Mission Erde - 2x02: Atavus
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Atavus
Episodennummer: 2x02
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 12. Oktober 1998
Erstausstrahlung D: 04. November 1999
Drehbuch: Brian Nelson
Regie: Neill Fearnley
Besetzung: Robert Leeshock Liam Kincaid Lisa Howard als Lili Marquette, Von Flores als Ronald Sandoval, Richard Chevolleau als Marcus 'Augur' Deveraux, David Hemblen als Jonathan Doors, Leni Parker als Da'an, Anita La Selva als Zo'or, Kari Matchett als Siobhan Beckett, Richard Bauer als Atavus, Ona Fletcher als Catherine Shaw, Nora Sheehan als Beat Cop, Ales Falles als Commuter, James Downing als Street Punk, Terry Harford als Police Sergeant, Matt Birman als Mugger, Anne Marie DeLuise als Suzanne u.a.

Kurzinhalt: Augur unternimmt einen Versuch, sich in das Gemeinschaftsbewusstsein der Taelons hineinzuhacken. Als ihm dies gelingt, sorgt er zugleich dafür, dass Da'an den Zugang zur Verbindung verliert. Dadurch entwickelt er sich in die frühere, ursprüngliche Form der Taelons, Atavus genannt, zurück. Ein wildes, primitives Wesen, das über das Shakarava verfügt, und auch keine Skrupel hat, andere Lebewesen zu ermorden. Aufgeteilt in zwei Teams – Kincaid und Marquette, sowie Sandoval und Beckett – nehmen die menschlichen Beschützer der Taelons die Verfolgung auf. Doch während letztere, auf Geheiß von Zo'or – der zum neuen Anführer der Taelons gewählt wurde – das Ziel verfolgen, den Atavus mit allen Mitteln auszuschalen, möchten Liam und Lili ihn möglichst lebend einfangen, in der Hoffnung, einen Weg zu finden, ihn doch wieder in die Verbindung zu integrieren und ihn so zu heilen. Und so entbrennt zwischen den beiden Teams ein Wettlauf, in deren Zuge auch die von Jonathan Doors angeführte Widerstandsbewegung in Gefahr gerät…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Den Einstieg in "Atavus" fand ich noch nicht wirklich prickelnd. Dort fragt Liam Augur nach Sex, und auf mich machte sowohl dies, Lilys Erzählungen über ihren "Sex" mit Da'an, als auch die spätere (Tanz-)Einlage rund um das im Bezaubernden Jeannie-Outfit herumtanzenden Hologramm von Lili Marquette (die arme Lisa Howard! Ich hoffe, sie konnte es zumindest mit Humor nehmen), einen sehr aufgesetzten und deplatzierten Eindruck. Keine Ahnung, ob das nur ein blöder Zufall, oder es vielleicht eine Vorgabe seitens von oben (egal ob nun Produzenten, Senderverantwortlichen usw.) für die zweite Staffel war, mehr Erotik reinzubringen, ich finde es aber jedenfalls im Kontrast zur ersten Staffel in dieser aktuellen Konzentration sehr auffällig. Aber auch, dass Sandoval und Beckett nun auf einmal doch ein paar sein sollen, hat mich überrascht. Immerhin hat er im Finale der ersten Staffel ihre Avancen noch zurückgewiesen; der Sandoval, der sich mit ihr vereint und so Liam gezeugt hat, war ja in Wahrheit Ha'gel. Insofern fragte ich mich schon, wo das auf einmal herkam.

Trotz dieser Kritikpunkte gefiel mir "Atavus" aber wieder um einiges besser als der schwache Staffelauftakt. Zu verdanken ist dies einerseits einem wirklich starken Moment, nämlich dem Gespräch zwischen Liam und Siobhan im Shuttle. Insbesondere das fast schon ironisch anmutende "If you could talk to your mother now…" vor ihr an ihn hatte es mir dabei angetan. Aber auch die Story sprach mich wieder mehr an als bei "Das Erste seiner Art". Alles rund um den aufgrund des Verlusts zur Taelon-Verbindung in einen früheren Entwicklungszustand zurückfallenden Da'an war schon nicht unspannend, insbesondere natürlich auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Ziele, die das Team Kincaid/Marquette im Vergleich zu Sandoval/Beckett verfolgen – sieht Zo'or doch in dieser Entwicklung die ideale Gelegenheit, um sich dieses alten Rivalen zu entledigen. Mit Boone an Ort und Stelle, der aus der Besetzung die engste Beziehung zu Da'an hatte, wäre es zwar noch etwas besser gewesen; nicht zuletzt, als die Verbindung zwischen Da'an und Kincaid nach so kurzer Zeit eher nur behauptet wirkt. Da jedoch auch wir als Zuseher im Verlauf der ersten Staffel eine Bindung zu Da'an aufgebaut haben, fiebert man durchaus mit. Eher enttäuschend war dann allerdings der Ausgang des Geschehens, wo man ziemlich einfallslos auf Liam Kincaid als Deus Ex Machina zurückgreifen musste. Aber auch die allerletzte Szene sehe ich eher zwiespältig. Als großer Freund von klaren Status Quo-Veränderungen war ich davon, dass hier Da'an ins Herz der Widerstandsbewegung geführt wird, zwar durchaus angetan; zumal ich es an dieser Stelle nie und nimmer erwartet hätte. Andererseits erfüllt mich dies insofern mit Sorge, als die erste Staffel ja stark vom Mysterium hinter den Taelons, und ihren wahren Absichten, gelebt hat. Falls Da'an nun ihr Verbündeter wird, hindert ihn aber eigentlich nichts mehr daran, alles auszuplaudern, und mit einem Schlag alle offenen Fragen zu beantworten. Tut er das nicht, werden sich die Autoren einen guten Grund eben dafür überlegen müssen.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Nach dem mäßigen Staffelauftakt ließ mich "Atavus" wieder etwas Hoffnung schöpfen. Zwar bin ich auch hier der Ansicht, dass es mit Boone an Kincaids Stelle noch eine Spur besser gewesen wäre (und irgendwie auch mehr Sinn gemacht hätte). Zudem war die Deus Ex Machina-Lösung rund um Liam sehr einfallslos. Und vor allem die aufgesetzt wirkenden Sex- und Erotikeinlagen empfand ich als störend. Insgesamt fand ich die Story aber wieder um einiges interessanter als zuletzt. Zudem gab es einige hervorstechende Momente wie das Gespräch zwischen Kincaid und Beckett. Und der Twist am Ende ließ mich zugegebenermaßen auch mal kurz die Luft anhalten. Etwas skeptisch bin ich nun allerdings, wie sie mit dieser Wendung umgehen werden – gerade auch was die ganzen offenen Fragen im Hinblick auf die Taelons betrifft. Das alles jetzt mit einem Schlag zu beantworten, erschiene mir bei einer Serie, die noch fast vier komplette Staffeln vor sich hat, doch eher unüberlegt; es nicht zu beantworten, würde aber wiederum mit Da'an auf ihrer Seite auch keinen Sinn machen. Ich bin gespannt – und auch ein wenig besorgt – wie sie damit umgehen werden.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Baton Broadcasting Company)







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