Verehrer ab. In den Trittsteinen führt Prinz Daemon indes auch Jahre nachdem er den Kampf mit der Triarchie aufgenommen hat immer noch die Truppen gegen den Feind – bislang jedoch ohne Erfolg. Als sich König Viserys bereit erklärt, Verstärkung zu schicken, sieht sich Daemon zu einem drastischen Schritt gezwungen…


Review: Episodenbild (c) HBO Nach einem ziemlich spektakulären Auftakt rund um Prinz Daemons – vorerst vergeblichen – Versuch, die Trittsteine einzunehmen, springt "Der Zweite seines Namens" rund drei Jahre in die Zukunft. Ich muss gestehen, noch nicht so recht zu wissen, was ich von diesen wiederholten, und in diesem Fall noch dazu ziemlich großen, Zeitsprüngen halten soll. Auf der einen Seite wirkt die Geschichte dadurch ein bisschen sprunghaft und zerfahren. "Die Ringe der Macht" wurde ja von einigen Puristen dafür kritisiert, die Ereignisse von mehreren Jahrhunderten (wenn nicht gar Jahrtausenden) auf einen kurzen Zeitraum zu komprimieren, ich finde aber, der direkte Vergleich gibt der "Der Herr der Ringe"-Konkurrenz (zumindest bislang) recht. Weil zumindest ich muss nach jedem solchen Sprung immer erst wieder in die Handlung hineinfinden. Andererseits hebt dieser erzählerische Zugang den Ableger zugegebenermaßen deutlich von der Originalserie ab. Zudem bietet die Möglichkeit, die Entwicklung einer Familie über Jahrzehnte, ja vielleicht sogar Jahrhunderte zu verfolgen auch einiges an dramaturgischem Potential. Inwiefern die Serie eben dieses ausschöpfen wird, muss sich aber natürlich erst zeigen.

In jedem Fall lag für mich auch "Der Zweite seines Namens" wieder auf dem bisherigen, soliden Niveau der ersten beiden Episoden; eine Einschätzung, die in erster Linie dem spektakulären Ausgang zu verdanken ist, wo Prinz Daemon schließlich in einem Akt der Verzweiflung den Gegner doch noch besiegt – und so sicherstellt, dass der Triumph auch wirklich ihm angerechnet wird, und nicht seinem Bruder. Eben dies war auch wieder mit imposanten Bildern erzählt, wobei ich dabei bleibe, dass mich "Die Ringe der Macht" bislang visuell mehr beeindruckt; zudem kam der entsprechende Kampf inszenatorisch an die besseren Schlachten aus "Game of Thrones" bei weitem nicht heran. Optisch mag Greg Yaitanes zwar gute Arbeit geleistet haben, die Action war allerdings nicht sonderlich packend oder gar inspiriert inszeniert. Aber auch die Musik finde ich – obwohl für sie ja wieder Ramin Djawadi verantwortlich ist – bislang sehr unauffällig; es fehlt an markanten neuen Themen, die sich ins Hirn brennen würden, wie ihm dies bei der Vorgängerserie so bestechend gelungen ist. Vor allem aber wollte es "Der Zweite seines Namens" nicht so recht gelingen, mich mitzureißen. Aus meiner Sicht nahm man sich hier für zu wenig Handlung auch zu viel Zeit, weshalb die Episode doch ziemlich vor sich hinplätscherte. Was nicht heißt, dass mich einzelne – innere und äußere – Konflikte nicht angesprochen hätten. So fand ich insbesondere die Dynamik zwischen Rhaenyra und Alicent interessant. Am meisten hatte es mir aber das Dilemma der Prinzessin angetan. Nicht zuletzt bei der Jagd hat man wieder einmal gemerkt, dass sie viel lieber eine Kriegerin (oder Drachreiterin) wäre, als einfach nur Ehefrau und Gebärmaschine für irgendeinen Lord zu spielen (wenn überhaupt, würde sie sich dafür wohl ihren Ritter auswählen). Zugleich scheint sie es aber – in typischer, machtgeiler Targaryen-Manier – gar nicht gern zu sehen, dass ihr Prinz Aegon im Hinblick auf den Thron Konkurrenz zu machen scheint. Gerade auch diesen Widerspruch fand ich spannend. Und gerade auch die Szene mit dem weißen Hirsch, der ihren inneren Konflikt visualisiert, hatte es mir angetan. Insgesamt wurde mir bei "Der Zweite seines Namens" aber doch etwas zu viel (politisch) geplappert, und zu wenig getan.

Fazit: Episodenbild (c) HBO Es ist in erster Linie der Schlacht am Ende – wenn diese auch keineswegs mit den besten entsprechenden Einlagen von "Game of Thrones" mithalten konnte, und ganz allgemein nicht sonderlich prickelnd inszeniert war – zu verdanken, dass sich auch "Der Zweite seines Namens" insgesamt gerade noch so auf die solide Wertung der ersten beiden Folgen retten konnte. Zwar mag die Episode auch abseits dieses späten Highlights nicht ohne gelungene Momente gewesen sein, wobei es mir insbesondere alles rund um Rhaenyra wieder durchaus angetan hatte. An die Zeitsprünge werde ich mich allerdings erst noch gewöhnen müssen; ich erkenne das darin schlummernde dramaturgische Potential, und es hebt die Serie deutlich von ihrem Vorgänger/Original ab. Andererseits reißt es mich halt auch immer erstmal aus der Handlung, und verleiht dieser teilweise einen etwas zerfahrenen Eindruck. In erster Linie ging mir aber bei "Der Zweite seines Namens" zu wenig – und zu langsam – weiter.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 HBO)








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