House of the Dragon - 1x02: Der Prinzrebell
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Episodenbild (c) HBO

Originaltitel: The Rogue Prince
Episodennummer: 1x02
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 28. August 2022 (HBO)
Erstausstrahlung D: 28. August 2022 (Sky)
Drehbuch: Ryan Condal
Regie: Greg Yaitanes
Besetzung: Paddy Considine als Viserys I Targaryen, Matt Smith als Daemon Targaryen, Rhys Ifans als Ser Otto Hightower, Steve Toussaint als Lord Corlys Velaryon, Eve Best als Princess Rhaenys Targaryen, Matt Carver als Laenor Velaryon, Sonoya Mizuno als Mysaria, Fabien Frankel als Ser Criston Cole, Milly Alcock als Princess Rhaenyra Targaryen, Emily Carey als Lady Alicent Hightower, Graham McTavish als Ser Harrold Westerling, Gavin Spokes als Lord Lyonel Strong, David Horovitch als Grand Maester Mellos, Bill Paterson als Lord Lyman Beesbury, Anthony Flanagan als Ser Steffon Darklyn, Nova Foueillis-Mosé als Laena Velaryon, Andrew Bicknell als Dragonkeeper Elder, Daniel Scott-Smith als Prince Craghas Drahar u.a.

Kurzinhalt: In den Trittsteinen probt die Triarchie den Aufstand: Immer wieder werden Schiffe aus Westeros überfallen, und die Seeleute abgeschlachtet, oder den Krabben zum Fraß vorgeworfen. Doch König Viserys ist zögerlich, sich auf einen Krieg mit dem Freien Städten einzulassen. Und auch vom Vorschlag seiner Tochter Rhaenyra, Drachenreiter loszuschicken, um die Rebellen anzugreifen, will er nichts wissen. Rhaenyra hadert indes mit der ihr zugedachten Rolle, wäre sie doch lieber eine Kriegerin als eine Prinzessin (oder Königin). Die Wahl jenes Ritters, der für ihren Schutz abgestellt wird, ist dann auch gleich ein kleiner Akt der Rebellion, entscheidet sie sich doch für keinen Kandidaten aus gutem Haus, sondern für jenen, der abseits von Turnieren auch schon echte Kampferfahrung gesammelt hat. Ihr Vater Viserys wird indes – ein paar Monate nach dem Tod seiner Frau – dazu gedrängt, eine neue Ehefrau zu suchen. Aus politischer Sicht würde insbesondere die Hochzeit mit seiner zwölfjährigen Nichte Laena Velaryon Sinn machen. Doch Viserys hat zunehmend eine andere Kandidatin im Auge. Prinz Daemon kündigt indes an, seine Geliebte heiraten zu wollen – und hat für seinen Nachwuchs ein Drachenei gestohlen…


Review: Episodenbild (c) HBO Gleich zu Beginn gab es für mich insofern eine positive Überraschung, als ich in der ersten Episode noch den Mangel eines klassischen Intros beklagt hatte, und ein ebensolches hier nun wieder etabliert wurde. Das war definitiv positiv; zumal man sich was die Machart betrifft an jener der "Game of Thrones"-Intros bedient, und unter anderem damit den Bezug beider Serien zueinander deutlich macht. Gleiches gilt natürlich auch für die Musik; was das betrifft muss ich allerdings sagen: So schön ich es auch fand, das eingängige Thema wieder zu hören, hätte ich es doch irgendwie besser gefunden, wenn man für "House of the Dragon" eine neue Titelmelodie komponiert hätte – wenn auch gerne mit bestimmten Anspielungen auf die "Game of Thrones"-Musik. Wobei sich natürlich insbesondere das dort von Ramin Djawadi für Daenerys Targaryen komponierte Leitmotiv als Vorlage/Inspiration angeboten hätte. Die Titelmusik einfach nur 1:1 zu recyceln, fand ich aber doch ein bisschen einfallslos.

Was die Folge an sich betrifft: Die fand ich, so wie schon den Auftakt, (nur) ok. Gut gefallen konnte mir in erster Linie jene Szene, wo sich Rhaenyra ihrem Onkel entgegenstellt. Das war wirklich stark. Davon abgesehen hat mich hier aber nicht viel begeistert, zumindest inhaltlich. Optisch stachen neben der gerade erwähnten Konfrontation zwischen Daemon und den Truppen von Viserys in erster Linie die Szenen rund um die Trittsteine hervor. Insbesondere der Auftakt, mit dem Überfall der Triarchie auf die Seeleute war ziemlich beeindruckend umgesetzt (wobei sich vorerst noch an meinem Urteil, dass "Die Ringe der Macht – auch – in dieser Hinsicht die Nase vorn hat, nichts geändert hat). Weniger wegen des Inhalts hier, als der Implikationen, was dies für die Zukunft bedeuten könnte, fand ich auch Viserys' Wahl seiner neuen Frau interessant. Hier fällt zuerst einmal auf, dass Ser Hightowers Machtpoker voll und ganz aufgegangen ist. Dies wird auch innerhalb der Familie insofern nicht unspannend, als ich das Gefühl hatte, dass sich Rhaenyra mit Laena als ihre neuer Mutter, trotz deren Alters, leichter getan hätte, als mit ihrer Freundin seit Kindheitstagen Alycent. In erster Linie sind es aber natürlich die Folgen für die machtpolitischen Verhältnisse in Westeros, die mich vermuten lassen, dass Viserys seine Entscheidung hier eines Tages zutiefst bereuen wird. Denn aus rein rationalen Überlegungen wäre die Vereinigung mit Laena wohl das Vernünftigste gewesen – was sich durchaus auch schon am Ende dieser Folge abzeichnet, als sich Lord Corlys mit Daemon verbündet (wobei mir von Beginn an klar war, mit dem er hier spricht, weshalb die Offenbarung die zumindest der Inszenierung nach gewünschte überraschend-schockierende Wirkung in meinem Fall verfehlte). Und doch ist das alles insgesamt eher interessant als mitreißend, und verfolge ich das Geschehen vor allem auch vorerst noch als neutraler Beobachter, statt so richtig mitzufiebern. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.

Fazit: Episodenbild (c) HBO "Der Prinzrebell" hatte immerhin einen wirklich starken Moment zu bieten, nämlich jenen, wo Prinzessin Rhaenyra den Truppen ihres Vaters zur Hilfe eilt, und ein Gemetzel verhindert, in dem sie sich ihrem Onkel Daemon entgegenstellt. Das war klasse. Davon abgesehen fand ich aber auch die zweite Episode von "House of the Dragon" eher mau. Diese ganzen politischen Machtspielchen haben mich bei "Game of Thrones" irgendwie mehr angesprochen; wie mir generell vorerst noch der Bezug zu den Figuren fehlt. Auf produktionstechnischer Hinsicht ist der Serie jedoch nichts vorzuwerfen, und knüpft sie nahtlos an den Vorgänger an. Sets, Landschaften, Inszenierung, schauspielerische Leistungen – all das kann sich sehen, und die Musik von Ramin Djawadi auch wieder gut hören lassen (wenn mir auch bei dieser noch ähnlich markante Themen wie die Leitmotive aus "Game of Thrones" fehlen). Vielleicht funktioniert das besser, wenn man die Vorlage schon kennt, und dementsprechend weiß, keine Ahnung. Für mich als Buchunkundiger plätschert die Handlung aber nach wie vor recht unaufgeregt vor sich hin.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 HBO)








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