Andromeda - 1x22: Feinde an Bord
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Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel

Originaltitel: Its Hour Come 'Round at Last
Episodennummer: 1x22
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 14. Mai 2001
Erstausstrahlung D: 08. Mai 2002
Drehbuch: Robert Hewitt Wolfe
Regie: Allan Eastman
Besetzung: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka Valentine, Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Laura Bertram als Trance Gemini, Brent Stait als Rev Bem, Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper, Lexa Doig als Andromeda Ascendant, Gerard Plunkett als Bloodmist u.a.

Kurzinhalt: Als er in Andromedas Datenspeicher stöbert, entdeckt Harper zufällig ein altes, verborgenes Backup ihrer Persönlichkeitsmatrix. Er beschließt, dieses wieder zu aktivieren. Die frühere Kopie übernimmt daraufhin die Kontrolle über das Schiff, und sperrt sowohl die jüngere Andromeda, als auch den Holo-Avatar sowie die Androiden-Kopie aus. Vor allem aber hält sie alle Passagiere, inklusive Captain Dylan Hunt, für Eindringlinge, und aktiviert daraufhin die betreffenden Sicherheitsprotokolle. Als wäre all dies nicht schon genug, folgt sie zudem alten Missionsparametern, die das Schiff in den Raum der Magog führen. Diese entsenden daraufhin einen Schwarm, und beginnen, die Andromeda zu überrennen. Während man verzweifelt versucht, die Andromeda zur Einsicht zu bewegen, und die Kontrolle über das Schiff wiederzuerlangen, entbrennt für die Crew im Hinblick auf die Magog-Invasion ein erbitterter Kampf ums Überleben…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Die Ausgangssituation von "Feinde an Bord" war ja noch nicht einmal schlecht. Ich meine, natürlich weiß man von Beginn an, dass es keine gute Idee ist, die alte Persönlichkeitsmatrix einfach so zu aktivieren, und kann somit Harpers diesbezügliche Entscheidung durchaus kritisch hinterfragen. Das daraufhin verrücktspielende Schiff, welches sie für Eindringlinge hält, war aber grundsätzlich ein netter (wenn auch nicht übermäßig origineller) Einfall. Dabei wollte es Drehbuchautor Robert Hewitt Wolfe, der damals auch als ausführender Produzent für die Serie hauptverantwortlich war, aber nicht belassen. Und so fallen zirka zur Mitte der Folge auf einmal die Magog ein. Jedoch, leider: Was wohl eigentlich dazu gedacht war, die Spannung zu steigern, hatte bei mir irgendwie genau den gegenteiligen Effekt. Möglich, dass dies dem Überangebot an Zombie-Material in den letzten 20 Jahren geschuldet ist (und mich somit die Episode auch damals, wenn ich sie bei der Erstausstrahlung gesehen hätte, noch mehr mitgerissen und überzeugt hätte). Denn auch wenn die Magog natürlich nicht Zombies sind, erinnern sie vom Bedrohungsszenario stark an die in "28 Days Later" etablierten, modernen "Rage"-Zombies. Nicht zuletzt, als beide eigentlich nur aufgrund ihrer Masse eine Gefahr darstellen.

Eventuell ist es aber auch daran gelegen, dass ich mich zunehmend fragte, wo diese Massen an Magog herkommen sollen. Denn ja, wir sehen zwar, wie ein paar Schiffe andocken. Und zugegebenermaßen ist es der ersten Staffel von Andromeda nur bedingt gelungen, mir die Größenverhältnisse im Hinblick auf das Schiff zu vermitteln. Wohl nicht zuletzt, da es von einer so kleinen Crew gesteuert wird, hätte ich es jetzt nicht als riesengroß eingestuft; die anstürmenden Magog-Schiffe sind, wenn auch zahlreich, noch einmal kleiner. Insofern erschien mir die Anzahl der heranstürmenden Magog dann doch etwas zu groß. In erster Linie lag es aber wohl daran, dass ich den Angriff aufgrund des ständig gleichen Ablaufs doch ziemlich ermüdend fand. Eben so wie hirnlose "Rage"-Zombies stürmen sie einfach los, und werden die längste Zeit von Hunt & Co. niedergeschossen. Das verlor für mich doch rasch seinen Reiz. Mit das größte Problem von "Feinde an Bord" war aber wohl, dass es der Episode trotz der Massen an Magog, der zunehmend ernsten Lage, sowie dem düsteren Finale, irgendwie nicht gelingen wollte, bei mir für Spannung zu sorgen. Möglicherweise auch, die Situation am Ende eigentlich fast schon wieder zu zu aussichtslos auf mich wirkte. Immerhin darf man davon ausgehen, dass im Finale der ersten Staffel jetzt nicht die komplette Crew draufgehen wird. Hier hat es Wolfe in meinen Augen einfach deutlich übertrieben; weniger wäre hier mehr gewesen. Trotz dieser Kritik gab es auch in der zweiten Hälfte noch ein paar durchaus gelungene Momente, nicht zuletzt zwischen Harper und Tyr. Für mehr als Durchschnitt reicht es letztendlich aber nicht.

Fazit: Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Mit "Feinde an Bord" war ich nur bedingt glücklich. Dabei fand ich die Ausgangssituation ums Andromeda-Backup eigentlich noch recht vielversprechend (wenn auch nicht unbedingt originell). Mit dem Angriff der Magog verlor "Feinde an Bord" für mich aber leider zunehmend an Reiz. Eigentlich wollte Wolfe damit (mehr) Spannung erzeugen, bei mir erreichte er aber kurioserweise eher das Gegenteil. Mir war das Geschehen teilweise auch zu eintönig, mit diesen einfallenden, blindwütigen Magog-Massen, die nach der Reihe von der Crew niedergeschossen werden. Und auch der Cliffhanger verfehlte bei mir die gewünschte Wirkung leider völlig, war dieser doch zu übertrieben, um bei mir noch effektiv zu sein. Einzelne gute Momente mag es zwar gegeben haben, die Offenbarungen rund um die frühere Mission von Andromeda waren interessant, und das Design der Magog-Weltenkugeln hatte es mir auch angetan. Als Highlight empfand ich das Finale der ersten Staffel aber leider nicht unbedingt.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © The Sci-Fi Channel)







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