Peripherie - 1x08: Die Erschaffung von tausend Wäldern
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Episodenbild (c) Amazon Studios

Originaltitel: The Creation of a Thousand Forests
Episodennummer: 1x08
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 02. Dezember 2022 (Amazon Prime)
Drehbuch: Greg Plageman & Scott B. Smith
Regie: Alrick Riley
Besetzung: Chloë Grace Moretz als Flynne Fisher, Gary Carr als Wilf Netherton, Jack Reynor als Burton Fisher, JJ Feild als Lev Zubov, T'Nia Miller als Cherise Nuland, Louis Herthum als Corbell Pickett, Katie Leung als Ash, Melinda Page Hamilton als Ella Fisher, Alex Hernandez als Tommy Constantine, Chris Coy als Jasper Baker, Julian Moore-Cook als Ossian, Adelind Horan als Billy Ann Baker, Alexandra Billings als Ainsley Lowbeer, Eli Goree als Conner Penske, Charlotte Riley als Aelita West, Miles Barrow als Macon, Gavin Dunn als Edward, Harrison Gilbertson als Atticus, Duke Davis Roberts als Cash, Ben Dickey als Sheriff Jackman u.a.

Kurzinhalt: Ash wendet sich hilfesuchend an Cherise. Es gilt unbedingt zu verhindern, dass Lev Zubov die in Flynne Fishers Gehirn gespeicherten Daten in die Hände fallen. Um eben dies zu verhindern, sieht sich Cherise – nachdem ihre bisherigen, präzisen Anschläge nicht von Erfolg gekrönt waren – zu drastischeren Maßnahmen gezwungen. Sie will den Jackpot in Flynnes Zeitlinie beschleunigen, in dem sie ein nahegelegenes Waffensilo in die Luft sprengen lässt. Als Flynne davon erfährt, sucht sie nach einem Weg, eben dies zu verhindern. Es bleibt ihr keine andere Wahl, als sich mit Inspektor Lowbeer zu verbünden. Diese gibt ihr die notwendigen Informationen, damit Flynne von ihrer Zeitlinie aus einen neuen Stub öffnen kann, auf den Cherise keinen Zugriff hat. Zudem will sie dafür sorgen, dass Cherise keine Notwendigkeit mehr hat, das Silo zu sprengen, und so alle Bewohner ihrer Kleinstadt auszulöschen. Doch es gibt nur einen Weg, dies zu bewerkstelligen…


Review: Episodenbild (c) Amazon Studios "Die Erschaffung von tausend Wäldern" war insgesamt ein gutes Staffelfinale, wenn ich auch finde, dass die Serie insgesamt etwas stärker und vielversprechender gestartet ist, als sie nun aufhört. Da sind wir auch schon beim ersten Punkt: Zwar wurde die Serie mittlerweile für eine zweite Staffel verlängert, dennoch sehe ich es kritisch, dass Showrunner Scott B. Smith hier ein großes Risiko eingegangen ist – denn als Serienfinale wäre diese Episode aufgrund der zahlreichen offenen Fragen und Handlungsstränge doch ziemlich unbefriedigend gewesen. Sprich: Das hätte auch ordentlich in die Hose gehen können – und die Haupt-Leidtragenden wären die Zuschauer und Fans gewesen. Gespannt bin ich auch schon darauf, wie sie damit umgehen wollen, dass hier nun ausgehend vom Jahr 2032 ein zusätzlicher Stub geöffnet wurde. Werden wir somit in einer allfälligen zweiten Staffel sehen, was in beiden parallel laufenden Zeitlinien geschieht? Ein wesentlicher Kritikpunkt war für mich das mit Aelitas Versteck. Es erscheint mit extrem unplausibel, dass Wilf an dieses bislang nicht gedacht haben soll. Und generell bin ich dieses Klischee einer zufälligen Erwähnung, durch die eine andere Person dann plötzlich einen Geistesblitz hat, mittlerweile doch ziemlich leid.

