Andromeda - 1x21: Die Odyssee
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Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel

Originaltitel: It Makes a Lovely Light
Episodennummer: 1x21
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 05. Mai 2001
Erstausstrahlung D: 09. Januar 2002
Drehbuch: Ethlie Ann Vare
Regie: Michael Robison
Besetzung: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka Valentine, Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Laura Bertram als Trance Gemini, Brent Stait als Rev Bem, Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper, Lexa Doig als Andromeda Ascendant u.a.

Kurzinhalt: Captain Dylan Hunt hat Geburtstag, und seine Crew schmeißt für ihn eine Überraschungsparty. Dabei erhält er u.a. die Karte mit den Slipstream-Routen geschenkt, die zum sagenumwobenen Planeten Tarn-Vedra führen sollen – der einst das Zentrum des Commonwealth bildete, und auf dem Dylan auch geboren wurde. Beka traut sich zu, die schwierige Slipstream-Route zu bewältigen – und setzt sich schließlich genau dies in den Kopf. Für Dylan soll die Rückkehr in seine frühere Heimat ein weiteres Geburtstagsgeschenk werden, die anderen wiederum lockt sie mit der Aussicht, auf dem verschollenen und verlassenen Planeten Waffen und Technik plündern zu können. Doch die Reise erweist sich als sogar noch schwieriger als erwartet – was Beka den anderen gegenüber jedoch nicht eingestehen will. Nachdem sie die Andromeda in einen besonders gefährlichen Bereich mit gleich zwei schwarzen Löchern manövriert hat, gönnt sie sich aber doch eine kurze Auszeit – und greift aus der Not heraus zu Flash; jener Droge, der sie zuvor auf Geheiß ihres Onkels ausgesetzt wurde, und die schon ihren Vater zerstört hat. Doch Beka ist sich sicher, es unter Kontrolle zu haben…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Bei "Die Odyssee" musste ich an zwei bekannte Sprichworte denken. Einerseits "Hochmut kommt vor dem Fall", und andererseits "Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert". Denn eigentlich möchte Beka für alle (sich selbst eingeschlossen) ja nur das Beste; nicht zuletzt Dylan, der in dieser Episode seinen Geburtstag feiert (und für den die Crew im Maschinenraum eine Überraschungsparty schmeißt). Dabei greift man die in "Das Tagebuch der Hasturi" etablierte Legende rund um die frühere Zentralwelt des Commonwealth, Tarn-Vedra, wieder auf, wo Dylan einst geboren wurde. Beka möchte ihm nun ermöglichen, seine alte Heimat wiederzusehen – und hofft für sich selbst und den Rest der Crew, dass man auf dieser verschollenen und damit vermeintlich seit dem Untergang des Commonwealth alleingelassenen Welt einiges an Schätzen, Waffen und Technologien findet, die sich zu "bergen" lohnen. Mehr noch als die Aussicht auf Profit, oder auch der Wunsch, Dylan ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk zu machen, treibt sie aber wohl die damit verbundene Herausforderung von zahlreichen Slipstream-Sprüngen hintereinander – teils auch in gefährliche Raumbereiche – an. Sie ist davon überzeugt, als Pilotin gut genug zu sein, um die Andromeda sicher durch die gefährlichen Gefilde steuern zu können zu steuern – und möchte auch die anderen davon überzeugen.

Ihre Absichten sind somit grundsätzlich löblich – allerdings verliert sie in weiterer Folge, wohl auch aus falschem Stolz, jegliches Augenmaß. Das beginnt schon damit, dass sie ihre Fähigkeiten insofern überschätzt, als sie viel zu viele Sprünge hintereinander macht – wobei sie fast in eine Art Rausch zu fallen scheint. Dabei übersieht sie nicht nur die Auswirkungen der Sprünge auf den Rest der Crew, sondern kann und will sich nicht eingestehen, dass diese auch sie selbst belasten. Als sie die Andromeda in eine besonders gefährliche Situation manövriert hat – droht diese doch neuerlich in den Einflussbereich eines Schwarzen Lochs zu geraten – sieht sie keine andere Möglichkeit, um das Schiff dort hinauszubekommen, als ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten durch die Verwendung der Droge Flash (der sie das erste Mal in "Durchs Auge mitten ins Herz" ausgesetzt wurde) zu steigern. Als Folge davon wird sie zunehmend überdreht, und verliert zuletzt völlig die Kontrolle über sich – was die Crew rund um Dylan Hunt dazu zwingt, mit allen Mitteln zu versuchen, sie aufzuhalten. Auf manche mag die Drogengeschichte hier belehrend wirken, ich fand es jedoch insgesamt sehr gut umgesetzt, und fieberte mit Beka doch ordentlich mit. Dies ist nicht zuletzt auch der schauspielerischen Leistung von Lisa Ryder zu verdanken, die sich hier mit viel Inbrunst in die Drogensucht ihrer Figur stürzt. Was der Episode indes nicht wirklich gelang, ist die diversen Gefahren, in denen die Andromeda schwebt, effektiv zu vermitteln, und so für Spannung zu sorgen. Auch alles rund um die Nebenwirkungen von Trance wirkte eher zweckmäßig, und wird zudem bis zuletzt nicht wirklich erklärt. Kein Problem hatte ich indes damit, dass man hier im Hinblick auf Tern-Vedra keinen wesentlichen Schritt weiterkommt – geht es bei "Die Odyssee" doch ganz eindeutig um den Weg bzw. den Prozess, und nicht das Ziel. Vor allem aber gelang es der Episode aufgrund der durchaus ansprechenden Story rund um Bekas Flash-Abhängigkeit, die Tatsache, dass es sich hier letztendlich um eine klassische "bottle show" handelt, effektiv zu verschleiern.

Fazit: Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel In der vorletzten Episode der ersten Staffel begibt sich die Andromeda auf eine Odyssee im Weltraum. In weiterer Folge geht es bei "Die Odyssee" allerdings gar nicht mal so sehr um die Suche nach der sagenumwobenen früheren Zentralwelt des Commonwealth, als vielmehr Bekas sehr persönliche Odyssee. Ihre Besessenheit, Tarn-Vedra zu erreichen, sowie ihre – wie sich letztendlich herausstellt – zu hohe Einschätzung ihrer Fähigkeiten (in Verbindung mit ihrer Unfähigkeit, gegenüber sich selbst und auch anderen ihren Fehler einzugestehen) treiben sie schließlich in die Flash-Sucht. Eben diesen Handlungsstrang fand ich grundsätzlich gut umgesetzt, wobei nicht zuletzt die tolle darstellerische Leistung von Lisa Ryder dafür sorgte, dass ich mit Beka so richtig mitfühlte. Abseits dieser starken Story fand ich "Die Odyssee" inhaltlich allerdings ein bisschen dürftig; weshalb ich denke, dass sie entweder als oder zumindest mit einer Nebenhandlung (noch) besser funktioniert hätte.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © The Sci-Fi Channel)







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