Andromeda - 1x20: Erzengel Gabriel
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Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel

Originaltitel: Star-Crossed
Episodennummer: 1x20
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 30. April 2001
Erstausstrahlung D: 02. Januar 2002
Drehbuch: Ethlie Ann Vare
Regie: David Warry-Smith
Besetzung: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka Valentine, Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Laura Bertram als Trance Gemini, Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper, Lexa Doig als Andromeda Ascendant, Michael Shanks als Gabriel, Jennie Rebecca Hogan als Shura, Jason Diablo als Pogue u.a.

Kurzinhalt: Die Andromeda kommt der Ekatrina zu Hilfe, die von einem Schiff der Restorianer – kurz Restors – angegriffen wird. Statt ihre Beute entkommen zu lassen und zu fliehen, rammen die Restor das andere Schiff, wobei beide zerstört werden. Nur der Androide Gabriel kann noch lebend geborgen werden. Er und Rommie kommen sich daraufhin zunehmend näher. Währenddessen schmiedet Captain Hunt eine Allianz mit Söldnern, die von der Free Trade Alliance angeheuert wurden, um das Flaggschiff der Restor, die Balance of Judgment, zu zerstören. Was zu diesem Zeitpunkt niemand ahnt: Die Andromeda und ihre Verbündeten laufen geradewegs in eine Falle – ist Gabriel doch nicht einfach nur ein Android, sondern vielmehr der Avatar der Balance of Judgment…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel "Erzengel Gabriel" beschert uns einen Gastauftritt des "Stargate"-Stars Michael Shanks. Dieser führte im echten Leben schließlich zur Ehe zwischen ihm und Andromeda-Darstellerin Lexa Doig. In der Serie ist den beiden – zumindest hier erstmal – kein ähnliches Happy End beschienen. Ganz im Gegenteil muss Rommie hier vielmehr – nachdem sie die Ereignisse in "Pax Magellanic" vor den möglicherweise katastrophalen Konsequenzen einer Romanze zwischen einem Schiff und ihrem Captain gewarnt hatte, was jedoch ganz offensichtlich (wie man z.B. an ihrer Reaktion sieht, als zu Beginn ein Techtelmechtel von ihm erwähnt wird) nichts an ihren Gefühlen für Dylan geändert hat – eine weitere tragische Liebesgeschichte durchleben. So meint sie in Gabriel eine verwandte Seele gefunden zu haben, ist doch auch dieser ein Avatar – nur um zu erkennen, dass sie von ihm verraten wurde. Am Ende bleibt ihr dann keine andere Wahl, als ihn – zum Schutz von ihm und ihrer Crew – zu erschießen. Das war schon ziemlich hart.

Doch bereits vor diesem dramatischen Höhepunkt konnte mir "Erzengel Gabriel" gut gefallen. So freute ich mich grundsätzlich mal über den Auftritt von Michael Shanks (wenn ich mich nicht täusche genau zu jener Zeit, wo er bei "Stargate SG-1" eine Staffel ausgesetzt hatte). Darüber hinaus hat für mich auch das Mysterium rund um seine Figur sehr gut funktioniert. Irgendwie ist einem Gabriel nämlich – obwohl von Michael Shanks gespielt, den man ja in erster Linie als einen "Guten", nämlich eben Dr. Daniel Jackson aus "Stargate" kennt – von Anfang an nicht so recht geheuer. "Erzengel Gabriel" platziert die diversen Offenbarungen rund um ihn dann sehr gut, angefangen dabei, dass er eben nicht der Androiden-Lehrer ist, für den er sich ausgibt, über seine wahre Identität als Avatar der Balance of Judgment, bis hin zum Twist am Ende, dass er nach der Zerstörung des Schiffes eben nicht etwa frei ist, sondern vielmehr von dessen Künstlicher Intelligenz vollständig übernommen wurde. Wenn es einen Punkt gibt, den ich etwas schade fand, dann ist das, dass ich mir bis zuletzt nicht klar war, wie viel von Gabriels Worten und Verhalten – seine Gefühle für Andromeda/Rommie, aber auch die Frage, inwiefern er wirklich ein Sklave der KI des Schiffes ist – wahr bzw. nur gelogen waren. Aus meiner Sicht verpasste man hier die Chance einer wunderbar tragischen Figur, die gegen ihren Willen den Befehlen der Balance of Judgment Folge leisten muss – und hätte so generell das interessante Band zwischen Avataren und Schiffen näher beleuchten können. Und: So schön das tragische Ende auch gewesen sein mag, aber als jemand, der Status-Quo-Änderungen in Serien zu schätzen weiß, hätte durchaus auch die Idee, dass sich Rommie und Gabriel hier auch wirklich gemeinsam aus dem Staub machen, ebenfalls seinen Reiz besessen. Insgesamt war ich von "Erzengel Gabriel" aber durchaus angetan.

Fazit: Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel "Erzengel Gabriel" profitiert unter anderem vom Gastauftritt von Michael Shanks. Darüber hinaus hatten es mir insbesondere die sich von Anfang an einschleichende Unsicherheit im Hinblick auf Gabriel (Shanks spielt das wirklich sehr gut), das gelungene Zusammenspiel zwischen ihm und Lexa Doig, sowie der tragische Ausgang des Geschehens angetan. Auch wenn es einen Teil von mir gibt, der gerne gesehen hätte, wie sich Rommie hier zusammen mit Gabriel von der Andromeda verabschiedet, war jener Moment, wo sie keine andere Wahl hat, als ihn zu erschießen, schon ziemlich hart. Damit zieht sich die Reihe ihrer – vermeintlich – zum Scheitern verurteilten Liebschaften (siehe auch ihre Gefühle für Captain Hunt) fort. Aber auch alles rund um die Restorians und die Balance of Judgment war interessiert – und führte vor allem auch zuvor etablierte Elemente auf gelungene Art und Weise weiter. Etwas schade fand ich nur, dass ich bis zuletzt nicht einschätzen konnte, wie ehrlich Gabriel war; denn gerade auch der Gedanke, dass er ein Sklave der Balance of Judgment ist, hatte etwas für sich. Davon abgesehen war "Erzengel Gabriel" aber eine weitere gelungene Episode einer Serie, die sich in meinen Augen nach einem doch eher durchschnittlichen Beginn im Verlauf der ersten Staffel doch zunehmend gemacht hat.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © The Sci-Fi Channel)







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