Mission Erde - 1x22: Fremdkörper
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: The Joining
Episodennummer: 1x22
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 11. Mai 1998
Erstausstrahlung D: 21. Oktober 1999
Drehbuch: Jonas McCord
Regie: Neill Fearnley
Besetzung: Kevin Kilner als William Boone, Lisa Howard als Lili Marquette, Von Flores als Ronald Sandoval, Richard Chevolleau als Marcus 'Augur' Deveraux, David Hemblen als Jonathan Doors, Leni Parker als Da'an, Kari Matchett als Siobhan Beckett, Graeme Millington als Randy / Ha'gel, Brooke Johnson als Quo'on, Kate Trotter als Dr. Park, Anita La Selva als Zo'or, John Evans als Lt. Bob Morovski, Raymond Accolas als Claude Bertrand, Scott Gibson als Officer Reed, Richard Zeman als Sergeant, J. Craig Sandy als Agent Lassiter, M.J. Kang als Bartender u.a.

Kurzinhalt: Als ein Bergungsteam im Meer ein Schiffswrack untersucht, finden die Taucher einen metallischen Kokon. Dieser scheint noch völlig intakt zu sein – und öffnet sich plötzlich, um dahinter ein Lebewesen zu offenbaren, welches den betreffenden Mann daraufhin sofort packt, und so seine Gestalt annimmt. Die Taelons scheinen das Erwachen der Kreatur zu spüren: Es handelt sich um Ha'gel, einen alten Feind der Taelons. Offenbar haben diese einst sein Volk dazu verwendet, um ihren eigenen Fortbestand zu sichern – ähnlich, wie sie es jetzt mit den Menschen vorhaben. Doch Ha'gel schlug zurück; das jetzige Erscheinungsbild der Taelons ist maßgeblich auf seine Taten zurückzuführen, ehe es ihnen gelang, ihn gefangen zu nehmen. Boone und Sandoval nehmen daraufhin die Verfolgung auf – kann Ha'gel doch nur mit einem Skrill getötet werden. Währenddessen besucht Siobhan Beckett die USA. Einerseits, da sie romantische Gefühle für Ronald Sandoval entwickelt hat, und andererseits, da sie diesen über ihren Verdacht informieren will, dass Lili Marquette eine Verräterin ist. Als sie Lili zur geheimen Basis von Jonathan Doors führt, droht der Widerstand aufzufliegen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Zu Beginn war ich etwas überrascht, dass man nicht direkt an den Cliffhanger aus der letzten Episode – rund um Sandovals Auftrag an Sloane, Joshua Doors zu ermorden – anknüpfte. Davon abgesehen setzte sich aber auch bei "Fremdkörper" wieder der Trend fort, zunehmend auf frühere Ereignisse Bezug zu nehmen. Im vorliegenden Fall, dank der Rückkehr von Siobhan Beckett, natürlich ganz besonders auf "Das keltische Grabmal". Diese verfolgt mit ihrer Reise in die USA gleich zwei Ziele. Einerseits will sie mit Ronald Sandoval eine Romanze beginnen (wobei die entsprechenden Avancen von ihm – zumindest so lange er noch er selbst ist – abgeschmettert werden). Vor allem aber hegt sie nach den Ereignissen in Irland, aber auch angesichts von Lilis Weigerung, sich von Siobhan als Companion-Beschützerin empfehlen zu lassen, den Verdacht, dass diese Teil des Widerstands ist; was angesichts ihres engen beruflichen Verhältnisses auch William Boone in Verdacht geraten lässt. Es ist in weiterer Folge vor allem dieser Handlungsstrang, aus dem "Fremdkörper" einiges an Spannung bezieht; insbesondere natürlich dann, wenn Beckett vor der Tür von Jonathan Doors geheimen Unterschlupf steht.

Demgegenüber hat mich der Plot rund um Ha'gel lange Zeit nicht wirklich mitgerissen. Einerseits, da sich die meisten seiner Opfer sobald er die Gestalt einer anderen Person annahm ohnehin wieder erholten, vor allem aber, da wir zu wenig darüber wussten, was genau er eigentlich vor hat. Interessant wurde dieser Handlungsstrang für mich eigentlich erst, als er in die Haut von Sandoval schlüpft. In der Kirche laufen dann schließlich beide Storylines zusammen, und erreichen dann doch noch einen mitreißenden dramaturgischen Höhepunkt, als William – im Wissen, dass die Polizisten Ha'gel nicht verletzen können, ihr Angriff diesen aber dazu provozieren würde, seinerseits das Feuer zu eröffnen – keine andere Wahl hat, als zu erschießen. Und das, obwohl er durchaus ein Verbündeter im Kampf gegen die Taelons hätte sein, ihnen vor allem aber noch sehr viel über diese hätte erzählen können. Eine Entscheidung, die Boone merklich schwer viel; doch in dem Moment, wo unschuldige Leben auf dem Spiel standen, hatte er aus seiner Sicht letztendlich keine andere Wahl mehr. Boone selbst wird bei der nachfolgenden Explosion selbst schwer verletzt. Ziemlich vor den Kopf gestoßen hat mich dann das Ende, wo Zo'or mal einfach so den im Tank heilenden William Boone ermordet. Wie ich seither nachlesen konnte, war das eine Szene, die nicht nur mich – und natürlich andere Zuschauer – überraschte, sondern auch Kevin Kilner selbst, der nachdem er die Episode abgedreht hatte eigentlich fest davon ausging, dass sich Boone erholen, und Kilner somit auch wieder Teil der zweiten Staffel sein würde. Über die Hintergründe der Entscheidung konnte ich indes noch nicht wirklich etwas konkretes herausfinden. Sei es wie's sei: Noch bin ich mir unschlüssig, ob ich es mehr als mutige, potentiell spannungssteigernde Entscheidung ansehe, oder doch als Verlust. Nicht nur, weil ich Kilner und seine Roller sehr mochte, sondern vor allem auch wegen des grandiosen Zusammenspiels mit Da'an/Leni Parker, das für mich bislang zu den größten Stärken der Serie zählte. Welche Sichtweise sich bei mir letztendlich durchsetzt, wird die Zeit – bzw. die zweite Staffel – zeigen.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Die erste Staffel von "Mission Erde" endet mit einem Knalleffekt: Der zwar schwer verletzte, aber eigentlich im Tank regenerierende William Boone wird kurzerhand von Zo'or ermordet. Noch muss sich für mich zeigen, ob das eine gute Entscheidung – und vor allem in kreativer Hinsicht wohl überlegt – war. Eine üble, schockierende und unterwartete Wendung war es für mich (und damals ja auch Kevin Kilner) aber jedenfalls. Bis zu diesem Twist lebte "Fremdkörper" für mich in erster Linie von der Bedrohung für Lili und potentiell auch William durch Beckett. Alles rund um Ha'gel hat mich indes lange Zeit nicht wirklich überzeugt; erst als er Sandovals Gestalt annahm, und sich mit Siobhan in der Kirche traf (und damit beide Handlungsstränge zusammenliefen) drehte auch dieser Plot für mich auf. Und der Showdown zwischen Boone und Ha'gel war ebenfalls gefällig. Insgesamt lässt mich der Ausgang des Geschehens im Hinblick auf die zweite Staffel – auch wenn andere Serien (nicht zuletzt "Babylon 5") einen solchen Wechsel in der Vergangenheit auch durchaus gut überlebt haben) aber doch ein bisschen in Sorge zurück.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Baton Broadcasting Company)







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