Extrem unvorsichtig, ja geradezu blöd, wirkt auch, dass Tommy mit dem Dingsbums auf Pickett geschossen hat, es dann aber nicht für notwendig erachtete, zu überprüfen, ob dieser auch wirklich tot ist. Last but not least: Die Szenen in der Mitte rund um Jasper haben mich irgendwie voll aus dem spannenden Rest herausgerissen. Ich hätte das echt nicht gebraucht; zumal ich es auch schwach fand, dass die Serie hier einen Rückzieher macht (damit wir auch ja unsere Sympathie für ihn nicht verlieren), statt es ihn einfach durchziehen zu lassen. Davon abgesehen hat mir "Die Erschaffung von tausend Wäldern" aber gut gefallen. Den emotionalen Höhepunkt der Folge gab es dabei für mich bereits ziemlich zu Beginn, als Flynne erfährt, dass man ihrer Mutter nicht mehr helfen kann, und diese nur noch wenige Wochen zu leben hat. Ihre nachfolgende Szene vor dem Haus fand ich durchaus berührend. Für Spannung sorgte dafür die zunehmend zu Tage tretenden Differenzen zwischen den drei großen Mächten, Lowbeer, Nuland und Zubov. Cherise hat sich ja im Austausch für Ashs Informationen sogar dazu bereit erklärt, Lev – mit Ashs Hilfe – zu töten (auch dies ist ein offener Handlungsstrang, den man in die zweite Staffel mitnimmt). Das Finale war dann ebenfalls durchaus spannend – wenn auch Flynnes Sturm auf den Standort des Research Institutes ein bisschen hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist (ich hätte wohl nicht bevor es losging an ihre geniale Szene als Hit-Girl aus "Kick-Ass" denken dürfen). Gespannt bin ich aber schon auf ihr Versprechen in Richtung Cherise, und den in der zweiten Staffel wohl unweigerlich folgenden Showdown zwischen ihnen. Das Ende war dann ebenfalls durchaus emotional (wenn es mich auch überraschte, dass keiner ihrer Erinnerungen Wilf gelten), allerdings muss ich gestehen, dass mir so manches im Hinblick auf den zweiten, von ihr geöffneten Stub unklar war, und ich dementsprechend seitens meines Hirns und den diesbezüglichen Überlegungen etwas abgelenkt war, als dass sich mein Herz so richtig auf diesen Moment hätte einlassen können. (Auch) Das hätte man in meinen Augen besser machen können.

Fazit: Episodenbild (c) Amazon Studios "Die Erschaffung von tausend Wäldern" war ein gutes Staffelfinale – welches jedoch ein ziemlich fürchterliches Serienfinale abgegeben hätte. Und ja, nachdem die Serie mittlerweile verlängert wurde, mag dies nur mehr eine akademische Diskussion sein, dennoch sehe ich es ziemlich kritisch, auf gut Glück ein Staffelfinale zu schreiben, bei dem derart viele Fragen und Handlungsstränge offen bleiben. Aber auch davon abgesehen gab es einige Punkte, mit denen ich nicht ganz so glücklich war. Und da ich in den letzten Minuten mehr damit beschäftigt war, zu grübeln, was das wir sehen eigentlich genau bedeutet, war ich insbesondere bei der Schlüsselszene am Ende leider emotional nicht ganz so drin, wie ich das gerne gewesen wäre. Wohl nicht zuletzt auch deshalb war für mich das relativ früh stattfindende Gespräch zwischen Flynne und ihrer Mutter für mich der emotionale Höhepunkt der Episode. Generell kann ich nicht behaupten, mich mit "Die Erschaffung von tausend Wäldern" gelangweilt zu haben, und fand insbesondere dann das letzte Drittel durchaus packend. Und auch wenn die Staffel aus meiner Sicht stärker begonnen hat, als sie aufhörte, sehe ich der zweiten Staffel mit gespannt-freudiger Erwartung entgegen.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Amazon Prime Video)








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